Multi-Rig: Effektiv gegen Fehlbisse

Es gibt nur wenige Menschen, die so viel über die Unterwasserwelt wissen wie Rob Hughes. Der Taucher, Autor, Coach des englischen Karpfenteams und zweifacher Weltmeister stellt hier eine seiner favorisierten Montagen vor: das Multi-Rig.

In erster Linie ist das Multi-Rig für das Fischen mit Pop-ups konzipiert.

Bild: Blinker/R. Hughes

In erster Linie ist das Multi-Rig für das Fischen mit Pop-Ups konzipiert.

Auf sandigem, steinigem oder leicht weichem Gewässergrund ist das Multi-Rig eine Montage, die ich besonders gerne einsetze. Das Rig arbeitet enorm effektiv, wenn man es an einem Spot präsentiert, der großflächig mit einzelnen Boilies präpariert wurde. Die Fische gehen dann aktiv auf Futtersuche und schwimmen von Köder zu Köder. In diesen Situationen spielt das Multi-Rig seine Stärken aus. Viele meiner großen Karpfen habe ich mit diesem Rig gefangen. Es verwickelt sich nicht, liegt gut am Boden und ist einfach herzustellen. Zudem kann der Haken einfach ausgetauscht werden, ohne ein neues Vorfach bauen zu müssen.

Schritt für Schritt zum Multi-Rig

Man benötigt eine Spule 25 lb Camo-Tex Semi-Stiff und einen Haken in der Größen 6, 4 oder 2. Zudem eine feine Ködernadel, einen Micro-Ring-Swivel, ein Feuerzeug, eine Schere und ein Puller-Tool. Das Vorfachmaterial muss ummantelt sein, damit es eine gewisse Steifigkeit aufweist.

  1. Schritt: Im ersten Schritt wird ein 30 Zentimeter langes Stück Camo-Tex abgetrennt. Das Schnurende wird doppelt gelegt, sodass man eine etwa 5 Zentimeter große Schlaufe binden kann. Eine Schlaufe in dieser Größe ist notwendig, damit das Rig auch wirklich funktioniert.

    Im ersten Schritt wird ein 30 Zentimeter langes Stück Camo-Tex abgetrennt. Das Schnurende wird doppelt gelegt, sodass man eine etwa 5 Zentimeter große Schlaufe binden kann. Eine Schlaufe in dieser Größe ist notwendig, damit das Rig auch wirklich funktioniert.

    Bild: Blinker/R. Hughes

  2. Schritt: Nun wird die Schlaufe mit einem Achterknoten zugebunden. Die Windungen müssen dabei sauber nebeneinander liegen.

    Nun wird die Schlaufe mit einem Achterknoten zugebunden. Die Windungen müssen dabei sauber nebeneinander liegen.

    Bild: Blinker/R. Hughes

  3. Schritt: Mit dem Puller-Tool zieht man den Knoten fest. Er sollte nicht zu schnell zugezogen werden, damit das Coating des Vorfachmaterials nicht beschädigt wird.

    Mit dem Puller-Tool zieht man den Knoten fest. Er sollte nicht zu schnell zugezogen werden, damit das Coating des Vorfachmaterials nicht beschädigt wird.

    Bild: Blinker/R. Hughes

  4. Schritt: Unter Zuhilfenahme einer Ködernadel wird die Schlaufe von innen nach außen durch das Öhr des Curve-Hakens gezogen. Anschließend schiebt man den Micro-Ring-Swivel auf die Schlaufe.

    Unter Zuhilfenahme einer Ködernadel wird die Schlaufe von innen nach außen durch das Öhr des Curve-Hakens gezogen. Anschließend schiebt man den Micro-Ring-Swivel auf die Schlaufe.

    Bild: Blinker/R. Hughes

  5. Schritt: Die Hakenspitze wird durch die Schlaufe gesteckt, bis der Hakenschenkel mittig in der Schlaufe liegt. Das abstehende Stück der Schlaufe wird bündig abgetrennt.

    Schritt: Die Hakenspitze wird durch die Schlaufe gesteckt, bis der Hakenschenkel mittig in der Schlaufe liegt. Das abstehende Stück der Schlaufe wird bündig abgetrennt.

    Bild: Blinker/R. Hughes

  6. Schritt: Nun zieht man das Ganze stramm, damit die Schlaufe auf der Rückseite des Hakenschenkels kleiner wird und schließlich so aussieht wie auf dem Foto.

    Nun zieht man das Ganze stramm, damit die Schlaufe auf der Rückseite des Hakenschenkels kleiner wird und schließlich so aussieht, wie auf dem Foto.

    Bild: Blinker/R. Hughes

  7. Schritt: Ein Stück Camo Tex wird von der Spule abgetrennt. Es sollte lang genug für den Hakenköder sein und wird durch den Micro-Ring-Swivel gesteckt.

    Ein Stück Camo Tex wird von der Spule abgetrennt. Es sollte lang genug für den Hakenköder sein und wird durch den Micro-Ring-Swivel gesteckt.

    Bild: Blinker/R. Hughes

  8. Schritt: In diesem Fall möchte ich einen (liegenden) Snowman anbieten und habe zwei Boilies auf das Hair gezogen, die so weit wie möglich in Richtung Wirbel geschoben werden. Der untere Boilie sitzt halb auf dem Wirbel, aber nicht zu weit. Der Wirbel muss noch über genügend Bewegungsspielraum verfügen.

    In diesem Fall möchte ich einen (liegenden) Snowman anbieten und habe zwei Boilies auf das Hair gezogen, die so weit wie möglich in Richtung Wirbel geschoben werden. Der untere Boilie sitzt halb auf dem Wirbel, aber nicht zu weit. Der Wirbel muss noch über genügend Bewegungsspielraum verfügen.

    Bild: Blinker/R. Hughes

  9. Schritt: Der Hakenköder wird mit zwei gewöhnlichen Knoten befestigt.

    Der Hakenköder wird mit zwei gewöhnlichen Knoten befestigt.

    Bild: Blinker/R. Hughes

  10. Schritt: Die Reste der Schnur werden nicht zu knapp abgetrennt. So kann sich der Knoten nicht öffnen.

    Die Reste der Schnur werden nicht zu knapp abgetrennt. So kann sich der Knoten nicht öffnen.

    Bild: Blinker/R. Hughes

  11. Schritt: Mit einem Feuerzeug wird der Knoten angeflämmt, der Köder darf dabei nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.

    Mit einem Feuerzeug wird der Knoten angeflemmt, der Köder darf dabei nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.

    Bild: Blinker/R. Hughes

  12. Schritt: Der Hakenköder ist nun perfekt befestigt und wird sich nicht mehr lösen. So sieht das Ganze im Einsatz aus.

    Der Hakenköder ist nun perfekt befestigt und wird sich nicht mehr lösen. So sieht das Ganze im Einsatz aus.

    Bild: Blinker/R. Hughes

  13. Schritt: Damit das Vorfach gestreckt am Boden liegt, hält man es über heißen Wasserdampf.

    Damit das Vorfach gestreckt am Boden liegt, hält man es über heißen Wasserdampf.

    Bild: Blinker/R. Hughes

  14. Schritt: Auch wenn man nicht mit einem Pop-Up fischt, ist es wichtig, ein Stück Putty auf dem Knoten der Schlaufe zu befestigen. Dadurch wird der Hakeffekt unterstützt.

     Auch wenn man nicht mit einem Pop-Up fischt, ist es wichtig, ein Stück Putty auf dem Knoten der Schlaufe zu befestigen. Dadurch wird der Hakeffekt unterstützt.

    Bild: Blinker/R. Hughes

  15. Schritt: So sieht das fertige Multi-Rig aus. In Kombination mit einem schweren Inline Blei ist dieses Rig extrem effektiv.

    : So sieht das fertige Multi-Rig aus. In Kombination mit einem schweren Inline Blei ist dieses Rig extrem effektiv.

    Bild: Blinker/R. Hughes

Große Wirkung für große Fische

Die Gründe für die Effektivität liegen meiner Ansicht nach im Verzicht auf ein Hair. Fast alle modernen Rigs sind mit einem Hair versehen. Ein großer Hakenköder in Kombination mit dem Multi-Rig sorgt dafür, dass der Haken sofort greift, wenn der Fisch ihn nach der Köderaufnahme auszuspucken versucht. Bei einem traditionellen Rig mit einem Hair kann sich der Karpfen leichter vom Rig befreien. Das Hair wird gerne zwischen Hakenöhr und Hakenkrümmung fixiert, was dem Karpfen das Ausblasen des Köders erleichtert.

Beim Multi-Rig gleitet der Hakenköder in Richtung Hakenköhr und wird von diesem gestoppt. Die Wirkungsweise lässt sich im Selbstversuch ermitteln. Man steche den Haken leicht in die Hand und ziehe dann am Hakenköhr. Dadurch wird der Haken noch fester im Fleisch greifen. Auf vielen Unterwasservideos kann man das Verhalten eines Fisches beim Biss beobachten. Zuerst wird der Karpfen versuchen, durch Ausspucken den Haken wieder loszuwerden. Danach schüttelt er seinen Kopf und anschließend setzt er zur Flucht an. Wenn man Probleme mit Fehlbissen hat, sollte man also unbedingt das Multi Rig ausprobieren.

Multi-Rig funktioniert mit jedem Ködertyp

In erster Linie ist es für das Fischen mit Pop-Ups gedacht, aber es eignet sich auch hervorragend für ein Doppel aus zwei sinkenden Boilies oder einem Snowman. Am liebsten fische ich es sogar mit großen, sinkenden Hakenködern. Ich habe den Eindruck, dass diese Präsentation am effektivsten ist. Diese Ansicht wird durch die Menge an dicken Fischen bestätigt, die ich inzwischen mit dieser Montage überlistet habe.


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