Angeln auf Rotaugen: Mit dem Wagler auf Distanz

Wenn es darum geht, Rotaugen in stehenden oder langsam fließenden Gewässern, weit entfernt vom Ufer zu fangen, greift Günter Horler zur Matchrute. Hier verrät Euch Günther seine Taktik …

Er hat eine eigene Rutenserie entwickelt, die „Prestige Match“, die es in Wurfgewichten bis zu 30 g und Längen zwischen 3,90 und 4,50 m gibt. Diese Ruten setzte er auch ein, als er an einem Baggersee nahe Frankfurt auf Rotaugen angelte. Auffällig dabei: die große Rolle, ein 40er Modell! Der Grund ist aber einfach: Durch die große Spule kann er sehr weit werfen. Bespult ist Rolle mit einer 12er monofilen Schnur. Wichtig ist für ihn, dass die Schnur sinkt und somit nicht windanfällig ist, wodurch andernfalls der Waggler vom Futterplatz verdriftet würde. Damit die dünne Schnur beim kraftvollen Wurf nicht reißt, schaltet er eine rund 6 m lange 0,16 mm starke Schlagschnur vor. Die von ihm eingesetzten Waggler, er fertig sie übrigens selbst, hatten eine Tragkraft von rund 6 g, wobei sie mit 1,5 g vorbebleit waren. Auffällig ist die weitere Bebleiung: Der Hauptteil sitzt knapp unter der Pose. Kurz über dem Vorfach, welches mittels eines Microwirbels befestigt wird, sitzen lediglich 2 – 3 Schrote der Größe 9. So ist die Montage sehr sensibel und zeigt auch feinste Bisse an. Allerdings gehört zum Auswerfen einige Übung, um Verwicklungen zu vermeiden. So muss die Montage beim Wurf und vor allem kurz vor der Landung mit sanftem Druck des Zeigefingers auf dem Spulenrand gestreckt werden. Das Vorfach ist ca. 30 cm lang und zwischen 0,08 und 0,10 mm stark. Je nach Köder liegt die Hakengröße zwischen 16 und 22. Standardköder sind auch für Gunter Horler Maden, Pinkies, Mückenlarven und Caster. Allerdings bringen diese Köder oft viele kleine Rotaugen an den Haken. Selektiver auf große Rotaugen angelt Günter mit Mais. Als Futter setzte er eine Mischung aus „Favourite Gardons (Rotaugen)“ und „Brassen“, ein.  Für die Anfangsfütterung, die an diesem Tage die überwiegende Fütterung ausmachte, mischte er noch 50 % leichte Erde  (Terre de Somme) unter. So erhielt er ein gut klebendes Futter, welches sich erst nach und nach am Grund auflöste. Um die großen Rotaugen am Platz zu halten, wurden noch eine kleine Dose Mais und einige Caster dem Futter beigegeben. Günters Angelplatz lag ziemlich weit vom Ufer entfernt, rund 40 m. So weit kann man das Futter nicht mehr werfen – aber schleudern. Rund 70 % des Futters wurden  direkt zum Beginn des Angelns zum Platz geschleudert. Nachgefüttert wurde dann im Viertelstundentakt  mit ein bis zwei kleineren Ballen ohne den Zusatz von Erde.   Gefangen wurde kurz nach dem Angelbeginn, allerdings waren es zunächst kleine Rotaugen, welche den Köder nahmen, nach einer halben Stunde Angelzeit und einem Köderwechsel von Maden bzw. Castern auf Mais bzw. Pellets wurden die Fische dann endlich deutlich größer.


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