Fit für den Forellensee: Der Rollwurf mit der Fliegenrute

Angelsee Fliegenfischen Werfen Zaun Rollwurf

Bild: Kahlstadt

Zäune oder Büsche beschränken oft den Rückschwung beim Fliegenfischen - da bleibt nur der Rollwurf übrig, um die Fliege auch zum Fisch zu bekommen.

In der Rubrik „Fit für den Forellensee“ berichtet Michael Kahlstadt in jeder Ausgabe der AngelWoche über das Forellenangeln  – und dabei auch über das Fliegenfischen. Wenn er im Sommer an einem kommerziellen Forellensee steht und seine Fliegenrute aufbaut, geht sein erster Blick nicht übers Wasser – sondern nach hinten. Warum? Weil an vielen dieser Anlagen kein Platz für lange Rückschwünge mit der Fliegenschnur vorhanden ist. Büsche, Zäune, parkende Autos oder gar andere Angler stehen dem Rückschwung im Weg. Doch das ist kein Grund, die Fliegenrute im Futteral zu lassen – im Gegenteil. Wer den Rollwurf beherrscht, kommt auch bei begrenztem Rückraum super klar. Der entscheidender Vorteil des Rollwurfs: Er funktioniert auch dort, wo kein Rückraum für den Rückschwung mit der Fliegenschnur vorhanden ist. Und genau das ist an kommerziellen Anlagen ja fast immer der Fall.

Ausreichend Reichweite

Was die Reichweite angeht, wird der Rollwurf oft unterschätzt. Aber selbst als Anfänger schafft man damit zuverlässig 10 m. Da die Teiche in dein meisten Forellenanlagen selten größer als 50 x 50 m sind, oft sogar deutlich kleiner, kommt also auch mit solchen kurzen Würfen so weit raus, dass es für Teich dieser Größe in den allermeisten Fällen locker ausreicht. Mit etwas Erfahrung sind auch 15 m kein Problem. Und wer sich richtig reinkniet, erreicht mit einer guten Technik sogar Distanzen von 18 bis 20 m. Das ist mehr, als man auf vielen dieser Anlagen überhaupt benötigt, und liegt im gleichen Wurfbereich, der auch von UL-Anglern mit leichten Spoons erreicht wird.

Richtungsänderung beim Rollwurf

Wer den Rollwurf sicher beherrscht, sollte sich im nächsten Schritt mit der Richtungsänderung beschäftigen. Diese Technik läuft unter dem etwas sperrigen Begriff Repositionierung des Ankerpunktes. Aber keine Sorge, dahinter verbirgt sich nichts anderes als die Fähigkeit, beim Rollwurf gezielt und schnell die Richtung zu ändern. Das ist besonders dann nützlich, wenn man Fische in einem anderen Bereich des Teiches entdeckt hat. Beim „normalen“ Rollwurf lässt sich die Wurfrichtung als Anfänger von einem zum nächsten Wurf nur um etwa 20 bis 30 Grad verändern. Geübte Werfer schaffen aber sogar 90 bis 120 Grad. Das lässt sich alles lernen – und zahlt sich dann auch aus.

Pellet-Streamer

Gerade in den heißen Monaten ist das Fliegenfischen an Forellenanlagen unglaublich effektiv. Die Forellen stehen oft oberflächennah und reagieren gut auf Reize. Anders als in natürlichen Gewässern kennen die Forellen aber keine Insekten, weil sie in der Zuchtanlage nur mit Pellets gefüttert wurden. Also sind Reizfliegen angesagt! Morgens lohnen sich Nassfliegen oder bunte Streamer. Später am Vormittag, wenn das Licht stärker wird und die Fische schon einiges gesehen haben, versagen diese bunten Modelle aber oft. Dann greift Michael gerne zu dunkleren, langsam sinkenden Mustern, die teilweise sogar in Pelletform gebunden sind und so den gewohnten Futterbrocken täuschend ähnlich sind.

Übung macht den Meister

Am Forellensee erfolgreich mit der Fliege zu fischen, heißt aber nicht, besonders elegant oder weit zu werfen, sondern angepasst, zielgenau und flexibel. Und dafür ist der Rollwurf eine wichtigste Technik! Also: Rute raus, Schnur ins Wasser – und üben!

Videoserie zum Fliegenwerfen

Genau deshalb habe ich auf meinem YouTube-Kanal MikesBigTrouts eine mehrteilige Serie gestartet, die sich ganz dem Werfen mit der Fliegenrute am Forellensee widmet. Dort zeige ich nicht nur, wie der Rollwurf technisch funktioniert, sondern gehe auch auf die praktische Anwendung ein – inklusive Tipps zur Richtungsänderung. Wenn ihr Lust habt, das Fliegenfischen auf Forelle neu zu entdecken oder euer Repertoire zu erweitern, schaut gern mal rein.

Angelsee Fliegenfischen Werfen Zaun Rollwurf

Bild: Kahlstadt

Zäune oder Büsche beschränken oft den Rückschwung beim Fliegenfischen – da bleibt nur der Rollwurf übrig, um die Fliege auch zum Fisch zu bekommen.

Angelsee Fliegenrute

Bild: Kahlstadt

Schmale Teiche lassen sich hervorragend befischen, und man sieht: Auch Lachsforellen mögen die Fliege!

bachforelle Streamer

Bild: Kahlstadt

Der klassischen Fliegenfischer-Fisch: Eine Bachforelle hat sich einen kleinen Streamer geschnappt.

Regenbogenforelle Naßfliege

Bild: Kahlstadt

Lachsforelle mit kleiner, heller Nassfliege. Diese Muster fangen gut am Vormittag, wenn Reizfliegen angesagt sind.

 

 

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