Der Maifliegenschlupf: Ein Höhepunkt für Fliegenfischer

Der Schlupf der Ephemera danica ist eines der größten Schauspiele am Wasser – und eine der intensivsten Zeiten für Fliegenfischer. Harald Bayler erklärt die drei Phasen des Maifliegenschlupfs, gibt praktische Tipps und zeigt, welche Fliegenmuster wirklich fangen.

Bild: H. Bayler

Bald ist wieder Maifliegenzeit und die schönste für Fliegenfischer. Duns sitzen auf dem Wasser, überall treiben Nymphenhüllen im Wasser. Maifliegen sind Proteinbomben, die sich kein Fisch entgehen lässt.

Ein jährliches Spektakel an den Gewässern

Die Maifliegenzeit naht, deshalb haben wir uns diesmal für eine Maifliege entschieden. Selbst für erfahrene Fliegenfischer ist die Maifliege ein faszinierendes Phänomen, das jedes Jahr aufs Neue die Gewässer belebt und die Herzen der Angler höherschlagen lässt.

Der Schlupf ist Fluch und Segen zugleich

Die Maifliege ist für jeden Fliegenfischer ein vertrauter Anblick, denn sie gehört zur Gattung der Eintagsfliegen. Ihr Name deutet bereits darauf hin, dass sie je nach Gewässer und Umwelt hauptsächlich im Mai und den ersten Wochen des Juni schlüpft. Die Verbreitung der Maifliege erstreckt sich über ganz Europa, wobei sie in sauberen Bächen bis zu einer Höhe von etwa 1000 Metern vorkommt. Die Weibchen legen ihre Eier direkt am Wasser ab, indem sie ihren Hinterleib ins Wasser eintauchen.

Maifliege

Bild: H. Bayler

Der Schlupf der Ephemera danica ist ein Naturschauspiel, dass Fliegenfischer jedes Jahr aufs Neue fasziniert und begeistert.

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„Der Schlupf der Maifliegen ist Fluch und Segen zugleich“, schreibt Harald Bayler – und fasst damit eine ganze Jahreszeit für Fliegenfischer in nur einem Satz zusammen. Die Maifliege (Ephemera danica) sorgt im Frühling nicht nur für Staunen und Bewunderung, sondern fordert auch das Können jedes Fliegenfischers heraus. Denn so verlockend die großen Insekten für Forellen und Äschen sind – so schwer kann es auch sein, während des Schlupfs zum Erfolg zu kommen.

Der Maifliegenschlupf beginnt meist unspektakulär – und wird doch schnell zu einem der eindrucksvollsten Naturereignisse, die man als Fliegenfischer erleben kann. Bayler schildert eindrücklich, wie tausende Insekten sich innerhalb kürzester Zeit aus dem Wasser erheben, während Fische mit atemberaubenden Sprüngen nach ihnen jagen.

„Wenn die große Eintagsfliege zu schlüpfen beginnt, bin ich fast täglich am Wasser – mit Kamera oder Rute“, so Bayler. „Denn was sich in dieser Zeit vor unseren Augen abspielt, ist einzigartig: Insekten, Fische, Licht – alles trifft in dieser kurzen Zeit aufeinander.“

Alle drei Schlupf-Pasen perfekt nutzen

Bayler unterteilt den Schlupf der Danica in drei klar erkennbare Phasen, die sich nicht nur biologisch unterscheiden, sondern auch unser Vorgehen beim Fischen stark beeinflussen:

Phase 1 – Der Maifliegenschlupf beginnt häufig von den meisten Fischern unbemerkt. Es lohnt sich, mit offenen Augen am Wasser entlangzugehen. Wer die ersten Maifliegen am Gewässer entdeckt, der kann in Phase 1 wahre Sternstunden erleben!

Phase 2 – Die Fische werden wählerisch. In Phase 2 ist der Schlupf der Maifliegen schon seit einigen Tagen in vollem Gange, und die Fische konnten bereits aus dem Vollen schöpfen. Der große Nahrungsüberschuss sorgt nun dafür, dass die Fische satt sind und langsam ihr gieriges Verhalten ablegen. Das Verhalten der Fische wechselt von gierig zu selektiv und es wird schwieriger, sie zu überlisten. Jetzt ist Beobachtung entscheidend – welches Stadium der Maifliege wird gerade genommen? Emerger, Dun oder Nymphe?

Phase 3 – Schwierig, doch da geht noch was! Die Maifliegen schlüpfen nun schon einige Wochen, und die Zeit geht langsam ihrem Ende entgegen. Die Reaktion der Fische auf die Maifliegen ist jetzt spürbar geringer als in Phase 1 und 2. Duns treiben auf dem Wasser, Nymphenhüllen schwimmen vorbei, die Fische sind gesättigt – die Jagd wird selektiv, die Reaktion träge. Nur wer jetzt mit Fingerspitzengefühl und Erfahrung agiert, kann noch erfolgreich sein. Manchmal helfen kleine Tricks – wie leicht zitternde Duns.

Vier Muster, die du brauchst

Trotz der drei Phasen rät Bayler: Halte vier Fliegenmuster bereit, denn der Wechsel vom einen Stadium ins andere passiert manchmal in Minuten

  • Danica-Nymphe
  • Danica-Emerger
  • Danica-Dun
  • Danica-Spent

Bindeanleitung: Danica Dun

Maifliege Danica

Bild: H. Bayler

Maifliegenzeit – diese Danica Dun sollten Sie beim Schlupf dabeihaben…

Das brauchen Sie:

  • Haken: Daiichi 1770, Gr. 10
  • Faden: Dyneema, 10/0
  • Flügel: Flankenfeder Stockente, Farbe „Wood Duck“
  • Körper: Polyesterfaden, gelb (Nähgarn)
  • Thorax: Kaninchen-Dubbing
  • Hechel: Hahnenfeder, „medium Dun“
  • Schwänzchen: Coq de Leon
  • Kolorierung Faden: Edding Permanentmarker col.018
  1. Fixieren Sie nach der Grundwicklung 5 bis 8 Coq de Leon-Fibern an der Verdickung, die Sie am Hakenbogen mit dem Faden geformt haben. Nehmen Sie einen ca. 30 cm langen Polyester-Faden und teilen Sie diesen in seine Einzelstränge.
  2. Legen Sie nun die Hechelfeder am Haken an und sichern Sie die Feder mit dem Faden. Spinnen Sie danach etwas Dubbing um den Faden und formen Sie mit dem Dubbing einen schlanken Thorax.
  3. Stockentenfeder am Thorax der Fliege anlegen, die Spitze der Feder zeigt Richtung Hakenöhr. Mit dem Faden sichern, Rest abschneiden. Danach den Flügel nach hinten biegen und so mit dem Faden stützen, dass er gerade nach oben steht.
  4. Legen Sie die Einzelstränge an, sichern, und dann winden Sie die Stränge des Garns um den Hakenschenkel und formen einen schlanken und leicht konisch zulaufenden Fliegenkörper. Stränge des Garns sichern, schneiden Sie den Rest ab.
  5. Hechel winden, mit Kopfknoten und etwas Bindelack sichern. Der Faden kann mit wasserfestem Filzstift koloriert werden, dann Kopfknoten machen. Nun mit der Nadel einen Tropfen dünnflüssigen Lack auf der Bauchseite der Fliege verteilen.
  6. Warten Sie, bis der Lack auf der Bauchseite der Fliege ausgehärtet ist. Nehmen Sie einen braunen wasserfesten Filzstift und kolorieren Sie die Bauchseite der Fliege. Der zuvor aufgetragene Lack verhindert, dass der Körper die Farbe zu stark aufsaugen kann. Fertig ist die Dun der Danica.

Fertig ist die Danica Dun – ein unverzichtbares Muster in der dritten Phase des Schlupfs.

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Maifliege

Bild: ds

Den vollständigen Beitrag von Harald Bayler finden Sie im Magazin Fliegenfischen bzw kann gerne angefordert werden.


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