Meeräsche fangen: Mit Algenfliegen zum Erfolg

Wenn ein Fisch ein eher stiefmütterliches Dasein fristet, dann ist es wahrscheinlich die Meeräsche. Von einigen Anglern wird der vorsichtige Fisch gar als „unfangbar“ bezeichnet. Diese Art ist eine Herausforderung, keine Frage – doch mit der richtigen Technik lässt sich die Meeräsche sogar mit der Fliege fangen.

Meeräschenkopf mit grüner Algenfliege im Maul

Bild: M. Werner

Meeräschen sind, trotz ihres friedlichen Aussehens, echt krasse Kämpfer. Man fängt sie mit solchen Algenfliegen, aber sie ernähren sich auch von Garnelen oder Fisch.

Eine Bewegung am Strand. Eine Gruppe von sechs Meeräschen weidet die Algen eines großen Steins ab. Jetzt heißt es, cool bleiben. Das Adrenalin steigt, und mischt sich mit dem erhabenen Gefühl, den richtigen Spot gewählt zu haben. Es wird Zeit für den ersten Wurf – wer eine Meeräsche fangen will, sollte es mal mit Algenfliegen versuchen!

Kein reiner Vegetarier

Wer eine Meeräsche fangen will, findet diese in großen Zahlen in Frankreich oder Spanien. Die Meeräsche war bis vor etwa 8 Jahren ein Fisch, den man auch in der westlichen Ostsee fangen konnte. Historische Aufzeichnungen zeigen, dass sie einst selten war, zwischendurch in den Sommermonaten entlang der dänischen und deutschen Küste sehr verbreitet anzutreffen war, dann jedoch wieder verschwand. Es gibt sie noch, jedoch nicht mehr zahlreich. Die genauen Gründe für ihr Vorkommen sind unklar, doch bekannt ist, dass Meeräschen in ihren ursprünglichen Lebensräumen Brackwassergebiete wie Flussmündungen aufsuchen. Diese Gebiete bieten den Fischen eine reichhaltige Nahrungsquelle. Besonders bemerkenswert (und interessant für Angler) ist, dass sich an unseren Küsten vor allem große Fische zwischen 50 und 80 cm einfinden. Die Frage, womit man eine Meeräsche fangen kann, ist ebenso spannend wie komplex. Diese Fische sind keine reinen Vegetarier – sie fressen eine Vielzahl kleiner Organismen, die auf Hartstrukturen siedeln, wie zum Beispiel Algen und Krebstiere. Untersuchungen zeigen, dass sie auch Jungfische und Garnelen gezielt jagen können. Daher empfiehlt es sich, eine vielseitige Fliegenauswahl dabei zu haben. Eine klassische einfache grüne Algen-Fliege kann oft Wunder wirken, aber Variationen sollten dennoch nicht fehlen.

Algenfliege auf einer Meeräschenflanke

Bild: M. Werner

Solche einfachen Algenfliegen können ein echter „Gamechanger“ sein.

Meeräsche suchen, Meeräsche fangen

Für das Meeräschenfischen benötigt man nicht viel: Eine 6er Rute und eine Schwimmschnur sind ausreichend. Im Sommer ist sogar das „Wet-Wading“ in Badeshorts und guten Badeschuhen eine tolle Option wann immer es die Temperaturen zulassen. Ein intensiver Sonnenschutz und eine gute Polbrille sind unverzichtbar, um die Fische zu erkennen und die Augen zu schützen. Ein Chestpack erleichtert den Transport von Kleinteilen und stört nicht beim Fischen. Die wichtigste Regel beim Meeräschenfischen lautet: Suchen, suchen, suchen! Oft verbringt man 90 Prozent der Zeit mit dem Suchen, während nur 10 Prozent tatsächlich dem Fischen gewidmet sind. Doch diese Suche hat ihre Vorteile: Man kann die Fische direkt anwerfen und beobachten, wie sie auf die Fliege reagieren. Ein Wurf macht erst Sinn, wenn man sicher ist, dass Meeräschen in der Nähe sind. An Tagen, an denen die Fische nicht gleich auf die Fliege reagieren, ist es wichtig, die Präsentation zu variieren und nicht aufzugeben.

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Bild: Jahr Media

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Das Beißverhalten der Meeräsche

Die Art und Weise, wie Meeräschen beißen, kann sehr unterschiedlich sein. An Tagen mit bewegtem Wasser nehmen sie die Fliege oft mit unerwarteter Vehemenz, während sie an anderen Tagen vorsichtig agieren und die Fliege von hinten ansteuern. In solchen Fällen ist es besser, die Fliege ruhig zu strippen und den Fisch in den Schnurwiderstand laufen zu lassen, anstatt sofort einen Anhieb zu setzen. Seid bereit für explosive Fluchten und unvergleichlichen Drills – das Meeräschenfischen ist ein Erlebnis, das man nicht vergisst!

Drill einer Meeräsche an der Ostseeküste

Bild: M. Werner

Drill einer Meeräsche an der Ostseeküste – früher ging das fast auf Ansage, mittlerweile findet man Meeräschen aber eher in Spanien und Frankreich.

Gerät für Meeräschen

• Rute Klasse 6, nicht zu hart

• Großkernrolle mit Schwimmschnur und mindestens 100 Meter Backing

• gezogene Vorfächer, 9-15 ft. lang

• 0,20 – 0,30 mm Vorfachmaterial

Meeräsche fangen mit der Fliege

1. Meeräschenfischen heißt Sichtfischen.

2. Sehen heißt nicht fangen – Meeräschen sind sehr heikel, aber fangbar.

3. Heikel gilt nicht immer, fangbar auch nicht – Meeräschen sind unberechenbar.

4. Haken heißt nicht Landen – Meeräschen gehören zu den kampfstärksten heimischen Fischen.

5. Herrliches Sommerwetter ist Meeräschenwetter – Fischen und Drill in Shorts und Flip-Flops.


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