Rotfeder mit der Fliege: Sommer-Highlight

Rotfedern gehören zu den schönsten Friedfischen unserer Gewässer – und in Größen ab einem Pfund sind sie wirklich kampfstark! Ein ganz besonderes Erlebnis ist das Fliegenfischen auf Rotfedern mit der Trockenen.

Rotfeder auf Gras mit Fliegenrute

Bild: J. Bailey

Solche Brocken machen an der Fliegenrute richtigen Spaß.

Das gezielte Angeln auf Rotfeder ist in Deutschland eher weniger verbreitet und der Fisch ist meistens eher ein Beifang oder endet als Köderfisch. Vor allem auf kapitale Rotfedern als Zielfisch, wie es in Großbritannien sehr verbreitet ist, angelt hier kaum jemand. Und dennoch! Je weiter unser Wohnort von schönen Salmonidenstrecken entfernt liegt, desto mehr gewinnen Weißfische allgemein an Bedeutung. Nehmen wir unser Nachbarland, die Niederlande. Hier wird sehr gern auf Rotfeder mit der Fliege gepirscht, die sich zahlreich in den Entwässerungsgräben (Poldern) tummelt.

Präzise Würfe, die Rotfeder lebt im Schilf

Eine pfundschwere Schönheit, wie sie die Rotfeder mit ihren strahlend roten Flossen darstellt, ist natürlich auch für jeden deutschen Fliegenfischer reizvoll. Oder sollte sie zumindest sein. Gute Gewässer sind bei uns zahlreich vorhanden: Seen, Talsperren, Altarme und sogar in kleinen Teichen können wir sie fangen. Rotfedern suchen ihre Nahrung nicht nur an der Oberfläche, sondern auch gerne am Rand von Bewuchs. Dort findet man sie am schnellsten. Allerdings erfordert dies auch präzise Würfe, damit die Fliege nicht einen Schilfhalm innig (und unlösbar) umarmt…

Zwei holländische Angler präsentieren kleine Rotfedern, die sie in einem Polder gefangen haben

Bild: Fishing in Holland

In Holland ist das Fliegenfischen auf Rotfeder sehr beliebt.

Und nicht vergessen: Rotfedern halten sich – wie fast alle Weißfische – immer im Schwarm auf. Das gibt Gelegenheit zu Rotfeder-Mehrfachfängen mit der Fliege. Die ideale Jahreszeit ist der Sommer, wenn Insekten, die auf das Wasser wehen oder dort schlüpfen, die Nahrung der Rotfeder bestimmen. Die Ringe der steigenden Fische sind kaum zu übersehen und ein guter „Zielpunkt“. Am meisten Spaß macht deshalb die Pirsch mit der Trockenfliege! Eine leichte Fliegenrute der Klasse 4, eine Schwimmschnur und ein rutenlanges Vorfach mit 0.14er Spitze, fertig ist die richtige Ausrüstung.

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Bild: Jahr Media

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Die beste Fliege für Rotfeder: Red Tag

Die Auswahl der Trockenfliege wird nach dem natürlichen Vorbild bestimmt. Wenn man diesbezüglich nichts entdecken kann, ist eine Trockenfliege der Größe 16 empfehlenswert. Natürlich sollte die Imitation den gerade schlüpfenden Eintagsfliegen so ähnlich wie möglich sein. Im Zweifelsfall, oder wenn sich die Art nicht eindeutig bestimmen lässt, ist die „Red Tag“ häufig erfolgreich! Noch kleinere Fliegen als Größe 16 muss man benutzen, wenn man Rotaugen überlisten will. Schlüssel zum Erfolg sind Goldkopfnymphen der Größe 18, die man grundnah driftend anbietet. Die Bisse machen sich überraschend deutlich bemerkbar! Verwendet man einen kleinen Bissanzeiger, so taucht dieser meist ruckartig ab und hilft uns dabei, den Anhieb nicht zu verpassen. Toll, wenn man Rotaugen in einem seichten Bachgumpen auf Sicht anfischen kann! Stromauf die Nymphe einwerfen, zu den Fischen sinken lassen und auf den Bissanzeiger achten. Mir ist es schon gelungen, auf diese Weise bis zu 10 größere Rotaugen nacheinander zu fangen. Und zwar – wie gesagt – auf Sicht! Das übt nicht nur für die vergleichbare Technik auf Äschen und Forellen, nein: Es ist eine interessante Sache für sich.

Red Tag Fliege

Bild: A. Pesendorfer

Die Red Tag: Eine der besten Fliegen für Rotfeder. Sie wird trocken, also auf der Oberfläche, gefischt.

Und was ist mit Brassen? Kann man die eigentlich mit der Fliege fangen?

Man kann nicht nur auf Rotfeder mit der Fliege angeln, sondern auch auf Brassen. Dann aber nicht mit der Trockenfliege, sondern mit eigenschweren Nymphen! Die Technik ist ähnlich wie beim Rotauge, aber der Unterschied in der Mentalität der beiden Fische ist sehr deutlich. Während das Rotauge zum Köder schwimmt, also richtig „rangeht“, ist der Brassen träge und man muss ihm den Köder vor das Rüsselmaul legen. Die Bisse sind schlecht zu erkennen. Kurz: Eine schwierige Fischerei. Ähnlich diffizil ist es, Nasen an die Nymphe zu locken. Wundern Sie sich nicht, wenn die launischen Biester (Verzeihung!) nicht beißen. Welche Weißfische kann man außerdem überlisten? Lauben, Hasel, Schneider sind allesamt echte Kleinfische mit Hang zur Insektennahrung. Sie sind bestens mit der Trockenfliege zu fangen. ABER: Die Bestände sind teilweise gefährdet, die Arten je nach Region sogar geschützt.


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