Fast alle Fischer haben ihrem Anglerleben mit dem Barsch begonnen – und große Barsche lassen sich auch mit der Fliege fangen. Der Barsch ist sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Fliegenfischer ein spannender Zielfisch. Kleine Exemplare sind leicht zu überlisten, doch die größeren stellen eine echte Herausforderung dar. Der ideale Barschtag ist warm und sonnig. Besonders helle Tage im Frühling oder Herbst bieten perfekte Bedingungen für ein erfolgreiches Barschangeln. Während Forellen bei praller Sonne oft vorsichtig werden, drehen Barsche dann richtig auf. An solchen Tagen packen die Stachelritter oft gierig zu – ideal für die ersten Versuche mit der Fliegenrute. Doch auch an schwierigen Tagen kann man erfolgreich sein, wenn man einige Kniffe kennt.
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Neben klassischen Streamern sind auch solche Wurmfliegen sehr erfolgreich.
Streamer in Pink? Unbedingt!
Wer Barsche auf Fliege fangen will, sollte ein paar Besonderheiten beachten. Besonders erfolgreich sind glitzernde Streamer mit viel Flashabou (Hakengröße 8). Sie imitieren Brutfische und wirken in den Sommermonaten und bis in den Herbst hinein besonders verlockend. Ein besonderer Geheimtipp: Streamer in Pink! Diese Farbe scheint Barsche regelrecht in Rage zu versetzen und ist daher ein Trumpf in der Fliegenbox.
Bild: Jahr Media
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Mit Schwimmschnur und Vorsicht zum Erfolg
Die erfolgreiche Fliege für Barsch, also Streamer, läuft mit der Hakenspitze nach oben. So vermeiden Sie Hänger in bodennahen Bereichen oder hindernisreichen Gewässern. Besonders gut fangen Streamer, die schwebend und pulsierend im Wasser stehen und nicht zu steil absinken. Eine Schwimmschnur bietet sich hier ideal an. Wichtig ist auch ein vorsichtiges Vorgehen: Barsche lauern oft unter Schwärmen von Futterfischen. Wird dieser Schwarm aufgeschreckt, reagieren die Räuber misstrauisch und ziehen sich zurück.
Bild: J. Dellen
Ein Traumbarsch, der sich eine Fliege geschnappt hat.
Barsch auf Fliege: Das richtige Gerät
Fliegenruten der Klasse 6 oder 7 mit 9 ft. Länge eignen sich ideal. Wer gelegentlich auch Zander oder Hechte erwischen möchte, sollte zur stärkeren 7er-Rute greifen. Für reine Barschangler ist eine 6er-Rute perfekt. Die Rolle muss keine ausgefeilte Bremse besitzen – ein einfaches Modell reicht.Eine WF-Schwimmschnur bietet sich als Allrounder besonders an. Sie ist vielseitig einsetzbar und funktioniert sowohl in Flüssen und Kanälen bis 3 Meter Tiefe als auch in seichten Bereichen von Seen wie Seerosenfeldern oder Schilfgürteln. Ein rutenlanges Monofilvorfach (konisch verjünkt, mit 0,22er Spitze) ist optimal. Besonders ratsam ist eine Fluocarbonspitze in der Stärke 0,25, da diese auch gelegentlichen Hechtattacken standhält. Monofilvorfach und Fluocarbonspitze sollten mit einem Vorfachring verbunden werden, da Fluocarbon das Monofil sonst zerschneiden kann.
Ein bewährter Streamer für Barsche ist der „Christal Charly“ (Hakengröße 4), ein Muster mit pinker Dominanz, das selbst vorsichtige Barsche zum Anbiss verleitet. Ein Kescher gehört ebenfalls zur Ausrüstung. Barsche sind oft nur leicht gehakt, daher ist ein Kescher die sicherste Methode zur Landung.
Bild: N. Bremer
Die Dämmerung ist immer eine heiße Zeit, doch Barsche mögen Sonnenlicht generell.
Ein Fisch für Genießer
Ein pfundschwerer Barsch ist nicht nur ein spannender Fang, sondern auch ein ausgezeichneter Speisefisch. Soll der Fisch geschuppt werden, empfiehlt es sich, dies direkt nach dem Fang zu tun – die Schuppen lösen sich dann besonders leicht. Ob am See, im Fluss oder am Kanal: Barsche bieten jede Menge Spannung und Genuss. Probieren Sie es aus – Barsch marsch!