Barbe mit der Fliege: Eine Herausforderung

Barbe mit Futterkorb? Na klar! Aber mit der Fliege? Wer das noch nie probiert hat, hat wirklich was verpasst! Denn, der stromlinienförmigen Fluss-Torpedo mit den markanten Barteln zeigt, ähnlich wie der Bonefish in den Flats der Tropen, an der Fliegenrute erstaunliches Kämpferpotential.

Anglerin mit Barbe in der Hand, sie hat auf eine Fliege gebissen

Bild: C. Dietrich

Ein traumhafter Tag mit traumhafter Barbe – und das auf Fliege! Mit kleinen Nymphen kann man solche Fische fangen, und das vor der eigenen Haustür.

Die Barbe stand lange Zeit im Schatten anderer Fischarten, wenn es um Zielfische für die Fliege ging. Während einige Angler Barben mit Salmoniden vergleichen, handelt es sich hierbei um völlig unterschiedliche Fische – schließlich gehört die Barbe auch zu den Karpfenartigen. Die Barbe ist auch kein klassischer Raubfisch (obwohl sie ab und an auch kleine Kunstköder attackiert), sondern ein Bodenfresser, was sich stark auf ihr Verhalten und ihre Nahrungssuche auswirkt. Doch, statt die Barbe mit anderen Fischen zu vergleichen, ist es viel spannender, die einzigartigen Möglichkeiten zu erkunden, die große Seen und Flüsse für diese Fischart bieten.

Barbe knapp über Wasser gehalten, sie hat auf Fliege gebissen

Bild: S. G. Dombaj

Barben sind nicht nur wunderschön, sondern an der Fliegenrute ein ernstzunehmender Gegner.

Sichtfischerei, wie in den Flats

Das Fischen auf Barbe mit Fliege, insbesondere im Sight-Fishing-Stil, ist eine aufregende Herausforderung. Es ähnelt der tropischen Küstenfischerei, wo Angler watend im flachen Wasser auf der Suche nach Anzeichen für Fische gehen. Ob es die Flossenspitzen sind, die aus dem Wasser ragen, oder kleine Gruppen von Barben, die den Grund aufwirbeln – die Jagd nach der Barbe erfordert Geduld, Geschick und Beobachtung. Manchmal ist langsames und vorsichtiges Vorgehen der Schlüssel zum Erfolg, während an anderen Tagen schnelles Handeln gefragt ist. Die Barbe entscheidet, und Angler müssen flexibel bleiben, um auf ihr Verhalten zu reagieren. Kein Wunder, dass sie oft als der „Bonefish des Süßwassers“ bezeichnet wird – zu viele Parallelen gibt es zwischen der Barbe und dem „Geist der Flats“. Die Faszination für Barben liegt sicherlich auch in ihrer beeindruckenden Größe. In großen Gewässern ist die Chance, auf einen kapitalen Fisch zu stoßen, deutlich höher. Hier finden sich nicht nur viele Exemplare zwischen 1 und 2 Kilo, sondern auch einige, die die 3-Kilo-Marke überschreiten. In einigen Gewässern warten sogar Rekordfische von über 5 Kilo!

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Bild: Jahr Media

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Wetterbedingungen im Blick

Das Wetter spielt eine entscheidende Rolle beim Angeln auf Barben. Besonders die Wassertemperatur beeinflusst, ob die Fische ins flache Wasser kommen, um nach Nahrung zu suchen. In den kalten Monaten Januar und Februar sind die Chancen, eine Barbe zu entdecken, dagegen eher gering. Im Vergleich dazu steigen die Erfolgsaussichten mit milden Temperaturen im späten Frühling und Sommer. Windstille und Sonnenschein sind ebenfalls nicht unwichtig, um die Fische gut beobachten zu können. Bei trübem Wasser oder Wind kann es schwieriger sein, die Barben zu finden. Wer auf Barben angeln möchte, sollte die Hotspots im Gewässer kennen. Karpfenartige Fische haben ihre bevorzugten Futterplätze, die oft an flach abfallenden Ufern zu finden sind. Ein Tag der Erkundung kann den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Barben sind zudem sehr sensibel und misstrauisch. Geräusche und Bewegungen über dem Wasser können sie leicht abschrecken. Vorsichtiges Vorgehen und ein geschicktes Anpirschen sind hier gefragt. Beim Werfen ist es wichtig, die richtige Position zu finden. Oftmals muss man einige Fische verscheuchen, bevor man die Gelegenheit erhält, einen guten Wurf zu machen.

Zwei große Barben im Fluss, von einer Brücke über ihnen fotografiert

Bild: K. Kharkhour

Barbenfischerei bedeutet häufig Sichtfischerei. Spannender geht kaum!

Barbe auf Fliege: Die richtige Ausrüstung

Für das Fischen auf Barben sind eine 5er oder 6er Rute ideal, wobei man je nach Gewässer auch eine Klasse höher wählen kann. Schwimmschnüre sind perfekt, und das Vorfach sollte je nach Gewässerstruktur zwischen 0,18 und 0,28 mm Durchmesser liegen. Barben sind starke Kämpfer und können mit ihren kräftigen Fluchten weit ins Backing gehen! Ob Trockenfliegen, Nymphen oder Streamer – oft genügen fünf verschiedene Muster, um erfolgreich zu sein. Meist kommen Fliegen der Größe 10-16 zum Einsatz. Dunkel gefärbte Marabou- und Garnelenmuster sind, neben Mücken und Ringelwürmern bei den Nymphen besonders effektiv. In Gewässern, in denen Barben zusammen mit anderen kleinen Fischen leben und sich vermehrt auch räuberisch ernähren, entfalten kleine Minnows oder Streamer ihren Reiz. Flusskrebs-Imitationen in der Größe 4-8 als Köder sind ebenfalls einen Versuch wert, insbesondere für große Barben.

Barbe auf Fliege: Die richtige Technik

Beim Fischen mit Trockenfliegen ist es wichtig, die Fliege in einem optimalen Bereich zu platzieren. Wenn eine Barbe mit der Rückenflosse aus dem Wasser kommt, ist das eine Chance, die man nutzen sollte – allerdings sollte die Fliege nicht direkt vor ihren Kopf geworfen werden. Ein Wurf, der etwa 40 bis 50 cm vor der Barbe landet, kann viel effektiver sein, um die Fische nicht zu verschrecken. Bei der Präsentation von Nymphen sollte darauf geachtet werden, dass das Vorfach lang genug ist, damit die Barbe die Schnur nicht spürt, während die Fliege ins Sichtfeld gezogen wird. Wenn die Barbe mit der Breitseite zum Ufer schwimmt, sollte man sie schräg anwerfen und die Nymphe seitlich fallen lassen. Hierbei ist es wichtig, die Fliege so zu führen, dass sie natürlich im Wasser schwimmt. Bei Trockenfliegen sollte man sie in Schwimmrichtung der Barbe platzieren, um ihr Interesse zu wecken. Wenn die Barbe nicht auf den Köder reagiert, hat sie ihn wahrscheinlich nicht gesehen – Sehen ist nicht unbedingt die Stärke dieser Fische. In so einem Fall ergibt es Sinn, die Aufmerksamkeit durch einen kleinen Strip oder einen neuen Wurf auf den Köder zu lenken.

Nymphenmuster für Barbe

Bild: H. Bayler

Bei den Fliegen funktionieren verschiedenste Muster, mit dunkel gefärbten Varianten liegen Sie nur selten daneben.


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