Ein wirkungsvoller Schutz internationaler Fließgewässer durch alle Anrainerstaaten wäre auch für den weltweiten Seenschutz einen großer Schritt nach vorn“, betonte Udo Gattenlöhner, Geschäftsführer der Umweltschutzorganisation Global Nature Fund (GNF). Der GNF setzt sich seit über zehn Jahren weltweit für den Erhalt von Seen und Feuchtgebieten ein. „Die Nutzung internationaler Fließgewässer muss reglementiert werden, anderenfalls werden wichtige Wasserquellen weiterhin willkürlich zerstört“. Die Konvention würde einen effizienten Rahmen für das Management und den Schutz von grenzüberschreitenden Flüssen schaffen. Die Vereinten Nationen zählen weltweit 263 Flüsse und Seen sowie zahlreiche Grundwasserleiter mit zwei oder mehr Anrainerstaaten. Bisher ist lediglich die Nutzung von etwa 40 Prozent dieser internationalen Gewässer in länderübergreifender Form geregelt. Die internationale Akzeptanz der im Jahr 1997 ins Leben gerufenen Konvention zum Schutz internationaler Fließgewässer ist bisher leider sehr schlecht. 35 UN-Mitgliedsstaaten müssten die Konvention unterzeichnen, damit sie ratifiziert wird. Bisher haben dies jedoch erst 18 Staaten getan, darunter lediglich sechs EU Mitgliedsländer. „Die Europäische Union muss hier mit gutem Beispiel vorangehen“, bemängelt Fritz Barth von der European Water Partnership. Es ist inakzeptabel, dass innerhalb von 12 Jahren nur sechs von 27 EU Mitgliedsstaaten die Konvention unterzeichnet haben.
Die Zukunft internationaler Fließgewässer ist weiterhin ungewiss – im Rahmen der
Weltwasserwoche in Stockholm trafen sich Experten renommierter Umweltverbände,
aus Politik und von der UN, um die UN Wasserstraßenkonvention voranzubringen.