Störfrei elbaufwärts

In Geesthacht bei Hamburg entsteht die größte Fischtreppe ihrer Art in Europa. C.W. Schmidt-Luchs

An der Elbestaustufe bei Geesthacht wird die
größte Fischtreppe ihrer Art in Europa gebaut: Einen halben Kilometer lang mit
45 stufenförmig angelegten Becken, breit und tief genug, um einem Stör bequemen
Durchlass zu gewähren. Damit geht ein Fischertraum geht in Erfüllung.

Störe sollen künftig ungehindert und unbeschadet die Elbe auf- und abwandern können so, wie noch vor hundert Jahren. Das ist einzigartig in Europa. Das 20 Millionen teure Bauwerk wird bereits im kommenden Jahr eingeweiht. Drei Jahre soll ununterbrochen mit einer Fangeinrichtung beobachtet werden, ob der Fischpass den Fischen gefällt. Zwar werden die ersten, zum Laichen aufwandernden Störe erst in etwa zwölf Jahren erwartet, wenn aus den jetzt 30 Zentimeter langen Besatzstören zwei Meter lange Riesen geworden sind. Doch auch Lachse, Meerforellen, Neunaugen, Aale und alle anderen wanderwilligen Fische und Fischnährtiere benötigen sofort den Pass, um die Elbe von der Nordseemündung bis hinauf nach Sachsen wieder zahlreich wie in alten Zeiten zu beleben.

Besatzmaßnahmen an langgestreckten Kiesbetten

 

Weil Störe genauso wie Lachse jedes Jahr wieder zum Laichen an ihren Geburtsort zurückkehren, arbeiten die Männer der „Gesellschaft zur Rettung des Störs“ seit langer Zeit an der Wiedereinbürgerung des ausgestorbenen Fisches und an der Vorbereitung der Hochzeitsarreale in der Elbe. Bei Magdeburg und Havelberg hat man langgestreckte Kiesbetten im Fluss entdeckt und setzt dort seit 2008 jährlich Jungstöre von etwa 30 Zentimeter Länge in die Elbe mit der Hoffnung, dass in zwölf Jahren die Großfische störfrei durch den Geesthachter Fischpass hierher gelangen können.

Zugleich wurden Jungstöre in den Elbnebenflüssen Oste und Stör eingesetzt, viele markiert und mit Peilsendern bestückt. Auch hier dasselbe Ziel: Der ausgestorbene Stör soll auch dort wieder heimisch werden und den Wissenschaftlern Erkenntnisse liefern über das Wanderverhalten, und die bevorzugten Bodenstrukturen für die Nahrungsuche. Damit will man Aufschlüsse für weitere Besatzvorhaben oberhalb des neuen „Störfrei-Wanderweges“ im großen Elbeeinzugsgebiet gewinnen.

Seltener Fisch bleibt vorläufig geschützt

Einstweilen bleibt der Stör bundesweit ganzjährig geschützt. Versehentlich Fänge von Fischern und Anglern müssen daher zurückgesetzt werden, „aber nicht ohne vorher ein Foto gemacht und nach Markierungen gesucht zu haben“, wie Dr. Jörn Gessner von der Gesellschaft zur Rettung des Störs bittet. „Unsere Besatzzfische sind große Kostbarkeiten. Sie stammen von den allerletzen noch vorkommenden Europäischen Stören (Acipenser sturio) von der französischen Westküste an der Gironde-Mündung. Überall sonst in Europa ist diese heimische Störart ausgestorben.“

Fotos, Fangberichte und Meldungen erbittet Dr. Jörn Gessner an ihn gerichtet im Leibnitz Institut für Binnenfischerei in 12587 Berlin, Müggelseedamm 310. Telefonischer Kontakt ist ebenso erwünscht unter 030 – 64181626 oder mobil 0170 – 86 84 238.


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