Der Angler wollte eigentlich nur Würmer ausgraben, wobei sein Spaten auf Metall traf. Was zunächst nach Schrott aussah, entpuppte sich als Silberschatz aus dem Mittelalter. Ein Kupferkessel voller Silbermünzen, Ringe, Perlen und Anhänger. Er handelte vorbildlich und meldete den Fund sofort der schwedischen Bezirksverwaltung (Länsstyrelsen).
Einer der größten Silberschätze Schwedens
Sogar Fachleute sehen die Besonderheit des Fundes. „Dies ist wahrscheinlich einer der größten Silberschätze aus dem frühen Mittelalter, die jemals in Schweden gefunden wurden“, sagt Sofia Andersson, Antikvarin bei der Länsstyrelsen in Stockholm. „Es handelt sich um etwas mehr als 24.000 Münzen und rund 100 weitere Gegenstände. Die meisten der Objekte bestehen aus Silber, einige jedoch aus Gold oder vergoldeten Metallen. Die Mehrheit der Münzen wurde im östlichen Schweden geprägt, einige stammen jedoch aus Deutschland, England und der arabischen Welt und datieren bis ins 10. Jahrhundert zurück.“

Bild: Länsstyrelsen Stockholm/Richard Grönwall, Uppdrag arkeologi.
Der Silberschatz in Nahaufnahme.
Silberschatz hervorragend erhalten
Nur der Kupferkessel hat unter der Zeit gelitten. Eine Untersuchung der gut erhaltenen Fundstücke ergab, dass ein Großteil der Münzen aus dem 12. Jahrhundert stammen. Einige tragen die Aufschrift KANUTUS – den lateinischen Namen von König Knut Eriksson, der damals über Schweden herrschte.

Bild: Länsstyrelsen Stockholm/Richard Grönwall, Uppdrag arkeologi.
Ein Knut-Eriksson-Pfennig aus dem Silberschatz.
Besonders interessant: Unter den Fundstücken befindet sich sogar eine seltene Bischofsmünze, die im Mittelalter eigens für den Kirchenfürsten geprägt wurde.
Die Fundstelle wird derzeit von Archäologen untersucht und bis zum Abschluss der Arbeiten geheim gehalten. Denn es könnte sein, dass der Silberschatz noch größer ist. Das schwedische Amt für Denkmalpflege (Riksantikvarieämbetet) entscheidet später, ob der Staat den Schatz offiziell ankauft und dem Finder eine Entschädigung zahlt. „Der Finder hat genau richtig gehandelt“, betont Andersson. „Nach dem Kulturmiljölagen ist jeder verpflichtet, Funde aus Edelmetall oder größere Hortfunde zu melden und dem Staat zur Übernahme anzubieten.“ Für den Angler bleibt der Tag jedenfalls unvergesslich: Eigentlich wollte er nur Köder für den nächsten Fang – und grub stattdessen ein Stück Geschichte aus.
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