Das Angelparadies Steinbachtal wird endgültig zum Tatort eines der größten Drogenprozesse in Nordrhein-Westfalen. Der Hauptangeklagte Karl-Heinz E., besser bekannt als „Kalle“, wurde jetzt vom Landgericht Wuppertal wegen bandenmäßigen Drogenhandels zu zwölf Jahren Haft verurteilt.
Seine Mittäter erhielten Strafen von vier Jahren und drei Monaten bis zu acht Jahren Haft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig – eine Revision kann binnen einer Woche eingelegt werden.
Schmuggel über die Alpen – 50 Fahrten im Mafia-Auftrag
Die Strafkammer tagte aus Sicherheitsgründen im Hochsicherheitstrakt des Düsseldorfer Oberlandesgerichts. Dort wurde festgestellt: Die Bande schmuggelte Kokain bei über 50 Fahrten über die Alpen, in ständig wechselnder Besetzung. Eine achte Angeklagte wurde nicht weiter verfolgt – sie war bereits in Italien auf frischer Tat ertappt und zu zehn Jahren Haft verurteilt worden.
Mafia-Verbindungen und Tarnung als Angleridylle
Zwischen 2018 und 2022 soll die Gruppe rund 880 Kilogramm Kokain für die kalabrische Mafia („’Ndrangheta“) und albanische Banden nach Italien gebracht haben. Das Angelparadies im Ennepe-Ruhr-Kreis diente als Tarnung für die Logistik und Organisation. Auch die Betreiber Jens und Karina S. wurden verurteilt.
Die Gruppe flog im Rahmen der europaweiten Operation „Eureka“ auf – eine großangelegte Razzia im Mai 2023 deckte die Strukturen auf.
Auch interessant
- Angeln allgemeinRevierreport Piemont: Italienischen Räubern auf den Fersen
- Angeln allgemeinUpdate: Mafia und Drogen im Angelparadies Steinbachtal
- Angeln allgemein’Ndrangheta-Mafia nutzte Angelsee für Geldwäsche