Aal-Besatz: 78.000 Jungfische in der Schlei

In der Schlei sind gerade 78.000 Jungaale ausgesetzt worden, um den Bestand des bedrohten Wanderfisches zu sichern. Parallel beschäftigt Angler die Frage: Wann laufen die Aale – und wann ist die Bisschance am größten?

Aalbesatz in Schleswig Holstein

Bild: LAV Brandenburg

Angler haben in Maasholm 78.000 Jungaale in die Schlei entlassen.

Angler besetzen 78.000 junge Aale in die Schlei

Die Aalbestände in Europa gelten als gefährdet. Um das Überleben des Wanderfisches zu sichern, setzen Angler in Schleswig-Holstein regelmäßig junge Aale in heimische Gewässer aus. Jetzt wurden in Maasholm erneut rund 78.000 Jungaale in die Schlei entlassen.

Bereits im Frühjahr hatten Fischer 1,5 Millionen Glasaale in neun Gewässer in Schleswig-Holstein ausgesetzt, davon mehr als 1,2 Millionen in der Schlei. Insgesamt werden 2025 damit rund 1,35 Millionen junge Aale in die Schlei eingebracht. Finanziert wird das Projekt zu 60 Prozent aus der Fischereiabgabe und EU-Mitteln, die restlichen 40 Prozent übernehmen private Spender. Der Gesamtwert der Aktion liegt bei rund 140.000 Euro.

Die Besatzaktion, die unter dem plattdeutschen Namen „Aalutsetten in de Schlie“ bekannt ist, findet in diesem Jahr bereits zum 16. Mal statt. Laut den beteiligten Fischern zeigt sie erste Erfolge: Immer häufiger landen wieder Aale aus früheren Besatzjahren am Angelhaken.

Faszinierend bleibt die Lebensweise des Aals.

Das Geheimnis der Aal-Fortpflanzung

Ein Rätsel seit der Antike
Schon Aristoteles grübelte über die Herkunft der Aale. Er vermutete, sie entstünden einfach aus Schlamm. Noch im 19. Jahrhundert forschte sogar Sigmund Freud als Student an der Sexualität der Aale – ohne Erfolg.

Die Spur zur Sargassosee
Vor rund 100 Jahren lieferte der dänische Biologe Johannes Schmidt die erste heiße Spur. Auf seinen Atlantikreisen stellte er fest: Die winzigen Larven des Aals wurden kleiner, je näher er der Sargassosee kam. Damit war klar, dass dort das Laichgebiet liegen musste.

Durchbruch mit Satellitensendern
Ein internationales Forscherteam hatte in einer Studie erstmals 26 weibliche Aale mit Sendern ausgestattet und ihre Wanderung dokumentiert. Sie legten Strecken von bis zu 2.200 Kilometern zurück – die längste bekannte Aalwanderung weltweit.

Noch immer ein Geheimnis
Das eigentliche Laichen in der Sargassosee konnten Wissenschaftler nicht beobachten. Doch wurde der Zug europäischer Aale von Europa bis in ihr vermutetes Laichgebiet nachgewiesen.

Wann „laufen“ die Aale?

Angler sprechen vom „Laufen“ der Aale, wenn die Fische in großer Zahl aktiv fressen und die Bisse Schlag auf Schlag kommen. Ob und wann das passiert, hängt von vielen Faktoren ab – am häufigsten aber in der Nacht.

Tagsüber halten sich Aale meist im Grund verborgen: eingegraben im Schlamm oder Sand, zwischen Steinen oder Ästen. Sie nutzen den Boden als Deckung, strecken nur den Kopf heraus und schnappen zu, wenn ihnen Beute direkt vor das Maul treibt. Diese sogenannten „Standaale“ sind zwar fressbereit, bewegen sich aber kaum.

In manchen Nächten jedoch verlassen sie ihre Verstecke, ziehen gierig durch das Gewässer und machen dabei keine halben Sachen: Die Bisse sind kräftig, die Ruten biegen sich sofort im Halbkreis. Dann spricht man von den legendären Sternstunden des Aalangels – in denen Angler oft kaum hinterherkommen, die Ruten neu zu beködern.

Wer diese Phasen erwischt, braucht vor allem eins: etwas Glück – und genügend Tauwürmer im Gepäck.

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