Europäische Wels, auch Waller genannt, zählen zu den größten Süßwasserfischen. Hier gibt es die Antworten auf die 10 häufigsten Fragen zum Wels:
1. Wie groß wird ein Wels (Silurus glanis)?
Der Europäische Wels (auch Waller genannt) kann eine Länge von über 2,5 Metern und ein Gewicht von mehr als 100 Kilogramm erreichen. In Ausnahmefällen wurden sogar Exemplare über 3 Meter gemeldet. Damit ist Silurus glanis der größte Süßwasserfisch Europas – ein echter Gigant unter den Raubfischen.
2. Wie sieht ein Wels aus und woran erkennt man ihn?
Der Wels hat einen langgestreckten, schuppenlosen Körper, ein riesiges Maul und auffällige Barteln am Kopf. Diese bartelartigen Tastorgane verleihen ihm sein typisches Aussehen. Farblich ist er meist grau, braun oder auch grünlich – ideal getarnt für trübe Gewässer.
3. Wozu dienen die Barteln beim Wels?
Die Barteln des Welses sind hochsensible Sinnesorgane. Sie helfen dem nachtaktiven Raubfisch, Beute im dunklen Wasser aufzuspüren. Mit ihnen kann der Wels selbst kleinste Bewegungen und chemische Reize im Wasser wahrnehmen – perfekt angepasst an das Leben in trüben Süßwasserhabitaten.
4. In welchen Gewässern lebt der Wels am liebsten?
Der Lebensraum des Welses sind warme, langsam fließende Flüsse, Kanäle und stehende Gewässer wie Seen oder Stauseen. Besonders wohl fühlt sich der Wels in Bereichen mit weichem Boden, Unterwasserhindernissen und vielen Versteckmöglichkeiten.
5. Wann ist der Wels aktiv – Tag oder Nacht?
Welse sind dämmerungs- und nachtaktive Raubfische. Tagsüber ruhen sie in Verstecken – etwa unter Baumwurzeln, in Höhlen oder am Gewässergrund. In der Nacht werden sie aktiv und gehen auf die Jagd nach Beute.
6. Was frisst ein Wels?
Der Wels ist ein opportunistischer Räuber. Zu seiner Nahrung zählen Fische, Amphibien (z. B. Frösche), Wasservögel, Krebse und mitunter sogar kleine Säugetiere. Je größer der Wels, desto größer auch die mögliche Beute – was ihn zu einem dominanten Jäger im Gewässer macht.
Bild: O. Portrat
Zur Nahrung des Welses zählen unter anderem Fische.
7. Wie alt kann ein Wels werden?
Ein Wels kann ein beachtliches Alter erreichen: Bis zu 80 Jahre sind biologisch möglich. In der freien Natur liegt die durchschnittliche Lebensdauer allerdings meist deutlich niedriger – je nach Lebensraum, Nahrungsangebot und Befischung.
8. Wie vermehrt sich der Waller und wann ist Laichzeit?
Die Fortpflanzung des Welses findet im Frühsommer statt – typischerweise zwischen Mai und Juli. Das Männchen gräbt eine flache Mulde im Boden, in die das Weibchen tausende Eier ablegt. Oft werden diese Nester im Flachwasser (Tiefe 0,5 bis 1 m) angelegt. Anschließend bewacht das Männchen das Gelege bis zum Schlupf der Jungfische – ein ungewöhnliches Brutverhalten für einen Raubfisch.
9. Woher stammt der Waller ursprünglich und wo kommt er heute vor?
Der natürliche Ursprung des Europäischen Welses liegt in Osteuropa und Teilen Westasiens. Durch Besatzmaßnahmen und vor allem durch den Klimawandel hat sich sein Verbreitungsgebiet stark erweitert. Heute kommt der Wels in weiten Teilen Europas vor – mitunter gilt er als invasive Art, etwa in Frankreich oder Spanien. Auch in Deutschland hat er sich über die Fluss- und Kanalsysteme stark verbreitet und kommt inzwischen sogar in Norddeutschland in vielen Gewässern vor.
10. Warum ist dieser Raubfisch bei Anglern beliebt – und warum auch umstritten?
Das Welsangeln erfreut sich großer Beliebtheit – nicht zuletzt wegen der enormen Größe und Kraft dieses Raubfisches. Dennoch ist der Wels in ökologischer Hinsicht umstritten: In manchen Gewässern verdrängt er andere Fischarten oder reduziert deren Nachwuchs. Das macht den Wels (Waller) zu einem umstrittenen Thema in Fischerei und Naturschutz.
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