Warum ein Kescher fürs Angeln so wichtig ist? Ganz einfach, denn fast jeder Angler kennt diese Szene: Der Fisch ist fast schon zum Greifen nah, ist dicht unter der Oberfläche zu erkennen – und im letzten Moment schlägt er nochmals mit dem Kopf und … ist weg.
Ärgerlich, oder? Genau in diesem Moment zeigt sich, warum ein Kescher beim Angeln nicht nur nice to have, sondern absolute Pflichtausrüstung ist. Ein guter Kescher sorgt dafür, dass der Fang sicher gelandet wird. Gleichzeitig schont er den Fisch, wenn man ihn zurücksetzen möchte. Klingt simpel, hat aber mehr Facetten, als viele Einsteiger denken.
Kescher fürs Angeln – welche Varianten gibt es?
Der Klassiker unter den Keschern fürs Angeln ist der Klappkescher, in der Regel mit Teleskopstange ausgestattet. Der Kescher kann so zusammengefaltet gut transportiert werden und ist schnell einsatzbereit.
Wer zum ersten Mal nach einem Kescher sucht, stellt schnell fest: Die Auswahl ist riesig. Es gibt klassische Rundkescher, längliche Modelle, faltbare Kescher oder den Klappkescher und Kescher mit abnehmbarem Netzkopf.
Schonkescher: mit weichem Netzmaterial, fischschonend und teilweise sogar vorgeschrieben.
Faltbare Kescher: ideal für mobile Angler oder Spinnfischer, die nicht viel mitschleppen wollen.
Kescher mit abnehmbarem Kopf: praktisch für den Transport oder wenn man verschiedene Netze nutzen möchte.
Spundwandkescher: diese Kescher sind speziell dazu ausgelegt, um Fische mit Hilfe eines Seilsystems von Spundwänden oder Brücken aus sicher zu landen.
Für Einsteiger gilt: Überlege dir, wo und wie du am meisten angelst, dann fällt die Wahl deutlich leichter.
Material des Keschernetzes: Nylon, Gummi oder feinmaschig?
Bild: Michael Werner
Catch and Release ist auch eine Frage der Landung des Fisches. Die Schonkescher haben ein weiches Kunststoffnetz.
Das Netzmaterial macht oft den Unterschied beim Kescher aus. Doch wo sind die Vorteile, wo sind Nachteile?
Gummierte, weiche Netze: Schonkescher werden diese Kescher genannt. Besonders fischfreundlich, da Schleimhaut und Schuppen geschont werden. In vielen Bundesländern Pflicht. Außerdem riechen gummierte Netze nicht so schnell nach Fisch.
Nylonnetze: Kescher mit knotenlosen Netzen aus Kunstfasermaterial waren jahrzehntelang der Klassiker für viele Angler. Der Nachteil: In der Struktur des Gewebes sammeln sich Wasser und Schleim an, das kann riechen
Monofilnetze: Haken lassen sich leicht lösen, da sie nicht so tief im Gewebe hängen bleiben. Diese Netze werden im alpinen Bereich beim Fischen mit der Hegene auf Renken eingesetzt.
Feinmaschige Netze: Ideal für Friedfische oder wenn man Jungfische sicher landen möchte.
Tipp: Große Netzmaschen gleiten schneller durchs Wasser, weil weniger Widerstand entsteht – ein Trick, den erfahrene Angler lieben.
Kescherformen – rund, länglich oder quadratisch?
Die Form des Kescherkopfes ist mehr als nur eine Designfrage.
Runde Kescher: Allrounder, gut für Friedfische und für Einsteiger meist die erste Wahl.
Längliche Kescher: Besonders beliebt bei Raubfischanglern. Sie fassen längliche Fische wie Hechte sicher und sind in der Strömung praktischer.
Quadratische Netze: Vor allem beim Stippangeln nützlich, da sie viel Fläche bieten.
Tipp: Faltbare oder abnehmbare Kescherköpfe sind super für Angler, die wenig Platz haben oder ihren Kescher flexibel nutzen wollen.
Länge und Art des Kescherstiels
Mindestens so wichtig wie das Netz ist der Stiel. Hier entscheidet sich, ob man den Fang bequem landen kann.
Watkescher (kurzer Griff): Klein, handlich, perfekt für Spinn- und Fliegenfischer im Wasser.
Mittellange Kescherstiele: 50 bis 150 cm. Ideal für Uferangler oder Bootsangler, die flexibel sein wollen.
Sehr lange Kescherstiele: Pflicht beim Stippangeln, wenn man weit über das Wasser greifen muss.
Dazu kommt die Bauart: Teleskopierbare Kescherstiele sind praktisch, weil sie sich transportfreundlich zusammenschieben lassen. Klappbare Varianten sparen zusätzlich Platz.
Wie pflege ich einen Kescher zum Angeln?
Ein Kescher sollte ein bisschen gepflegt werden, sonst riecht er schnell nach alten Fischen. Hier sind die Pflegetipps für den Kescher:
Nach jedem Angeln trocknen. Das verhindert Schimmel und Gestank.
Gummierte Netze einfach mit Wasser abspülen, schon ist alles sauber.
Kescherstiel regelmäßig von Sand und Dreck befreien, besonders bei Teleskopmodellen.
Gelenke und Schrauben nicht mit Gewalt schließen, sonst verkantet es und hält nicht mehr lange.
Und nicht vergessen: Mitführen eines Keschers Pflicht!
Bild: BLINKER/ Steen Larsen
Bei Verlangen eines Fischereiaufsehers ist der Angelschein vorzuzeigen. Auch das Zubehör (Kescher, Maßband, Totschläger, Messer) kann kontrolliert werden.
Wichtig für Einsteiger: In vielen Bundesländern gilt die Pflicht, beim Angeln einen Kescher mitzuführen. Bei Kontrollen kann das sonst Ärger geben. Besonders beim Angeln auf Schonzeitenarten (z. B. Hecht oder Forelle) verlangen Aufsichtsbehörden oft den Schonkescher. Mein Tipp: Vor dem Angeln einmal ins jeweilige Landesrecht schauen, dann bist Du auf der sicheren Seite. Und im Zweifel lieber einen Kescher mitnehmen, denn egal, ob Einsteiger oder Fortgeschritten, denn ohne Kescher wirds schwierig.
Der Kescher ist nicht nur ein Hilfsmittel, sondern schützt auch den Fisch. Mit dem richtigen Material, passender Länge und guter Pflege hast du lange Freude an deinem Kescher. Und denk dran: Der Moment, wenn der Fisch sicher im Netz landet, ist oft der schönste Augenblick beim Angeln.
Praktische Tipps – so findest du den richtigen Kescher
Ein Kescher ist kein Luxus, sondern Teil deiner Grundausstattung. Hier ein paar Faustregeln, die dir helfen werden, den richtigen Kescher für dich zu finden:
Angelst du am Fluss oder See vom Ufer, nimm einen mittellangen, teleskopierbaren Kescher.
Als Hecht- oder Zanderangler solltest du auf ein längliches, robustes Netz mit großen Maschen achten.
Wer viel mit Forellen zu tun hat, ist mit einem gummierten Schonkescher bestens beraten.
Beim Stippangeln brauchst du Länge. Hier sind Kescherstiele von 3 bis 4 Metern Standard.
Extra-Tipp: Achte auf die Maschenweite. Für Raubfischangler dürfen die Maschen ruhig größer sein. Das schont die Nerven, weil der Kescher durchs Wasser flutscht.