Angeln am Campingplatz
Wer zum ersten Mal mit einem Wohnwagen oder Campervan zum Angeln unterwegs ist, versteht sofort, warum Angeln und Camping so perfekt harmonieren. Es ist die Mischung aus Unabhängigkeit und der Gewissheit, jederzeit fischen zu können – besonders dann, wenn man auf einem Campingplatz zum Angeln steht. Man bestimmt selbst, wann man losfährt, wie lange man bleibt und vor allem: wann der Moment gekommen ist, das Gerät auszupacken. Und dieser Moment findet sich überall. An Buchten, an Flüssen, an Fjordufern oder direkt hinter einem Campingplatz – nirgendwo kommt man dem Wasser und den Fischen so nah wie auf dieser Art des Reisens.
Genau dieses Gefühl macht Campen und Angeln so einzigartig: Der perfekte Spot liegt oft nur wenige Schritte entfernt. Ob an versteckten Buchten, ruhigen Flüssen, weiten Fjordufern oder direkt am Campingplatz zum Angeln – überall bietet das Reisen im Camper unmittelbaren Zugang zum Wasser. Für viele beginnt der Reiz bereits in dem Moment, in dem man vom Fahrersitz steigt: runter von der Straße und mitten im Revier. Mit dem Camper oder Wohnwagen passiert dieser Übergang fast automatisch. Man steht am Wasser, kaum dass der Motor ausgeht, und ist bereit für die nächste Session beim Angeln beim Camping am Lieblingsspot.
- Angeln nur mit gültigem Schein
- Warum Camping für Angler so interessant ist
- Kleine Wohnwagen und Vans: große Vorteile beim Angeln
- Flexibel unterwegs: Mit dem Camper direkt an den Spot
- Angeln entlang der Küsten Europas
- Beispiel Dänemark: Meerforellen vom Strand
- Beispiel Norwegen: Angeln direkt vom Land
- Welches Tackle gehört beim Camping ins Gepäck?
- Checkliste fürs Angelgerät
- Sicherheit beim Campen und Angeln
Angeln nur mit gültigem Schein
Das Wichtigste zuerst: Wer im Campingurlaub in Deutschland angeln möchte, benötigt einen Fischereischein. Dafür sind ein Vorbereitungskurs sowie eine theoretische und praktische Prüfung Pflicht. Zusätzlich braucht man für jedes Gewässer einen Erlaubnisschein, der vom jeweiligen Pächter ausgestellt wird.
Einige Bundesländer machen Ausnahmen und erlauben Gästen auch ohne regulären Fischereischein das Angeln – etwa über den Touristenfischereischein („Urlaubsschein für Angler“). Gültigkeit und Bedingungen unterscheiden sich je nach Region. Erhältlich ist dieser Schein meist bei Fischern, Touristinformationen, Angelläden oder sogar direkt auf dem Campingplatz.
Wenn Sie unsicher sind, helfen Ihnen meist die Rezeption des Campingplatzes oder lokale Angelshops weiter. Viele Plätze verleihen zudem Ausrüstung und Angelkarten.

Bild: R. Korn
Ein ruhiges Plätzchen für die Nacht finden – auf einem Stellplatz eines Campingplatzes ist das in der Regel kein Problem.
Warum Camping für Angler so interessant ist
Für viele Angler macht Camping den Reiz aus: Man bleibt mobil, unabhängig und erreicht Plätze, die abseits der bekannten Wege liegen. Gerade mit einem kompakten Camper öffnen sich Küsten und Buchten, die größeren Mobilen verschlossen bleiben.

Bild: R. Korn
Die kleine Fähre nach Bågø nimmt nur wenige Fahrzeuge mit – ideal für Camper. In nur 15 Minuten erreicht man die Mini-Insel, auf der Meerforellenstrecken direkt am Fähranleger beginnen.
Kleine Wohnwagen und Vans: große Vorteile beim Angeln
Kleine Wohnwagen und Vans bieten beim Campen und Angeln enorme Vorteile. Sie passen auf kleine Fähren, schmale Waldwege und enge Inselstraßen und bringen einen so an abgelegene Strände, Spundwände und felsige Küstenbereiche, an denen sich oft wahre Hotspots verbergen. Gleichzeitig sind sie flexibel und deutlich schneller startklar als große Wohnmobile – ideal, wenn der Wind dreht. Ruten, Wathose, Gas-Kocher und trockene Kleidung sind jederzeit griffbereit, und sollte das Wetter kippen, sitzt man im warmen Innenraum, trinkt einen heißen Kaffee und wartet entspannt auf die nächste Runde.
Gerade diese Kombination aus Mobilität und Komfort macht Camping für Angler so besonders. Die Outdoor-Küche am Heck, der Blick über die Küste, ein paar Pilze vom Wegesrand für die Pfanne oder die Gasheizung, die nachts den Innenraum auf Wohlfühltemperatur bringt – all das lässt Camping weit mehr sein als nur eine schlichte Unterkunftsform.

Bild: R. Korn
Mit ausklappbarer Van-Küche wird der Camping-Stellplatz zur Outdoor-Küche.
Flexibel unterwegs: Mit dem Camper direkt an den Spot
Ob an Flüssen, an Seen oder entlang der Küsten Europas – Angeln und Camping lassen sich ideal miteinander verbinden. Besonders beim Camping zeigt sich der große Vorteil dieser Art zu reisen: Man bleibt mobil und kann jederzeit neue Spots anfahren. Viele Campingplätze liegen direkt am Wasser oder so nah am nächsten Gewässer, dass man die Rute jederzeit spontan auswerfen kann. Wer Angeln und Campen kombiniert, genießt maximale Freiheit – vom morgendlichen Wurf am See bis zur Abendrunde an der Küste, nur wenige Schritte vom Stellplatz entfernt.
Angeln entlang der Küsten Europas
Beispiel Dänemark: Meerforellen vom Strand
Warum Angeln am Campingplatz so gut funktioniert, zeigt sich besonders in Dänemark, wo das minimalistische Meerforellenfischen seit Jahren gepflegt wird: leichtes Gepäck, unterschiedliche Spots und viel Bewegung – ähnlich wie beim Fliegenfischen. Gerade im Herbst ziehen Meerforellen aller Größen dicht unter Land entlang, Strömungskanten entstehen unter Leuchttürmen, lange Naturdämme wirken wie natürliche Stege, und weite, flache Strände bieten ideale Bedingungen für die Fliege und leichte Küstenblinker. Vom Campingplatz oder einem kleinen Stellplatz in Strandnähe aus fährt man mit dem Campervan entspannt die Küste entlang, hält an jedem vielversprechenden Abschnitt und hat seine Ausrüstung (und den Kaffee!) sofort zur Hand. Viele der besten dänischen Küstenspots liegen an kleinen Parkbuchten und eignen sich perfekt für alle, die gern flexibel und nah am Wasser fischen.

Bild: R. Kron
Frisch gefangen und direkt auf den Grill: Makrele gehört zu den einfachsten und leckersten Campingmahlzeiten – schnell zubereitet und perfekt nach einem Angeltag am Wasser.
Beispiel Norwegen: Angeln direkt vom Land
Ein weiteres Beispiel findet sich in Norwegen. Die Fischerei ist eigen und oft direkt vom Land aus. Je nach Jahreszeit lohnen Würfe von Brücken, Felsvorsprüngen oder kleinen Uferplateaus. Überall an der Küste finden sich Buchten und Meeresengen, in denen Strömung und Gezeiten für reichlich Fisch sorgen. Viele liegen so geschützt, dass man dort selbst bei wechselhaftem Wetter zuverlässig angeln kann. Und genau hier lohnt es sich, solche Stellen zu befischen. Die Zufahrtstraßen folgen eng den Fjorden, und viele der spannendsten Plätze liegen abseits großer Campingplätze. Mit einem kleineren Camper findet man oft Stellplätze direkt am Wasser.
Wer campt, bleibt flexibel – und genau das macht beim Angeln oft den entscheidenden Unterschied. Statt sich starr nach Wetterbericht oder Tide zu richten, kann man spontan dorthin fahren, wo die Bedingungen gerade passen. Beißt es nicht, fährt man weiter; läuft es gut, bleibt man einfach stehen. Diese Beweglichkeit ist der eigentliche Schlüssel, um bei jedem Wetter erfolgreich zu fischen. Und man wohnt näher am Spot, als es jede feste Unterkunft je ermöglichen könnte.

Bild: R. Korn
Frische Champignons auf einem Campingplatz direkt zwischen den Stellflächen gefunden – frischer geht’s nicht.
Welches Tackle gehört beim Camping ins Gepäck?
So vielfältig das Fischen, so unterschiedlich die Anforderungen ans Gerät. Um auch dahingehend flexibel zu sein, raten wir jeweils drei Ruten und Rollen mit ins Gepäck zu nehmen. Damit Sie für alle Gegebenheiten vorbereitet sind, hier eine kleine Checkliste fürs Angelgerät:

Bild: R. Korn
Service auf dem Campingplatz: eine überdachte Küche mit Waschbecken, Mikrowelle, Toaster, Wasserkochern und Büchern zum Ausleihen.
Sicherheit beim Campen und Angeln
Sicherheit hat beim Angeln hat immer Vorrang, denn viele Spots liegen einsam und sind nur schwer erreichbar. Deshalb sollte man stets jemandem mitteilen, wohin man geht und wann man zurück sein will. Strömung und Brandung dürfen nie unterschätzt werden, ebenso wenig rutschige Felsen, die schnell zur Gefahr werden können. Das Handy gehört unbedingt in ein Drybag, damit es im Notfall einsatzbereit bleibt. Eine Stirnlampe sollte man selbst tagsüber dabeihaben, falls man länger bleibt als geplant. Und nicht zuletzt gilt es, Schutzzeiten und Brutgebiete konsequent zu respektieren – der Natur und der eigenen Sicherheit zuliebe.
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