Wo sollen wir hinfahren? Wir waren bisher nur auf Kurztrips zusammen los. Kennengelernt haben wir und über das angeln.de Forum und dem Moderator Holger gerade ein paar Monate vorher.

Das Abenteuer begann:
Erstmal mit Internet Recherche. Auweia
.da habe ich mir was eingebrockt
. Der Cassien ist ein Stausee, der oberhalb von Cannes liegt und die Trinkwasserquelle für die gesamte Region ist. Das Netz ist zwar voll mit Berichten, aber dennoch tauchen einige Fragen auf. Z.B. haben wir nicht die richtigen Ruten (immerhin sind 4 Stück erlaubt). Gaskocher sind nicht zugelassen, wie sollen wir also kochen? Welches Auto muß dran glauben? Wieviele Boilies brauchen wir? Jeder sagt was anderes! Macht nichts, dann müssen wir eben experimentieren. Die erste große Zitterpartie beginnt vor der Abfahrt: Wie soll unser Krempel in mein Auto passen, denn keiner von uns Beiden hat einen Kombi! Nach dem Ausbau der Rücksitze und mit tatkräftiger Unterstützung von Jans Vater wird diese erste Hürde gemeistert, allerdings müssen einige Sachen zu Hause bleiben. Die 1450km lange Fahrt verläuft Problemlos. Allerdings bin ich völlig fertig, denn vor der Fahrt musste ich noch arbeiten. Sofort finden wir Seelegende Gerard, wo es Angelkarten und ein (teures) Leihboot gibt. Das Wetter war wenigstens warm und sonnig, allerdings war der erste Eindruck nicht ganz so positiv, wahrscheinlich hatten wir uns den See so schön geredet, dass wir erstaunt waren, dass es doch nur ein normaler See ist. Das ganze Tackle ins Boot geladen, das Auto parken (..nebenbei noch die Kupplung an der miserablen Zufahrt zu den Booten zum rauchen gebracht) und ab ins Boot. Jan rudert und ich gucke zu?. Der Cassien hat 3 Arme: Westarm, Südarm und Nordarm. Gerards Verleih ist weit oben im Südarm. Im April ist der Westarm begehrt, weil ein Laichgebiet abgegrenzt ist. Am Ende sitzen die Angler wie Mauern. Wir hatten eine Karte mit den Angelstellen ausgedruckt, doch schnell wird uns klar, dass die aus Berichten bekannten Stellen alle bestens mit Anglern bestückt sind. Wir beschlossen, uns im Nordarm niederzulassen, wo Jan eine Landschaftlich tolle Stelle fand. Nun war auch Jan körperlich am Limit, denn die Ruderei dauerte schlappe 4 Stunden (
ohne Elektromotor, diese sind erlaubt zwinker (fürs nächste Mal). Jetzt noch Tackle aufbauen und Ruten auswerfen. Mittlerweile wird es auch Dunkel. Echoloten und füttern muß bis Morgen warten, denn wir haben echt keinen Bock mehr. 
Waller oder Karpfen???
Gegen Abend des dritten Tages kam starker Wind auf. Gegen 5 Uhr Abends, ich stand direkt vor meiner Angel, kam der erste Biss. Anhieb! Er sitzt!!!! Jan kommt mit dem Boot um unsere Landzunge gerudert und ich steige ein. Der Biss war unspektakulär, allerdings wird schnell klar, dass hier ein schwerer Fisch den Boilie genommen hat. Weit geht die Flucht in den See, aber ich kann nichts machen, denn Angel und Schnur sind hart gespannt. Außerdem will ich kein Risiko eingehen. Da sich der Fisch einfach nicht vom Boden löste, war ich mir, fast sicher, es mit einem Waller zu tun zu haben. Dann kam der Moment, dass der Fisch zur Oberfläche kam. Wir konnten es kaum glauben. Aber es war sofort klar, dass ein Fisch um 40 Pfund am Haken hing. Im Camp angekommen stellt sich heraus: Wir haben einen strammen 42 Pfünder gelandet. Da es schon dunkel wird machen wir schnell unsere angeln fertig
..doch was ist das???… Überall Geräusche in den Büschen. SCHWEINE!!! Eine ganze Rotte! Wir rufen laut: Haut ab Ihr Schweine! Die Antwort kam laut aus einer Schweinekehle zurückgegrunzt! So schnell war noch kein Angler am Cassien im Boot wie wir. Allerdings war den Schweinen ab diesem Tag die Lust an unserer Stelle für einige Zeit vergangen, so dass wir endlich Ruhe hatten. Für mich war der Urlaub gelaufen! Mein erster Fisch im Cassien gleich jenseits der 20kg Marke, was auch meinen absoluten Rekordfisch darstellte. Leider war die nächsten Tage Fangpause, aber leider nur bei uns! Nachbar Dirk drillte kräftig weiter stramme Karpfen, unter anderem auch einen 40er. Da es uns so gut gefiel, verlängerten wir unseren Urlaub auf 2 Wochen. Jan fing noch einen Meter Waller (auf Vogelfutterboilie!!!) und 3 Karpfen. Leider blieb Ihm mein Glück verwehrt einen 40+ zu ergattern. Die Tage gingen schnell vorbei und bis auf eine Beule im Auto gibt es nichts Spektakuläres zu berichten. Erwähnenswert wäre noch ein französisches Ausflugspärchen, welches sich Sonntags 50m links von uns im Gebüsch vergnügte. Dabei sahen wir beim Rutenausbringen, wie Madame eine andere Rute ausbrachte, während Monsieur durch ein Fernglas das andere Ufer scannte und wahrscheinlich barbusige Französinnen im Fokus hatte. Dann war da noch Jan, der fast jeden Abend dieselbe Riesenkröte im Zelt hatte und sie mit nicht nachlassender Geduld immer wieder aus dem Zelt warf. Mein Batterieverbrauch groß war, da meine Kopflampe Nachts leuchtete und im Wind wackelte, um Schweine zu verscheuchen. Spannend war auch ein Schweinefehlalarm: Ein Fuchs zog unsere Abhakmatte durch unser Camp. Dann waren da noch englische Karpfenangler, die soviel Tackle hatten, dass die sitzenden Bootsinsassen nicht mehr zu sehen waren. Zu Berichten gibt es sonst nur noch von meiner Handyrechnung
Eigentlich hätte die T-Aktie daraufhin stark steigen müssen. 







