Hakengröße beim Kunstköder
Ein wichtiger Punkt, weshalb die Austauschhaken am Kunstköder immer möglichst gleich groß zu den Vorgängerhaken sein müssen (oder sollten), ist das Laufverhalten vom Kunstköder. Während Spinner und Blinker bei der Hakengröße relativ unempfindlich sind und in den meisten Fällen auch mit zu kleinen oder zu großen Drillingen noch vernünftig laufen, kann ein Hakenwechsel bei Ködern wie Wobblern, Jerkbaits oder Swimbaits das Laufverhalten und somit auch die Fängigkeit negativ beeinflussen. Denn gerade diese Köder sind mit ihren ursprünglichen Drillingen meist perfekt austariert.
Bild: Schlichting
Hakengröße bei Blinkern: Links: Der Drilling definitiv zu klein. Mitte: Drilling in Originalgröße. Rechts: Der Drilling ist etwas zu groß.
Kunstköder und Hakengröße im Lauftest
Viele Hersteller werben sogar damit, dass jeder ihrer Wobbler einem Lauftest im Wasser unterzogen wurde. Ein paar Gramm mehr oder weniger durch einen falschen Drilling, können da die Ursache für ein schlechteres Laufverhalten beim Kunstköder sein. Es gibt sogar ganz empfindliche Modelle, die dann gar nicht mehr laufen. Die Folge wären deutlich weniger Bisse als man sie theoretisch auf die originalen Kunstköder bekommen hätte. Aber keine Sorge, dass ist nur ganz selten der Fall. Meistens laufen die Kunstköder bei falscher Hakengröße trotzdem. Das Ganze soll hier eigentlich nur verdeutlichen, dass man nicht achtlos die Drillinge tauscht, sondern immer darauf achten sollte, dass die Hakengröße zumindest passend aussieht.
Effektivität bei der Hakengröße
Der zweite Punkt betrifft die Effektivität der Drillinge. Wenn die Haken nämlich zu klein sind, die Hakengröße also nicht passt, kann es passieren, dass der Körper vom Kunstköders sie verdeckt. Das kann sowohl bei Blinkern, bei Spinnern als auch Wobblern und andere Hardbaits passieren. Die Hakenbögen ragen dann nicht mehr weit genug zu den Seiten heraus. Die Köder könnten dann einfacher aus dem Maul des Räubers herausrutschen, ohne dass die Hakenspitzen fassen. Die Folge wären reihenweise Fehlbisse, so dass nur mit ganz viel Gück mal ein Fisch hängen bleiben würde. Das bedeutet also, dass die Austauschhaken bei Kunstködern niemals zu klein sein dürfen! Etwas größer könnten sie dagegen durchaus sein. Dadurch, dass Hakenspitzen dann noch etwas weiter vom Körper des Köders abstehen, kann dieser schlechter aus dem Fischmaul rutschen und die Hakenspitzen somit viel besser fassen. Solange also das Laufverhalten durch einen größeren Haken nicht negativ beeinflusst wird, kann es durchaus sinnvoll sein, wenn der Wechseldrilling eine Nummer größer ist.
Ästhetik beim Kunstköder
Der dritte Punkt betrifft die Ästhetik, also das Aussehen des Kunstköders. Denn bei vielen Anglern fisch ja auch das Auge mit. Und bei einem Kunstköder, der durch falsche Drillinge und Hakengröße unförmig aussieht, macht das Angeln weniger Spaß. Und dabei kommt dann ein ganz wichtiger Aspekt ins Spiel: das Köder-Vertrauen. Hört sich vielleicht komisch an, sollte aber nicht unterschätzt werden. Denn ein Kunstköder, dem man vertraut, wird normalerweise mit viel mehr Begeisterung geführt. Und eine variantenreiche Führung mit regelmäßigen Richtungsänderungen, Tempoänderungen oder Stopps bringt oft mehr, als wenn ein Köder lustlos einfach eingeleiert wird. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass das Ganze zutreffen kann, aber natürlich nicht muss. Es gibt sicherlich auch Angler, die mit irgendwelchen Krüppelködern, die sie lustlos eingeleiert haben, trotzdem sehr erfolgreich waren.
Bild: Spinner
Hakengröße bei Spinnern: Beim Spinner in der Mitte hängt der originale Drilling. Bei den beiden anderen kann man an den Sprengringen sehen, dass die Drillinge neu sind. Einmal zu groß, einmal zu klein.
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