Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) ist Fisch des Jahres 2025 – und das aus gutem Grund. Die Bestände des Wanderfisches sind europaweit dramatisch zurückgegangen. Der Deutsche Angelfischerverband (DAFV) widmet dem Aal eine umfangreiche Broschüre mit 112 Seiten voller spannender Einblicke, biologischer Fakten und aktueller Studien – ein Muss für alle, die sich für nachhaltiges Aalangeln, Fischschutz und verantwortungsvollen Umgang mit untermaßigen Aalen interessieren.
Rückgang der Aalbestände – was wir Angler wissen müssen
Die Europäische Aalverordnung hat in den letzten Jahren zu erheblichen Einschränkungen für Angler geführt. In Ländern wie Großbritannien, Irland, Schweden, Norwegen und den Niederlanden gilt ein vollständiges Entnahmeverbot für Aale – jeder gefangene Fisch muss zurückgesetzt werden. Auch in Deutschland wurde reagiert: In vielen Bundesländern wurde das Aal-Mindestmaß erhöht oder es gelten Tagesfangbegrenzungen.
Laut einer Studie des Thünen-Instituts wurden 2021 bundesweit etwa 37 Prozent aller geangelten Aale zurückgesetzt – in den Niederlanden lag die Quote sogar bei über 70 Prozent. Doch was passiert eigentlich mit den Aalen nach dem Zurücksetzen?
Sterblichkeit nach dem Aal Zurücksetzen – Neue Forschung bringt Klarheit
Viele Angler fragen sich: Überleben zurückgesetzte Aale überhaupt? Bislang war wenig darüber bekannt. Doch aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen des Thünen-Instituts für Ostseefischerei zeigen: Das Überleben hängt stark von der Hakenposition, dem Umgang mit dem Fisch und der Art des Zurücksetzens ab.
In einem groß angelegten Experiment wurde festgestellt:
- Die Kurzzeitsterblichkeit (innerhalb von drei Tagen) lag je nach Bedingungen zwischen 0 Prozent und 18 Prozent.
- Wundblutungen traten besonders häufig auf, wenn versucht wurde, tief geschluckte Haken zu entfernen.
- In über 77 Prozent der Fälle konnte ein tiefsitzender Haken nicht erfolgreich entfernt werden – und das Risiko für innere Verletzungen stieg deutlich.
- Bei flach gehakten Aalen, bei denen der Haken im Maulbereich sitzt, lag die Gesamtsterblichkeit nach 43 Tagen bei nur etwa 10 Prozent.
- Besonders hoch war die Sterblichkeit (bis zu 64 Prozent) bei tief geschluckten Haken und zusätzlichem Löseversuch.
Fazit für die Praxis: Bei tief geschlucktem Haken die Schnur nahe am Maul abschneiden! Dies reduziert schwere Verletzungen und erhöht die Überlebensrate deutlich.
112 Seiten geballtes Wissen rund um den Aal
Auch wenn ein Aal das Mindestmaß unterschreitet, kann eine falsche Handhabung beim Zurücksetzen tödlich enden. Deshalb ist es entscheidend, sich mit den richtigen Abhakmethoden und dem schonenden Umgang mit Aalen vertraut zu machen. Auch die Wahl der Hakenform entscheidet mit, ob der Aal überlebt!
Die neue Broschüre zum Aal bietet dazu praxisnahe Empfehlungen und wertvolle Hintergrundinfos. Das 112 Seiten starke Heft „Fisch des Jahres 2025 – Der Europäische Aal“ ist mehr als nur Lektüre – sie ist ein Appell an jeden Aalangler, die Zukunft dieser faszinierenden Art aktiv mitzugestalten.
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