Plattfische gibt es in der Ostsee in Hülle und Fülle, während der große Fraßräuber Dorsch in der Ostsee ums Überleben kämpft. Was des Dorsches Leid, ist der Scholle Freud’. Scholle, Flunder und Kliesche sind aktuell in beachtlichen Größen und guten Stückzahlen unterwegs. Mit Glück geht auch mal ein Steinbutt ans Band.
Der Klassiker am Haken bleibt der Wattwurm. Viele Buttangler steigen gar nicht erst ins Boot ohne ihn. Doch auch Seeringelwurm, Tauwurm und Heringsfetzen sollten nicht fehlen, insbesondere bei gezieltem Fang von „Platten in XL“. Gerade große Schollen und Flundern lieben es „fischiger“. Henning Plett von hp-parts.de zeigt mit seinem Buttcatcher-System, dass selbst mit Tauwurm erfolgreich gefischt werden kann. Spinnerblätter und Buttlöffel in Fluo-Farben sorgen bei trübem Wasser für zusätzlichen Reiz.
Die Lizenz zum Buttangeln: In Schleswig-Holstein ist entweder ein gültiger Fischereischein aus dem Heimatbundesland oder der Urlauber-Fischereischein samt Fischereiabgabemarke erforderlich. Letztere gilt immer für ein Kalenderjahr und ist auf jedem Amt, in einigen Angelgeschäften oder online erhältlich: zum Serviceportal SH. In Mecklenburg-Vorpommern benötigen Sie zusätzlich die Ostsee-Angellizenz (erlaubnis.angeln-mv.de). In Dänemark ist der „Fisketegn“ Pflicht für Meerangler zwischen 18 und 67 Jahren: www.fisketegn.dk
Bild: R. Korn
Buttvorfächer sollten in unterschiedlichen Ausführungen mit an Bord sein.
Ausrüstung, die mit muss: Ein langstieliger, stabiler Kescher sollte auf keinem Boot fehlen. Zum Filetieren empfiehlt sich ein halbflexibles Filetiermesser (z. B. von Dick). Für Platten unter 35 cm, die in der Pfanne in Gänze gebraten werden, braucht man eine robuste Schere (z. B. von Fiskars), um Flossensäume und Schwanzflosse zu entfernen. Hakenlösezange, Schlagholz, kurzes, kräftiges Anglermesser, Schnurclip, mehrere Lappen zum Reinigen von Händen und Boot sind ebenso Pflicht wie zwei längliche Fischeimer mit Abtropfgittern (einer für unverarbeitete, einer für vorbereitete Platten). Bei warmen Temperaturen sorgt eine Kühlbox mit Kühlelementen für Frische.
Kreishaken (Circle Hooks) sind eine sehr gute Wahl: In 90 % der Fälle hängt der Haken vorne im Maul, kleine Fische lassen sich schnell und schonend releasen. Auch beim Fischen mit dem Buttcatcher-System werden die meisten Platten vorne gehakt und können gegebenenfalls zurückgesetzt werden.
Gerät für den Fang: Plattfischruten mit 20–200 g Wurfgewicht und ca. 2,40 m Länge sind Standard. Alternativ eignet sich auch eine Spinnrute mit 30–60 g WG für das aktive Buttlöffelangeln. Bei der Rolle reicht eine solide 4000er Stationäre oder eine Baitcaster, Geflechtschnur um 0,13 mm Durchmesser mit ca. 8 kg Tragkraft passt perfekt.
Bild: R. Korn
Buttlöffel in Fluo sind besonders bei trübem Wasser eine Bank.
Klassiker-Rig: Das klassische Paternoster mit zwei Mundschnüren über dem Blei und Spinnerblättern bleibt ein bewährter Fangbringer.
Naturköder-Ausrüstung für Platte im Überblick:
- Plattfischrute 20–200 g WG, ca. 2,40 m
- alternativ: Spinnrute 2,40–3,00 m, 30–60 g WG
- 4000er Stationärrolle oder Baitcaster mit 0,13 mm Geflochtener, 8 kg Tragkraft
- Watt-/Seeringelwurm, Heringsfetzen, Tauwurm, Garnelen, Muschelfleisch
- Bait Elastic zum Fixieren der Köder
- Rettungsweste, Sonnen- und Kälteschutz (je nach Jahreszeit)
Achtung Schonmaße: Diese können sich küstenabhängig ändern. Aktuelle Regelungen vor Ort bitte immer prüfen.