Swimbaits: Die fängigen Hechtköder mit dem eleganten Lauf.

Swimbaits

Bild: Schlichting

Zwei erstklassige Swimbaits für Hechte: Der „BBZ-1“ von Spro und die „3D-Trout“ von Savage Gear.

Was sind eigentlich Swimbaits und wie gut sind sie als Hechtköder? Frei übersetzt kann man diese Hechtköder als Schwimmköder bezeichnen. Wir zeigen hier, wie man mit diesen naturgetreuen Ködern am besten angelt.

Swimbaits sehen fast wie Wobbler aus

Harte Swimbaits sehen auf den ersten Blick aus wie Wobbler oder Jerkbaits aus, haben aber ein ganz klassisches Erkennungsmerkmal: Ihnen fehlt die Tauchschaufel! Normalerweise bestehen diese Hechtköder auch aus mehreren Körpergliedern. Ihre Bewegung entsteht also nicht mit Hilfe einer Tauchschaufel, sondern allein durch Körperform und Führung. Weiche Swimbaits könnte man auch als Gummifische bezeichnen, aber ihnen fehlt normalerweise der Schwanzteller. Modelle aus Gummi haben stattdessen teilweise ganz natürliche Fisch-Schwanzflossen.

Swimbaits: Harte und weiche Hechtköder

Es gibt Swimbaits aber nicht nur aus Kunststoff oder aus Gummi, so dass sie sowohl Hardbaits als auch Softbaits sein können, sondern auch aus beiden Materialien. Dann sind diese Hechtköder so genannte Hybridköder. Swimbaits als Hechtköder gibt es von unzähligen Herstellern und unglaublichen vielen Formen und Farben. Ein sehr bekannter und erfolgreicher Soft-Swimbait ist beispielsweise die „Line-Thru-Modelle“ von Savage Gear. Und bei den Hard-Swimbaits hat der „BBZ-1“ von Spro viele Fans. Es gibt sie theoretisch auch in allen Größen. Da sie Hauptsächlich zum Hechtangeln eingesetzt werden, haben sie meist auch die entsprechende Beutefischgröße von 10 bis 20 cm. Es gibt sie aber auch kleiner als auch deutlich größer (bis zu 40 cm).

Hechtköder mit elegantem Laufverhalten

Wenn Swimbaits gleichmäßig eingekurbelt werden, laufen die Hechtköder in einem realistisches Schlangenlinien-Muster durchs Wasser. Ein Laufverhalten, dass man für einen Hechtköder als elegant bezeichnen kann und dem Schwimmverhalten von echten Fischen gefühlt ziemlich nahekommt. Und genau diese fließende, natürliche Bewegung macht sie zu einer der effektivsten Waffen beim Spinnfischen. In erster Linie auf Hechte, aber auch andere Raubfischarten mögen dieses ruhige Laufverhalten. Besonders in klaren Gewässern, wo die Räuber jedes Detail erkennen, ist dieses Laufverhalten oftmals der Schlüssel zum Erfolg. Wenn man sich das natürliche Laufverhalten dieser Köder bei Probeläufen vor den Füßen im flachen Wasser mal genauer anschaut, kann man verstehen, warum sie so gut sind.

Swimbaits Spinnfischen

Bild: Schlichting

Flache Rute und langsame Führung: So läuft der Swimbait etwas tiefer.

Swimbaits: Keine Rückmeldung von diesem Hechtköder

Das einzige Problem besteht darin, dass Swimbaits aufgrund der fehlenden Tauchschaufel oder des teilweise fehlenden Schwanztellers nicht vibrieren, sondern beim gleichmäßigen Einholen in Schlangenlinien laufen und dadurch nicht wie andere Hechtköder ein „Feedback“ geben. Das heißt: Die mehrteiligen Hechtköder bewegen sich zwar sehr natürlich und auch extrem verführerisch, man fühlt aber nicht das Laufverhalten in der Rute. Angler, die vibrierende Wobbler oder Gummifische gewohnt sind, müssen sich erst daran gewöhnen. Und das kann anfänglich dazu führen, dass man entweder kein Vertrauen für diese Köder entwickelt – oder es schnell wieder verliert. Aber spätestens nach den ersten Attacken ist dieses Misstrauen sofort verflogen!

Swimbait

Bild: Schlichting

Kraut am Haken heißt, dass der Köder etwas zu tief gelaufen ist. Also muss das Lauftempo etwas erhöht oder der Köder gewechselt werden.

Führungs-Variationen bei Swimbaits

Das Laufverhalten von Swimbaits lässt sich aber auch über kleine Rutenbewegungen oder unterschiedliche Einholgeschwindigkeit verfeinern. Je abwechslungsreicher die Bewegungen, desto höher sind an schwierigen Tagen die Chancen auf Bisse. Man kann die Hechtköder sogar twitchen und mit kurzen Pausen führen: Die Köder schießen dann abwechselnd nach rechts und links und bleiben in den Pausen je nach Sinkgeschwindigkeit ungefähr in ihren Lauftiefen stehen. Dabei imitieren sie sterbende Fische. Das gibt vorsichtigen Hechten ausreichend Zeit, den Köder genau zu mustern und dann letztendlich auch zuzustoßen.

Swimbait hecht

Bild: Schlichting

Der erste Hecht des Tages hat den auf den BBZ-1 gebissen.

Spektakuläre Bisse auf Swimbaits als Hechtköder

Da Swimbaits keine Schaufel haben, die sie wie beim Wobbler auf Tiefe bringt, bestimmt allein das Eigengewicht des Köders die Sinkgeschwindigkeit – und damit die Tiefe, in der sie laufen. Die Lauftiefe lässt sich daher nur durch Sinkgeschwindigkeit des Swimbaits und Absinkdauer bestimmen. Ganz langsam sinkende Modelle laufen knapp unter der Oberfläche und schieben teilweise eine sichtbare Bugwelle vor sich her. Das sorgt für spektakuläre Topwater-Bisse, die man auch sehen kann! In Gewässern, wo die Hechte sich gern knapp unter der Oberfläche aufhalten, sind diese Hechtköder unschlagbar. Manchmal kann man sogar sehen, wie Hechte den Swimbaits folgen, aber nicht wirklich zubeißen. Das zeigt, dass diese Köder auf jeden Fall das Interesse der Hechte wecken. Den Köder dann so zu bewegen, dass der Hecht dann doch zupackt, macht diese Angelei so unglaublich spannend.

Swimbait hecht

Bild: Schlichting

Swimbaits gibt es in vielen verschiedenen Dekoren und Formen. Hier war ein Modell in Hechtform erfolgreich.

Das Führungstempo bei diesem Hechtköder ist entscheidend

Die meisten Modelle sind aber langsam sinkend und laufen etwa 0,5 bis 1 m unter der Oberfläche. Das ist ideal für verkrautete Gewässer oder Uferbereiche. Schnell sinkende Swimbaits kann man durchsacken lassen und dadurch auch tiefer anbieten. Die realistische Lauftiefe dieser Hechtköder beträgt in der Regel 3 bis 4 m. Tiefer werden sie eigentlich selten geführt. Wenn sie durch Eigengewicht und Absinkdauer die gewünschte Lauftiefe erreicht haben, hängt es von der Führungsart, von der Einholgeschwindigkeit und auch von der Rutenstellung ab, ob sie diese Tiefe dann auch beibehalten. Langsam geführte Modelle können bei tief stehender Rute ihre Tiefe von 3 bis 4 m halten, während sie bei höherem Tempo und erhobener Rute auch unbemerkt aufsteigen können und dann zu flach laufen. Nach ein paar Würfen kann man aber gut einschätzen, wie lange die Köder sinken müssen, um die gewünschte lauftiefe zu erreichen. Und dann merkt man auch schnell, wie sich das Führungstempo und die Rutenstellung auf das Laufverhalten auswirken. Wenn ein Köder beispielsweise in etwa 4 m Tiefe gestartet ist und schon nach ein paar Kurbelumdrehung an der Oberfläche erscheint, weiß man, dass das Führungstempo zu hoch war.

Swimbait

Bild: Schlichting

Das „Line-Thru-Roach“ sieht wie ein echtes Rotauge aus.

 


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