Mit ihrer enormen Größe, Schnelligkeit und Kampfkraft faszinieren Blauflossenthunfische sowohl Angler als auch Meeresbiologen. In den folgenden 10 Fragen stellen wir die wichtigsten Fakten zu diesen außergewöhnlichen Fischen vor.
1. Wie schwer können Blauflossenthunfische werden?
Der schwerste jemals gefangene Blauflossenthun wog etwa 679 kg. Fische über 200 kg sind insgesamt keine Seltenheit – doch hier spielt auch das Revier eine entscheidende Rolle. Im Mittelmeer ist das Durchschnittsgewicht beispielsweise deutlich geringer (ca. 40–70kg) als etwa in Novo Scotia, Kanada (ca. 200–300kg).
2. Wie schnell wachsen Blauflossenthunfische?
Sehr schnell! Nach 1 Jahr wiegen sie 1–2 kg, nach 5 Jahren bereits zwischen 50 und 100 kg. In jungen Jahren kann ein Blauflossenthunfisch jährlich ca. 30 cm an Länge zulegen!
3. Wie alt werden Blauflossenthunfische?
Blauflossenthune können höchstens etwa 30–40 Jahre alt werden.
4. Warum sind Thunfische so kampfstark?
Als Jäger der offenen See sind Thunfische darauf ausgelegt, enorme Strecken zurückzulegen und sehr hohe Geschwindigkeiten zu erreichen. Sie besitzen daher einen extrem muskulösen, stromlinienförmigen Körper, angetrieben von einem sichelförmigen Schwanz – einem regelrechten Antriebsaggregat. Durch ihrem Körperbau ist es wenig verwunderlich, dass diese Fische an der Angelrute enorm kraftvolle Fluchten liefern.
5. Wie groß können Blauflossenthunfische werden?
Blauflossenthune erreichen Längen von über 3 Metern, in Einzelfällen sogar bis zu 4,5 Metern – sie sind damit die größten Thunfische der Welt.
6. Wie schnell können Blauflossenthunfische schwimmen?
In kurzen Sprints, etwa bei der Jagd erreichen sie Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h. Im Dauerschwimmen liegen ihre Reisegeschwindigkeiten jedoch deutlich niedriger – bei etwa 10–15 km/h.
7. Welche Nahrung bevorzugen Blauflossenthunfische?
Ihre Beute besteht vor allem aus kleineren Schwarmfischen wie Makrelen, Heringen, Sardinen oder Sandaalen sowie aus Tintenfischen.
8. Wann ist die Blauflossen-Thunfisch-Hochphase im Mittelmeer?
Von Juli bis Oktober – Sommer und früher Herbst sind die beste Saison zum Angeln, wobei Juli und August in der Regel die besten Monate sind.
9. Welche Angelmethode wird in der Adria am häufigsten eingesetzt?
Meist wird driftend auf Thun gefischt: Das sogenannte „Chumming“ ist im Mittelmeer die erfolgreichste Technik.
Wie funktioniert das Chumming?
Beim „Chumming“ wird durchgehend mit zerstückelten und ganzen Sardinen angefüttert, um in der Drift eine feine Futterspur zum Boot aufzubauen. Das hat den Hintergrund, dass Thunfische im Mittelmeer häufig Sardinen- und Fischerbooten folgen und fressen, was den Fischern durch die Netze geht bzw. als Beifang wieder zurück ins Meer geworfen wird. Die Thune sind es daher in vielen Fällen gewohnt, einer Futterspur zu folgen. Als Köder kommen Sardinen, Makrelen oder andere kleine Fische zum Einsatz, die in der Regel an Circle Hooks angeboten werden. Mit Gewichten und gegebenenfalls Luftballons werden dabei mehrere Ruten in verschiedenen Tiefen (meist ca. 10-80m) und Entfernungen um das Boot herum in der Futterspur ausgelegt. Beim Biss hakt sich der Thun dann gegen die Bremskraft der Rolle am Circle Hook von selbst.
Welche Ausrüstung braucht man?
Standard ist meist eine 50- oder 80-lbs-Stand-Up-Big-Game-Ausrüstung. Experten nutzen auch robuste Jigging-Multirollen. Wichtig ist in jedem Fall eine große Schnurfassung (mindestens 400-500 Meter Schnur) und eine gute Bremse, denn die Fluchten eines Blauflossenthunfisches sind wirklich gewaltig! Obwohl Thunfische sehr kampfstark sind, muss auf ein unauffälliges Vorfach geachtet werden. Profis setzen auf lange Fluorocarbon-Vorfächer von 0,65–0,80mm Durchmesser. Zudem muss der Haken bestmöglich im Köder versteckt werden, denn Thune haben gute Augen und das Wasser in der offenen Adria ist glasklar. Ist die Köderpräsentation zu auffällig, bleiben Bisse häufig aus.
Gibt es auch andere Methoden als Chumming?
Ja! Thunfische lassen sich auch mit Popper-Ruten an der Oberfläche beangeln. Diese Technik ist vor allem im Frühjahr erfolgreich, wenn die Thune beim Rauben an der Oberfläche beobachtet werden. Im Ebrodelta bestehen beispielsweise sogar relativ gute Chancen, einen Thun an der Oberfläche zu haken. Köder sind dann kleine Stickbaits, Popper, Gummifische oder Casting-Jigs. Sind die Thune unter dem Boot auf dem Echolot zu sehen, können sie auch mit (Speed-)Jigs beangelt werden.
10. Warum ist der Blauflossenthun so wertvoll?
Blauflossenthune gelten als Delikatesse und erzielen Spitzenpreise, vor allem in Japan für Sushi und Sashimi. Einzelne Fische bringen bei Auktionen mehrere Hunderttausend Euro ein.
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