Meeresangeln auf „Schnabeltiere“: Vier für Hornis

Für Hornhechtangler ist die Farbe Gelb das Startsignal: Spätestens, wenn der Raps die Felder an der Ostsee in leuchtendes Gelb hüllt, fallen die Hornis in Massen an der Küste ein, um zu laichen. Hornhechtangeln ist ein Spaß für die gesamte Familie mit sehr guten Fangaussichten. Sebastian Rose stellt vier klasse Angelmethoden zur Jagd auf die pfeilschnellen Räuber mit dem spitzen Schnabel vor.

Bild: Blinker

Fast wie ein Naturgesetz: Wenn der Raps anfängt zu blühen, kommen die Hornhechte unter Land um zu laichen.

1. Spinnfischen für Hornis

Bild: Sebastian Rose

Um Fehlbisse beim Blinkern auf Hornhecht zu vermeiden, schafft ein kurzes Stück Schnur zwischen Blinker und Drilling Abhilfe.

Eine sehr vielversprechende Angelmethode bei auflandigen Winden mit bewegtem Wasser ist das Blinkern auf Hornhechte. Eine 3-m-Spinnrute mit Spitzenaktion und eine salzwasserresistente Stationärrolle garantieren aufregende Drillszenen. Die Rolle sollte mit einer 10er oder 12er Geflochtenen gefüllt sein. Wer lieber mit Monofil angelt, verwendet eine 25er, wobei mit der Geflochtenen weiter ausgeworfen werden kann. Als Köder haben sich schlanke Meerforellenblinker zwischen 12 und 25 g durchgesetzt. Silberblau- und Grüntöne machen Hornhechte richtig an. Wenn der Blinker dann auch noch schnell geführt wird, werden Sie nicht lange auf die erste Attacke warten müssen. Um Fehlbisse zu vermeiden, können Sie eine etwa 5 cm lange monofile 30er Schnur zwischen Blinker und Drilling schalten, damit sitzt fast jeder Horni sicher am Haken. Anstatt des Drillings kann auch ein Hornhechtfaden an den Blinker geknotet werden.

Hornhecht-Seide – Spinnfischen ohne Haken

Bild: Sebastian Rose

Faden statt Drilling: Funktioniert bei den Hornis wunderbar!

Das Angeln mit dem Hornhechtfaden ist übrigens eine ganz interessante Sache: Das Faden-Geflecht, das man statt des Drillings an den Blinker knotet ist so fein, dass sich der Hornhecht mit seinen zahllosen feinen Zähnchen, die den Schnabel säumen, darin verheddert. Die Fehlbissquote, die man bei dieser Art der Angelei erwarten würde, ist erstaunlich gering.

2. Fliegenfischen: Fusseln für Hornis

Bild: Sebastian Rose

Garnelen- und Fischstreamer bringen beim Fliegenangeln gute Erfolge.

Liebhaber des Fliegenfischens kommen beim Hornhechtangeln voll auf ihre Kosten. Mit einer 7er bis 8er Rute sind Sie bestens ausgestattet. Am Ende der schwimmenden Flugschnur sollte ein etwa 2 m langes Vorfach aus Monofiler geknotet werden, dass sich zum Ende auf eine 25er verjüngt. Bei ablandigen oder leicht auflandigen Winden werden Streamer (Garnelen- und Fischimitationen) eingesetzt. Schnell eingestrippt mit kurzen Ruhephasen, bringen die Streamer Hornhechte in Stimmung, und der Tanz kann beginnen.

 

3. Posenangeln: Entspannter Ansitz

Bild: Sebastian Rose

Posen für die Weite: Speziell vorbebleite Hornhechtposen oder Wasserkugeln kann man weit werfen.

Freunde des gemütlichen Ansitzangelns können bei ablandigen und schwach auflandigen Winden sehr erfolgreich auf Hornhecht punkten. Eine schwerere Match- oder Allroundrute um die 3,60 m und eine mittelgroße Stationärrolle mit geflochtener oder monofiler Schnur sind das optimale Besteck. Im Fachhandel gibt es spezielle, vorbebleite Hornhechtposen, so dass man kein weiteres Gewicht benötigt. Die 15 bis 30 g schweren Posen haben hervorragende Wurfeigenschaften und sind gut sichtbar. Eine andere Variante ist eine mittlere bis große Wasserkugel, die ebenfalls weit ausgeworfen werden kann. Als Köder sollten Sie Herings- oder Makrelenfetzen verwenden. Angeboten an einem langschenkligen 2er bis 4er Haken, kann man die 2 bis 3 cm langen Fetzen am oberen Hakenöhr zusätzlich mit einem elastischen Faden sichern. Das Vorfach zwischen Pose und Haken sollte nicht länger als ein Meter sein und am besten aus 25er bis 30er monofiler Schnur bestehen.

Bild: Sebastian Rose

Hornhechtpose mit Heringsstück als Köder. Das Vorfach sollte nicht länger als 1 m sein.

 

4. Sbirolinofischen: Aktiv auf Weite

Bild: Sebastian Rose

„Minimalmontage“ mit Sbirolino: Der langschenklige Haken wird einfach mit einem Hornhechtfaden umwickelt. Die Fische bleiben dann mit ihren Zähnchen unlösbar im Geflecht hängen.

Eine weitere Angelmethode, die sich sehr bewährt hat, ist das Angeln mit Sbirolino. Hierzu gibt es im Fachhandel spezielle Ruten um die 3,50 m, es können aber auch Match- oder Spinnruten verwendet werden. Eine mittelgroße Stationärrolle mit 10er bis 12er geflochter Schnur garantiert direkten Kontakt mit den Hornis. Die schwimmenden oder leicht sinkenden Sbirolinos zwischen 10 und 30 g werden nach dem Auswerfen langsam eingekurbelt. Als Köder können Sie Herings- oder Makrelenfetzen sowie Kunstfliegen anbieten. Das Vorfach zwischen Sbiro und Köder sollte um die 2 m lang sein und aus einer 25er bis 30er monofilen Schnur bestehen. Ob bei ablandigen oder auflandigen Winden – mit Sbirolino sind immer ein paar Hornhechte drin.

Hornhechte in der Küche: Delika­tesse in sauer

Hornhechte sind eine echte Küstenspezialität, die nicht nur im Drill, sondern auch in der Küche eine gute Figur machen. Leider „verteidigt“ der Hornhecht sein leckeres Fleisch mit zahllosen kleinen Gräten. Außerdem ist deren grüne Farbe sicherlich gewöhnungsbedürftig – zumindest am Anfang. Übrigens: Nicht nur die Gräten sind grün, auch die feinen Schuppen, die leicht abgehen, aber an der Hand und am Gerät besser kleben als Pattex, färben sich grün. Der „Ichthyoviridin“ genannte Farbstoff ist aber vollkommen harmlos.Um die Gräten koszuwerden, empfiehlt es sich, den Hornhecht in Stücken zu braten und in sauer einzulegen – wie sauren Hering! Nach zwei Tagen ist der Fisch gut mariniert und lecker. Vor allem mit einer Pfanne guter Bratkartoffeln.

Bild: Rainer Korn

Schön in der Pfanne braten und dann wie Brathering einlegen – so wird der Hornhecht zur maritimen Delikatesse!

Auch interessant


12x BLINKER

+ BLACK MAGIC FEEDERSET

Cover der Angelwoche 11/2025: Schon Hecht gehabt

AngelWoche

AngelWoche ist die aktuellste und meist verkaufte Angelzeitung auf dem deutschen Markt. News aus der Industrie, aktuelles von den Angelgewässern, reich bebilderte, kurz und verständlich gehaltene Artikel, verbunden mit einer großen Themenvielfalt charakterisieren die AngelWoche.

Ihre FliegenFischen Ausgaben

in einem einzigartigen Nachschlagewerk

JETZT SAMMELN!

 

Sammeln Sie Ihre Ausgaben zu einem einzigartigen Nachschlagewerk!

Next Prev
Blinker
AngelWoche
FliegenFischen
Kutter & Küste