Fit für den Forellensee: Forellen an der Oberfläche

Forelle Bienenmade

Bild: Kahlstadt

Herbstliche Lachsforelle aus dem Forellensee „Zum Forello“. Eine Bienenmade an der Pilotmontage wurde ihr zum Verhängnis.

In der Rubrik „Fit für den Forellensee“ berichtet Forellensee-Experte Michael Kahlstadt übers Forellenangeln. Diesmal verrät er seine fängigsten Herbsttricks für das Angeln auf Forellen an der Oberfläche.

Weniger Aktion an der Oberfläche

Wer im Spätsommer oder Herbst am Forellensee sitzt, kennt die Bilder: An manchen Tagen sind die Fische echte Jäger. Sie sind sehr aktiv und stürzen sich auf geschleppte Köder oder die Spoons der UL-Angler. Doch an anderen Tagen betätigen sich die Forellen eher als Sammler. Die Forellen stehen dicht unter der Oberfläche oder ziehen gemächlich ihre Bahnen. Diese „Faulpelze“ lassen die bewegten Köder gerne links liegen schlürfen lieber still angebotene Naturköder ein. Was jetzt zählt, sind Montagen, die genau auf diese besondere Situation zugeschnitten sind. In den letzten Jahren habe ich mit verschiedenen Varianten viel ausprobiert. Und genau darüber möchte ich hier berichten.

Kleine Waggler für Forellen im Nahbereich

Wenn die Forellen dicht vor meinen Füßen ihre Runden ziehen, greife ich am liebsten zu einem kleinen Waggler. Das sind vorgebleite Posen, die ich direkt auf die Hauptschnur ziehe und ober- und unterhalb mit Kautschukstoppern fixiere. Ein Haken ans Ende der Schnur. Fertig. Der große Vorteil: Ich kann den Waggler direkt bis an den Haken schieben und so den Köder wenige Zentimeter unter der Oberfläche anbieten. Brauche ich mehr Tiefe, wandern die Stopper einfach Richtung Rute. Und schon fische ich bequem 50 oder 100 cm tiefer. Wichtig: Nur sinkende Köder wie Bienenmaden, Würmer oder sinkender Teig kommen hier in Frage. Auch Mehlwürmer und kleine Fleischmaden sind einen Versuch wert. Mit leichten Wagglern von 2 bis 6 g fische ich am liebsten, weil sie kaum aufklatschen und die Forellen nicht verscheuchen.

Weite Distanz mit schwimmender Bombarde

An größeren Seen reichen leichte Waggler nicht mehr aus. Hier kommt bei mir die schwimmende Bombarde (Sbirolino) zum Einsatz, gern kombiniert mit einer Pilotkugel auf dem Vorfach. Die Bombarde läuft frei auf der Hauptschnur, darunter sitzt ein stabiler Kautschukstopper, und am Ende eine Schlaufe für das 2 m lange Vorfach. Auf einen Wirbel verzichte ich, da dieser untergehen würde. Will man darauf nicht verzichten, so empfehle ich einen sogenannten „Wirbelpiloten“. Hier steckt der kleine Dreifachwirbel in einer Pilotkugel und bleibt so an der Oberfläche. Bevor die Montage ins Wasser darf, kommt noch die Pilotkugel von etwa 12-14 mm auf das etwa 2 m bis 2,5 m lange Vorfach. Dieses wird anschließend einfach durch eine „Schlaufe in Schlaufe“ Verbindung mit der Hauptschnur verbunden. Mit der Pilotkugel kann ich jetzt die Angeltiefe zu wenigen Zentimetern unter der Oberfläche einstellen.

Bienenmade Wirbelpilot

Bild: Kahlstadt

Tolle Kombi – Bienenmade und Wirbelpilot.

Weniger Krach an der Oberfläche

Diese Montage treibt mit Wind und Strömung und durchsucht dadurch automatisch größere Bereiche. Das ist ein Vorteil, wenn man die Fische nicht genau orten kann. Allerdings kann es nerven, wenn viele Angler am Wasser sind. Neben der klassischen Bombarde fische ich an kleineren Teichen übrigens auch gerne das Spotter Signal-Ei oder eine Maracas. Letztere hat kleine Kügelchen im Inneren und lockt Forellen durch ihr Rasseln oft noch zusätzlich an. Spotter Signal-Ei und Maracas sind deutlich leichter (meist 5-12 g) als ein Sbirolino (20-30 g) und erzeugen beim Aufkommen auf die Oberfläche weniger Krach. Der Sbirolino ist schwerer und fliegt weiter.

Auftreibende Montage. Der Köder bleibt am Platz

So erfolgreich Montagen für die Oberfläche sind, manchmal ist es besser, den Köder for die Forellen unbewegt an einer Stelle liegen zu lassen. Dies gilt an kleineren Gewässern vor allem an Kanten, Einläufen oder direkt am Lüfter. Hier kommt die „Auftreibende Montage“ ins Spiel. Als Wurfgewicht nutze ich je nach Bodengrund entweder einen Bodentaster oder ein Glasröhrchen. Beide laufen frei auf der Hauptschnur, darunter ein Stopper und dann ein langes Vorfach. Jetzt braucht man nur noch einen schwimmenden Köder, wie zum Beispiel Schwimmpaste, ein Marshmallow plus Bienenmade oder auch spezielle Gummiköder wie den Omura Baits Wurmy oder Larvy. Ein kleines Bleischrot auf dem Vorfach sorgt dafür, dass ich die Tiefe perfekt anpassen kann. Der Vorteil: Der Köder bleibt genau da, wo die Forellen ihn finden sollen.

Bodentaster Oberfläche

Bild: Kahlstadt

Eine Bodentaster-Montage für den Oberflächenbereich.

Die Shaker Montage.

Bild: Kahlstadt

Die Shaker Montage.

An der Oberfläche flexibel bleiben

Ob bewegte Oberflächenmontage oder unbewegte Auftreibende Montage: Beide Methoden haben am Forellensee im Herbst und Winter ihren Platz. Ich persönlich kombiniere sie gerne: Auf einer Rute lasse ich den Köder treiben, auf der anderen bleibt er fix stehen. So finde ich schnell heraus, worauf die Forellen an der Oberfläche an diesem Tag reagieren. Und das Schöne ist: Hat man die richtige Montage gefunden, kommen selbst die beißfaulen Oberflächenforellen schnell in Beißlaune.

Forelle Gummiwurm

Bild: Kahlstadt

Diese kleine Lachsforelle hat sich einen auftreibenden Wurmy aus TPE an der Auf-treibenden Montage geschnappt.

Tipps für das Angeln auf Forellen an der Oberfläche

1: Köder klein halten: Im warmen Wasser sind Forellen an der Oberfläche oft vorsichtig. Einzelne Bienenmaden oder gar eine Fleischmade am 12 Häkchen bringen oft mehr Bisse als große Portionen. 2: Früh aufstehen lohnt sich: In den kühlen Morgenstunden sind die Fische aktiver – mittags wird es oft zäh. 3: Leichtes Gerät nutzen: Dünne Vorfächer (0,16–0,18 mm Fluorocarbon) und kleine Haken (Größe 8–12) wirken unauffälliger. 4: Wind beobachten: Eine treibende Montage sucht die Wasserfläche selbstständig ab. Der Wind bestimmt die Richtung. 5: Standplätze checken: Ecken, Einläufe und Bereiche mit leichter Oberflächenbewegung sind echte Hotspots.

Mehr Infos gibt’s auf dem Youtube-Kanal „MikesBigTrouts

Wie gut Forellen aktuelle beißen, kann man an den Fangmeldungen der AngelMasters verfolgen

 


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