Angeln mit Heuschrecken – Oberflächenspaß!

Eine tolle Sommertaktik am Forellensee oder Bach ist das Angeln mit Heuschrecken und Grillen. Vor allem, wenn die Fische sich an der Oberfläche sonnen, lassen sie sich hier mit den Hüpfern noch fangen.

Forelle mit Heuschrecke im Maul

Bild: W. Krause

Hier hat es geklappt! Der Haken sitzt ganz vorne im Maul der Forelle. Die Reste der Grille sind ebenfalls gut zu sehen.

Die Hauptköder am Forellensee oder Bach sind Spoons, Wobbler, Spinner, Gummiköder am leichten Jigkopf und Forellenteige. Manche Angler haben auch noch Bienenmaden dabei. Doch es gibt Köder, die auch noch fangen, wenn die Fische bei strahlendem Sonnenschein anscheinend lethargisch an der Oberfläche stehen und vermeintlich nicht mehr fressen: Waren Sie schon einmal mit Heuschrecken angeln? Das Gezappel der Hüpfer wird den Forellen irgendwann zu viel. Und dann kommt eine schnelle Attacke, ein Forellenmaul öffnet sich, die Forelle buckelt, schließt das Maul und der Hüpfer ist von der Oberfläche verschwunden. Das passiert nicht immer sofort, aber meist innerhalb weniger Minuten – wenn man weiß, wo sich die Fische aufhalten.

Angeln mit Heuschrecken: Terrarienfutter lockt auch Forellen

Wie kommt man an Heuschrecken zum Angeln heran? Wer sich die Arbeit sparen will, selbst auf „Jagd“ zu gehen und die Tierchen mit einem Aquariennetz mühsam zu sammeln, der kann in vielen Zoohandlungen und Baumärkten  lebende Heimchen und Heuschrecken kaufen. Dort werden sie als Futter für Terrarienbewohner angeboten. Meist befindet sich in der Köderdose ein Stück Eierkarton, das den Grillen und Heuschrecken mehr Platz verschafft, wenn sie sich verstecken möchten. Man hält die Grillen bei Zimmertemperatur und nicht wie Maden im Kühlschrank. So bleiben sie über Wochen am Leben, wenn man in den Deckel der Hälterungsdose noch ein paar mehr Atemlöcher einsticht und den Krabblern ab und zu etwas Wasser verabreicht.

Heuschrecke am Angelhaken

Bild: W. Krause

So kommt die Grille an den Haken, damit die Forelle keinen Verdacht schöpft.

Die Anköderung ist nichts für Grobmotoriker

Bei der Anköderung am Wasser muss man vorsichtig sein, denn bei warmem Wetter sind die wechselwarmen Tierchen äußerst agil und hüpfen schnell davon, wenn man sie nicht sofort packt. Auch beim Anködern ist Vorsicht geboten. Wer einen robusten Haken durch das Abdomen (Unterleib) des Tierchens jagt, riskiert, dass der Hüpfer ausläuft und keine lockeren Bewegungen seiner Beinchen mehr macht. Ein toter Hüpfer ist kein guter Köder mehr (es sei denn, man bietet ihn unter der Pose an). Vielmehr sollte man einen dünndrähigen nadelscharfen Haken verwenden und diesen dort durchziehen, wo Abdomen und Schwanz ineinander übergehen. Auf diese Weise bleiben Heuschrecken lebendig und bereit zum Angeln. Aufgrund ihres geringen Gewichtes bleibt die Grille auf der Oberfläche und schlägt ab und an mit den Beinen, was bei den Forellen den Beißreflex auslöst.

Wurfgewicht und Fett müssen her!

Einziges Problem: Weil Hüpfer und Grillen kaum etwas wiegen, brauchen wir ein Wurfgewicht, damit wir die Köder werfen können. Am einfachsten funktioniert das  Ganze mit einer 6 oder 7 Meter langen Bolorute, mit der man die Köder aufs Wasser tippt, bis man einen Biss bekommt. Einfacher, weil man die lange Rute nicht ständig in der Hand halten muss, funktioniert eine 3,90m lange Forellenrute, eine leichte Pose oder ein Pilotkorken, die ich zwischen zwei kleine Bleischrote klemme. Mein Vorfach ist 1,5m lang und ich muss die Montage vor dem Aufkommen des Pilotkorken kontrolliert abstoppen, damit der Köder gestreckt vorausfliegt. Damit die Schnur auch wirklich schwimmt und nicht absinkt, trage ich auf die Vorfachverbindung zur Hauptschnur, sowie bis 30cm vor den Haken etwas Schnurfett auf die Leine auf. Da diese nun schwimmt, schöpfen die Forellen keinen Verdacht, sondern nehmen die Hüpfer ohne Argwohn. Wenn die Forellen direkt vor dem Köder wieder abtauchen, ohne ihn zu nehmen, stimmt etwas an der Montage nicht.

Noch ein Tipp: Üben Sie sich in Geduld und schlagen Sie erst an, wenn die Forelle mit dem Köder im Maul abdreht. Dann fasst der Haken am besten. Wer zu schnell anschlägt, riskiert Fehlbisse.

Angelschnur wird gefettet

Bild: W. Krause

Damit die Schnur nicht absinkt, muss man sie einfetten. Dazu bestreicht man den Wolllappen mit Fett und zieht die Schnur durch den Lappen.

Angeln mit Heuschrecken ist Toskana-Feeling zum Mitnehmen

Übrigens sollten Sie das Gezirpe der Grillen an Lautstärke nicht unterschätzen. Wenn Sie also ihrer Frau ein Toskana-Feeling verpassen wollen, setzen Sie die Heimchen nach dem Angeln bei sich im Garten aus, damit die Grillen ihr einzigartiges Konzert entfalten können. „Hast du das gehört, Schatz? Das war doch eine Grille – wie romantisch. Und das hier in der Stadt “. „Nein, ich habe nichts gehört. Aber sag mal, wie kommen eigentlich Grillen in unseren Garten?“

Bild: W. Krause

Eine 3,90m lange Forellenrute wie die Teichpeitsche von Salmo ist ideal zum Angeln mit Heuschrecken und Grillen geeignet.

Das braucht man fürs Oberflächenangeln

Natürlich sollten zunächst wichtige Ausrüstungsgegenstände für das Angeln mit Heuschrecken nicht fehlen: Kescher, Hakenlöser, Totschläger, Messer. Das vielleicht wichtigste Utensil bei dieser Angelei ist eine Polarisationsbrille. Sie verhindert an Sonnentagen tränende Augen und verrät uns durch Bugwellen kleine Wirbel und vereinzelt springende Fische, wo der Forellenschwarm entlangzieht. Hier sollte man nämlich auch den Hüpfer anbieten. Die Polbrille entspiegelt auch die Oberfläche, sodass man Fische besser sehen kann.

Polbrille, Schnurfett und ein Hakenlöser auf einer Strecke Regenbogenforellen

Bild: W. Krause

Diese Utensilien braucht man unbedingt: Polbrille, Schnurfett, Totschläger, Kescher und Hakenlöser sowie Heuschrecken und/oder Grillen.

Wichtig ist auch das Schnurfett. Zuletzt fehlen nur noch die Köder, also Heimchen oder Heuschrecken. Falls Sie übrigens kein Geschäft in Ihrer Nähe haben, das Heuschrecken verkauft, ist das auch kein Problem. Wirbellose Tiere dürfen in Deutschland mit der Post versendet werden – Sie können die Tiere also auch einfach bei einem Terrarien-Shop bestellen und sich bequem liefern lassen. Oft haben Sie bei den Krabblern auch verschiedene Größen zur Auswahl. Bei Heimchen ist Größe M top. Wenn die Forellen es eine Nummer größer mögen, greift man zur Wüstenheuschrecke. Allerdings haben diese auch einen härteren Körper, sodass kleinere Forellen die Heuschrecke manchmal wieder ausspucken.


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