Günstig, gut und manchmal sogar geschichtsträchtig: Der Kauf gebrauchter Ausrüstung ist für viele Fliegenfischer mehr als nur eine Preisfrage. Ob seltene Sammlerstücke oder praktische Ersatzteile – wer mit Bedacht auswählt, kann echte Schätze heben. Aber: Es gibt auch Fallen. Axel Wessolowski gibt Tipps zum Gebrauchtkauf – und wann man besser die Finger davon lässt.
Mehr als nur Sparen: Warum Second-Hand Sinn ergibt
Nicht jeder will beim Angeln mit dem neuesten Hightech-Equipment glänzen. Manche schätzen das Bewährte – sei es aus Nostalgie, Preisbewusstsein oder der Suche nach einem längst eingestellten Lieblingsstück. Ob alte Hardy-Rolle, Hutfliege von Bavaria oder vergriffene Fachliteratur: Für viele Fliegenfischer hat Gebrauchtes einen ganz besonderen Reiz.
Bild: A. Wessolowski
Fliegenfischer-Rollen können von außen sehr gut aussehen, aber was ist mit der Mechanik? Augen und Ohren sind bei der Prüfung die wichtigsten Sinne für eine Einschätzung.
Zwischen Schnäppchen und Schrott – worauf du achten solltest
Hier ein paar Tipps von Axel Wessolowski:
✅ Fliegenruten & Rollen: Meist unproblematisch – auf Risse, Laufverhalten und Bremse achten!
❗ Schnüre & Wathosen: Nur bei Fachkenntnis kaufen – Schäden sind oft unsichtbar.
✅ Bindestöcke & Kescher: In gutem Zustand meist problemlos – bei bekannten Marken kann man echte Deals machen.
❌ Watstock & sicherheitsrelevantes Zubehör: Lieber neu kaufen – hier sollte man kein Risiko eingehen.
Kurioses mit Geschichte: Die Rolle aus dem U-Boot-Krieg
Besonders spannend wird’s, wenn Technik auf Geschichte trifft: Wessolowski erzählt in der neuesten FliegenFischen-Ausgabe etwa von einer Hardy-Fliegenrolle, die im Ersten Weltkrieg auf einem versenkten Schiff unterging – und nach 70 Jahren geborgen immer noch funktionierte.
Bild: A. Wessolowski
Hin und wieder gibt es Angebote, wie diese Premium-Fliegenrute, zu entdecken, die den „Haben-wollen-Reflex“ sofort auslösen. Dennoch sollten Spontankäufe vermieden werden.
Prüfen, fragen – und dem Bauchgefühl vertrauen
Ob auf Flohmärkten, in Foren oder bei spezialisierten Händlern – gebrauchte Ausrüstung ist eine Fundgrube für Schatzsucher, Praktiker und Sammler. Wichtig ist: Augen auf beim Gebrauchtkauf, und lieber einmal zu viel nachfragen als zu wenig. Und wenn das Bauchgefühl „Nein“ sagt – besser weiterstöbern.
Bild: A.Wessolowski
Es muss nicht immer antik sein und bei Artikeln, deren Produktion ausläuft oder die als B-Ware deklariert sind, lässt sich hin und wieder ein gutes Geschäft machen.