Fliegenfischen: Das richtige Gerät für Einsteiger

Der Einstieg ins Fliegenfischen gelingt am besten mit einer gut abgestimmten Kombination aus Rute, Rolle und Schnur. Je nach Gewässer, Fischart und Technik gibt es passende Sets, die den Start erleichtern.

Vier Fliegenruten nebeneinander

Bild: M. Werner

Besonders auf Einsteiger wirkt die riesige Auswahl verschiedener Fliegenruten, -rollen und -schnüre abschreckend. Besonders die Abkürzungen erschweren das Ganze – doch so kompliziert ist es nicht!

Der Start ins Fliegenfischen wirft oft viele Fragen auf. Besonders beim Gerät sind Anfänger häufig unsicher. Doch keine Sorge: Zum Fliegenfischen benötigen Sie als Einsteiger nur wenige, aber gezielt ausgewählte Utensilien. In dieser kurzen Übersicht erfahren Sie, was wirklich wichtig ist und wie Sie bestens ausgestattet starten können.

Die 6er: Allrounder für viele Fischarten

Wenn Sie in erster Linie kleinere Fischarten wie Weißfische, Barsche, Äschen oder „normale“ Forellen fangen wollen, sollten Sie zu einer Rute der Schnurklasse 5 greifen. Mit dieser 5er Rute können Sie mit der Trockenfliege, mit der Nymphe oder Naßfliege fischen. Tipps für Einsteiger: Ein sehr starkes Allround-Gerät zum Fliegenfischen, perfekt für den Einstieg, ist die Klasse 6 in der Länge 9 ft (270 cm). Mit dieser Rute können Sie (noch) mit der Trockenfliege fischen, ihre Stärken spielt diese Rute der Schnurklasse 6 jedoch bei beschwerten Nymphen und kleinen Streamern aus. Mit dieser Ausrüstung können Sie – neben Äschen und Forellen – auch folgende Fische mit der Fliege fangen: Döbel, Alande, Rapfen, Zander.

Angler mit Wathose und Rapfen

Bild: M. Werner

Die 6er Fliegenrute ist das perfekte Allrounder-Werkzeug – damit lassen sich Rapfen, Forellen in Meer und Bach, Äschen, Zander und auch (kleinere) Hechte fangen.

Fliegenrute Klasse 3 am Bach mit Trockenfliege

Bild: J. Radtke

Leichte Fliegenruten, wie diese Klasse 3, benötigt man in seltenen Fällen – zum Beispiel zur Trockenfliegenangelei am Bach.

Ab wann sollte man höhere Schnurklassen wählen?

Viele Forellenseeangler schwören auf eine Fliegenrute der Klasse 6, die man übrigens auch an windstillen Tagen sogar an der Ostsee beim Meerforellenfischen nutzen kann. Wenn Sie hingegen in erster Linie mit dem Streamer fischen, beispielsweise auf Hecht und Meerforelle oder auch an Forellenseen, raten wir zu einer Rute der Schnurklasse 8, denn mit dieser können Sie große Streamer gut und kleinere Streamer oder Naßfliegen weit werfen. Sie sollten die 6er oder auch die 8er Rute in einer Länge von etwa 270 Zentimetern (9 ft) kaufen.

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Bild: Jahr Media

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Welche Fliegenschnur brauche ich als Anfänger?

Reden wir über Gerät zum Fliegenfischen, ist die Schnur eine der wichtigsten Bestandteile. Sie benötigen für den Anfang eine schwimmende WF-Schnur – „WF“ steht für „Weight Forward“ (eine Keulenschnur, die nach vorn dicker wird). Diese WF-Fliegenschnüre haben den Vorteil, dass sie auch beschwerte oder größere Fliegen und selbst einen Bissanzeiger gut transportieren. Sie erleichtern Ihnen also bei der 5er Rute das Nymphenfischen und bei der 8er Rute das Werfen großer Hechtstreamer.

Als Einsteiger sollten Sie mit einer Schwimmschnur fischen.Dass die Fliegenschnur schwimmt, erkennen Sie an dem Kürzel „F“ (für „Floating“, auftreibend), das ebenfalls auf der Verpackung steht. Zwischen den beiden Markierungen „WF“ (Weight Forward) und „F“ (Floating) steht außerdem eine Ziffer, die die Schnurklasse angibt. Für eine 5er Rute brauchen Sie also eine WF 5 F, für eine 8er Rute eine WF 8 F – so einfach ist das.

Fliegenschnur WF 6

Bild: F. Pippardt

Solch eine schwimmende WF-Schnur ist für Anfänger ideal. Diese 6er lässt sich mit einer 6er Fliegenrute, aber auch mit einer 5er kombinieren.

Tipp: Eine Schnurklasse schwerer erleichtert das Werfen

Viele Fliegenfischer entwickeln eine echte Leidenschaft für das Thema Fliegenschnur, doch machen Sie sich den Einstieg so einfach wie möglich und wählen Sie eine zur Klasse der Fliegenrute passende WF-Schnur. Tipp für Anfänger im Fliegenfischen: Wählen Sie am Anfang ruhig eine Fliegenschnur, die eine Schnurklasse höher als auf der Fliegenrute angegeben ist! Das erleichtert Ihnen als Einsteiger das Werfen enorm!

Schlaufen an einer Fliegenschnur

Bild: F. Pippardt

Manche Fliegenschnüre haben herstellerseitig angebrachte Schlaufen. Achten Sie darauf, eine solche Schnur zu kaufen – Schlaufen („Loops“) selbst zu schweißen ist eher etwas für Fortgeschrittene.

Gerät zum Fliegenfischen: Fliegenrolle und Backing

Die Fliegenrolle dient in erster Linie dazu, die Schnur aufzubewahren, und selbst mit der einfachsten Rolle ist es möglich, einen größeren Fisch zu landen. Mit einer zuverlässigen (teureren) Fliegenrolle ist es aber leichter und entspannter. Alles andere ist eine Sache des Geschmacks und des Geldbeutels. Kaufen Sie sich daher ruhig die Rolle, die zu Ihrer Rute passt – und vor allem zu Ihrem Budget. Das Backing ist eine Nachschnur, die an die Spule der Rolle und an die Flugschnur geknotet wird. Sie dient zum Unterfüttern der eigentlichen Fliegenschur und als Leinenreserve, falls ein größerer Fisch beißt. Für den Einstieg können Sie aber auch einfaches 0,40er Monofil verwenden. Üblicherweise wird Backing mit einer Tragkraft von 20 lbs benutzt, also etwa 9 Kilo.

Bild: Orvis

Einsteigersets gibt es von vielen Herstellern, unter anderem das Encounter-Outfit von Orvis.

Welches Vorfach ist für Einsteiger im Fliegenfischen geeignet?

Es empfiehlt sich ein gezogenes (konisches) Monofil-Vorfach in Rutenlänge, also etwa 270 Zentimeter (9 ft). Für eine 5er Rute ist ein Vorfach mit einer 0,18er Spitze ideal. Bei der Verwendung einer 8er Rute sollte die Vorfachspitze nicht unter 0,25 Millimeter liegen, um ausreichende Stabilität zu gewährleisten.

Pollack auf Fels, Fliegenrute im Hintergrund

Bild: M. Werner

Auch fast alle Meeresfische lassen sich prima mit der Fliegenrute fangen. Klasse 8 ist empfehlenswert.

Hilfreiche Tipps für Einsteiger im Fliegenfischen

Ein wesentlicher Faktor beim Fliegenfischen ist die Wahl der richtigen Fliegen. Anfänger sollten sich von erfahrenen Fliegenfischern beraten lassen oder auf bewährte Muster zurückgreifen. Auch das Binden eigener Fliegen kann sinnvoll sein. Wichtig ist nicht die Menge der Fliegen, sondern die Auswahl der passenden Muster, um erfolgreich zu fischen. Die Fliegen müssen irgendwie verstaut werden. Gut und günstig sind Kunststoffboxen mit Schaumstoff auf der Innenseite. Außerdem brauchen Sie ein bisschen Vorfachmaterial, das man an die gekauften Vorfächer knoten kann. Dieses Vorfachmaterial ist hilfreich, denn es spart bares Geld! Sollte die Spitze des gekauften Vorfachs beschädigt sein, dann können Sie einfach eine neue Vorfachspitze anknoten. Tipp: Um das Vorfachmaterial zu schneiden, können Sie einen (teuren) Vorfach-Clip oder einen (günstigen) Nagelknipser verwenden. Das wars schon fast mit dem wichtigsten Gerät zum Fliegenfischen. Nun kommen noch ein paar zusätzliche „Gadgets“, die Sie benötigen:

Kopfschutz & Sicht: Baseballkappe gegen Blendung und polarisierende Brille zur Sichtverbesserung.

Fliegenfischerweste: Praktischer als ein Rucksack und ideal zur Aufbewahrung wichtiger Kleinteile.

Wathose & Schuhe: Atmungsaktive Wathose und rutschfeste Schuhe für sicheren Halt. Hüftstiefel als Einsteigervariante.

Kescher: Watkescher für kleinere Fische, größerer Kescher für Meerforellen und größere Exemplare.

Unverzichtbares Zubehör: Ausziehrolle mit Schnurclip, Lösezange, Fliegenfett, Vorfachspulen, Widerhaken-Andrückzange, Fischtöter und Fliegendose.

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Bild: Jahr Media

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