Der »echte« Steinbeißer (Cobitis taenia) ist ein kleiner Süßwasserfisch, der maximal 8 bis 10 cm lang wird und anglerisch überhaupt keine Rolle spielt. Er ist ein ganz dünner und schlanker Grundfisch, der in Form und Farbe und mit seinen Barteln eine gewisse Ähnlichkeit mit der Bachschmerle oder mit dem Schlammpeitzger hat.
Bild: J. Scholz
Der Steinbeißer (Cobitis taenia)
Obwohl er sich gerne in flachem Uferwasser aufhält, sieht man ihn aber nur ganz selten. Erstens, weil er nicht besonders häufig vorkommt und deshalb auch unter Artenschutz steht. Und zweitens, weil er auf hellem Sandgrund sehr gut getarnt ist und sich meistens sogar im Sand eingräbt. Seinen Namen hat der Kleinfisch, weil er Sand nach Kleintieren und organischem Material durchkaut und diesen dann wieder durch die Kiemen ausscheidet. Genau genommen müsste er deshalb eigentlich eher als »Sandbeißer« bezeichnet werden.
(Falscher) Steinbeißer
Der »falsche« Steinbeißer ist ein Meeresfisch und heißt eigentlich Gestreifter Seewolf (Anarhichas lupus). Steinbeißer ist nur der Handelsname. Wenn man sich aber das Maul – besser gesagt, die Zähne – des bis zu 150 cm langen Fisches anschaut, versteht man, woher der Name Steinbeißer kommt. Die dicken »Beißerchen« sehen tatsächlich so aus, als könne er damit Steine zerbeißen.
Tatsächlich nutzt er sie aber, um in bis zu 500 m Wassertiefe hartschalige Nahrung wie Muscheln, Seeigel und Krebse damit zu knacken. Ansprechend sieht er damit allerdings nicht aus. Da der Seewolf aber extrem gut schmeckendes Fleisch hat, ist er trotzdem nicht nur anglerisch, sondern auch fischereilich sehr begehrt!