Fischsterben an den Stränden bei Rostock besonders betroffen
An mehreren Stränden der Ostsee wurden seit Freitag zahlreiche tote Fische entdeckt. Besonders betroffen vom Fischsterben an den Stränden bei Rostock sind die Küstenabschnitte bei Nienhagen, Warnemünde und Markgrafenheide. Erste Meldungen kamen von Badegästen, die am Meeresboden in Strandnähe Kadaver sahen. Inzwischen hat das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt die Funde bestätigt. Nach Angaben der Wasserschutzpolizei handelt es sich um mehrere tausend Tiere unterschiedlicher Arten.
Die Untersuchungen zur Ursache des Fischsterbens an den Stränden bei Rostock laufen. Angler und Badegäste sind aufgerufen, Vorsicht walten zu lassen, bis erste Ergebnisse vorliegen.
Seit Samstagabend seien keine weiteren Fische hinzugekommen, dennoch bleiben die Behörden alarmiert. Die toten Fische wurden geborgen und zur Untersuchung an das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei übergeben. Die genaue Ursache ist unklar. Hinweise auf eine strafrechtlich relevante Ursache gebe es nicht, so die Polizei.
Ermittlungen laufen: Kein strafrechtlicher Hintergrund
Das Ministerium hat einen Krisenstab einberufen, an dem unter anderem Lebensmittelüberwachung, Veterinäramt und Katastrophenschutz beteiligt sind. Experten halten einen Sauerstoffmangel in der Ostsee für eine mögliche Erklärung. Bereits im Oktober 2020 hatte ein ähnliches Fischsterben bei Warnemünde genau diesen Hintergrund. Mit ersten Ergebnissen aus den aktuellen Proben wird in der kommenden Woche gerechnet.
Fang- und Verzehrverbot für Angler ausgesprochen
Für Angler und Fischer gibt es klare Einschränkungen: Entlang der Küste von Markgrafenheide, Hohe Düne, Warnemünde bis Heiligendamm ist das Fangen von Fischen zum Verzehr derzeit verboten. Auch für Angler außerhalb dieser Zonen gilt die Empfehlung, auf den Verzehr gefangener Tiere vorerst zu verzichten.
Das Gesundheitsamt rät zudem von Badegängen in den betroffenen Küstenabschnitten ab, auch wenn ein generelles Badeverbot bislang nicht ausgesprochen wurde.
Das Fischsterben sorgt nicht nur bei Wissenschaftlern, sondern auch in der Anglerszene für Sorge. Sollten sich die Vermutungen eines Sauerstoffmangels bestätigen, könnte dies ein weiteres Anzeichen für die anhaltende Belastung des Ökosystems Ostsee sein.
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