Orcas töten junge Weiße Haie – Forscher entdecken neue Jagdtechnik

Sie gelten als Topräuber der Meere – doch nun geraten sogar junge Weiße Haie ins Visier von Orcas. Forscher haben im Golf von Kalifornien erstmals dokumentiert, wie Schwertwale ihre Beute gezielt lähmen und eine besonders energiereiche Körperregion attackieren.

Orcas jagen Haie

Bild: Symbolbild;KI_generiert

Orcas jagen im Golf von Kalifornien gezielt junge Weiße Haie. Forscher dokumentieren erstmals eine neue Jagdstrategie mit drastischer Effizienz.

Schwertwale (Orcas) sind für ihre hohe Intelligenz und komplexe Jagdtechniken bekannt. Nun haben Wissenschaftler erstmals dokumentiert, dass Orcas im Golf von Kalifornien gezielt junge Weiße Haie jagen – und dabei eine besonders effektive Methode anwenden: Die Tiere drehen ihre Beute auf den Rücken, versetzen sie in eine Starre und fressen anschließend gezielt die energie­reiche Leber.

Die Beobachtungen stammen aus den Jahren 2020 und 2022 und wurden in einer aktuellen wissenschaftlichen Studie veröffentlicht. Beteiligt war eine Orca-Gruppe, die von Forschern als „Moctezuma’s Pod“ bezeichnet wird.

Orcas liefert die Leber viel Energie

Die Leber von Haien enthält besonders viel Fett und liefert enorme Energiemengen. Die Orcas nutzen diese Ressource gezielt: Nach den Angriffen bleibt der restliche Körper der Haie meist weitgehend unversehrt zurück. Für die Räuber ist diese Strategie äußerst effizient.

Die Forscher sprechen von einer gezielten Anpassung des Jagdverhaltens an die vorhandene Beute in der Region.

Zwar sind Angriffe von Orcas auf Haie auch aus anderen Teilen der Welt bekannt – etwa aus Südafrika –, doch für den Golf von Kalifornien handelt es sich um die erste wissenschaftlich belegte Dokumentation dieser Art.

Die Studie wertet die gezielte Jagdtechnik als Hinweis auf ausgeprägtes soziales Lernen und kulturelle Weitergabe von Wissen innerhalb der Orca-Gruppe.

Warum bei der Jagdtechnik allem junge Haie betroffen sind

Besonders betroffen sind junge Weiße Haie, die in neu entdeckten Aufzuchtgebieten unterwegs sind. Die Forscher vermuten, dass unerfahrene Jungtiere leichter zu überwältigen sind. Zudem könnten sich durch veränderte Meeresbedingungen Aufenthaltsorte der Haie verschieben – was sie für Orcas besser erreichbar macht. Diese Zusammenhänge gelten jedoch weiterhin als wissenschaftliche Hypothesen, nicht als gesicherte Beweise.

Veränderung der Räuber-Beute-Beziehung

Die Beobachtungen zeigen, wie dynamisch sich Räuber-Beute-Beziehungen in den Weltmeeren verändern können. Orcas reagieren offenbar flexibel auf neue Beutearten.

Primärquelle (Studie):Higuera-Rivas, J.E., Pancaldi, F., Jorgensen, S.J., Hoyos-Padilla, E.M. (2025):Novel evidence of interaction between killer whales (Orcinus orca) and juvenile white sharks (Carcharodon carcharias) in the Gulf of California, Mexico.Frontiers in Marine Science.

Sekundärberichte: Frontiers News (03.11.2025): Orcas killing young great white sharks by flipping them upside down, LiveScience: Orcas paralyze young great white sharks before ripping out their livers, Scientific American: Drone footage reveals targeted attacks by orcas on juvenile sharks

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