Die Harsefelder Aue wird von drei Angelvereinen betreut (AV „Petri Heil“ Horneburg, SAV Harsefeld und AV Bliedersdorf). Jetzt ist es an diesem kleinen Fluss zwischen Ahlerstedt und Ohrensen zu einem verhehrenden Fischsterben gekommen. Zehntausende von toten Fischen mussten von den Anglern mühsam eingesammelt werden. Die Kommune beschuldigt bislang unbekannte Personen, die der Schmutzwasserkanalisation der Gesamtgemeinde Harsefeld eine noch nicht ermittelte Substanz zugeführt hätten, die das Fischsterben ausgelöst hätte.
Viel plausibler ist aber , dass eine Störung der biologischen Reinigungstufe der kommunalen Kläranlage für das Fischsterben verantwortlich ist. Dieses Szenario würde auch das im Wasser gefundene Ammoniak erklären. Wenn ein dauerhaft höherer pH Wert als 7 in einem Fluss zu finden ist, entsteht Ammoniak.
Information vorenthalten
Vor allem wurden die Angelvereine von der Kommune nicht von den Unregelmäßigkeiten in der Kläranlage informiert. Eigentlich ein Unding! Erst einigen Anglern fiel die Zahl der toten Fische auf, und diese kontaktierten die Kommune.
Seit Dienstagabend wurde der Aue kein Wasser mehr zugeführt. Die niedrigen Wasserstände hätten zudem die Situation an der Aue verstärkt.
Unter gezielter Zufuhr von Bakterienkulturen wurde die biologische Reinigungskraft des Flusswassers wieder hergestellt.
Bild: AV-horneburg.de
Im Oberlauf der Aue wurden viele tote Stichlinge geborgen. Foto:AV-Horneburg.de
Wie groß die ökologischen Folgen für die Aue sind, lässt sich nicht abschließend bewerten. Die ansässigen Angelvereine haben auf jeden Fall den Fluss für Angler gesperrt. Auch werden immer wieder neue E-Fischen angesetzt, um zu ermitteln, wo die absolut toten Bereiche liegen, in denen neben den Fischen auch alle Fischnährtiere der Einleitung zum Opfer fielen.
Die Vereine werden beraten von Ralf Gerken vom Anglerverband Niedersachsen (AVN).