Hass statt Anerkennung
Die Brandenburger Anglerkönigin Christine Hein, die kürzlich für ihren Fang eines 2,13 Meter langen und 52 Kilogramm schweren Welses geehrt wurde, sieht sich mit einer Reihe von Hassnachrichten und Morddrohungen konfrontiert. Nachdem der Fang öffentlich gemacht wurde, erhielt sie auf sozialen Medien aggressive Nachrichten, die sie unter anderem als „dummes drecks Vieh“ beschimpften und sogar mit der Aussage „Dich sollte man töten“ drohten.
Zweite Morddrohung
„Ich kann abends nicht schlafen“, erklärte Hein, die derzeit auf Reha ist, gegenüber der Redaktion FliegenFischen. „Es tut mir leid, dass etwas, das ich mit Freude und Respekt gemacht habe, zu so einer Reaktion führt. Es hat eine Grenze überschritten, die so nicht sein kann.“
Bild: C. Hein
Angeln bedeutet für Christine Hein weit mehr als nur Fische zu fangen – beim Müllsammeln am Flussufer setzt sie sich aktiv für den Schutz und Erhalt der Natur ein.
Christine Hein betonte, dass sie als erfahrene Anglerin stets darauf bedacht ist, Vorbild zu sein und respektvoll mit der Natur und den Tieren umzugehen. „Ich nehme meine Enkel regelmäßig mit zum Angeln und erkläre ihnen den schonenden Umgang mit den Fischen; den Respekt zur Natur. Und natürlich setze ich untermaßige Fische zurück. Ich kenne Schonzeiten und respektiere die Regeln“, erklärte Hein weiter. Ihr Anliegen sei es, Frauen zu ermutigen, ebenfalls zu angeln. „Frauen können genauso gut angeln wie Männer. Ich möchte genauso wahrgenommen werden wie jeder andere Angler – warum auch nicht?“
Der Vorfall ereignete sich, nachdem Hein den Fang im Rahmen einer Fangmeldung für die Statistik der Oder gepostet hatte. Es handelte sich nicht um einen Wettbewerb, sondern um eine ganz normale Meldung eines Freizeitanglers, der sich über den schönen Fisch freute und diesen auch verwertete.
Bild: C.Hein
Christine Hein ist seit vielen Jahren leidenschaftliche und erfahrene Anglerin – hier unterwegs auf einer Tour.
Aktuell eskaliert die Lage weiter
Der Landesanglerverband Brandenburg zeigte sich fassungslos über die Beleidigungen und Drohungen gegenüber Hein und verurteilte die Angriffe scharf. Günter Baaske, Präsident des Verbandes, stellte klar, dass die Anglerin sich korrekt verhalten habe: „Es ist unser Satzungszweck, dass wir Fische auch entnehmen. Sie hat den Wels waidgerecht getötet und verzehrt. Hinter dieser Anglerin stehen 96.000 brandenburgische Angler.“
Christine Hein hat inzwischen Anzeige bei der Polizei erstattet und hofft, dass der Vorfall nicht nur eine persönliche Belastung bleibt, sondern auch ein Zeichen für den respektvollen Umgang mit Natur und Angeln setzt.
Aktuell eskaliert die Lage weiter: Am Mittwoch 30. April – um 6 Uhr – erhielt Hein erneut eine Morddrohung. Sie hat den Vorfall dem Landesanglerverband gemeldet und wird auch diesen Fall zur Anzeige bringen.
Bild: C. Hein
Lächeln trotz allem: Obwohl sie schweren Hassnachrichten ausgesetzt ist, bleibt Christine Hein positiv.