Fakten zum Aal – zwischen Angeln und Artenschutz

Der Aal ist bedroht. Angler, Forscher und Naturschützer stehen gemeinsam in der Verantwortung. Die hier dargestellten Fakten zum Aal zeigen: Es braucht keine Verbote, sondern intelligente, nachhaltige Lösungen!

Der Aal ist Fisch des Jahres 2025.

Bild: BLINKER

Fakten zum Aal sind wichtig, wenn man den Aal verstehen, fangen und schützen möchte.

Der Aal steht seit Jahrzehnten unter massivem Druck. Der Bestand dieses faszinierenden Wanderfisches ist in den letzten 30 Jahren drastisch zurückgegangen. Laut internationalen Experten befindet sich der Aalbestand „außerhalb sicherer biologischer Grenzen“. Doch woran liegt es? Hier sind die fundierten Fakten zum Aal – und was wir Angler über den Artenschutz wissen müssen.

Fakten zum Aal: Der Kult-Fisch im Krisenmodus

Glasaale – das Symbol für die Bedrohung des Aalbestands in Europa.

Bild: J. Radtke / LAV-SH

Glasaale sind die früheste Lebensphase des Europäischen Aals – ihr Bestand ist drastisch zurückgegangen. In der Draufsicht sind Wirbelsäule und Organe der Glasaale gut erkennbar. Binnen kurzer Zeit im Süßwasser beginnt die Pigmentierung.

Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) war früher weit verbreitet in Europas Flüssen, Bächen und Küstengewässern. Heute ist er selten geworden. Das Aufkommen junger Glasaale liegt bei weniger als 10 Prozent des historischen Durchschnitts der Jahre 1960 bis 1979, so das Thünen Institut.In der Nordseeregion fiel es zeitweise sogar unter 1 Prozent. Trotz Schutzmaßnahmen wie der EU-Aalverordnung 1100/2007 und der Listung in Anhang II des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) bleibt die Lage ernst. Daher ist der Aal zum Fisch des Jahres 2025 gewählt worden.

Ursachen für den Rückgang der Aalbestände

Weltweit wird der freie Flusslauf zunehmend durch Wasserkraft gestoppt – über 2.800 große Stauseen und rund 80.000 Kleinwasserkraftwerke zerschneiden heute die Fließgewässer, Tendenz steigend. Wasserkraftwerke stellen eines der größten Hindernisse für die Aalwanderung dar.

Bild: IGB, Jörn Gessner

Weltweit wird der freie Flusslauf zunehmend durch Wasserkraft gestoppt – über 2.800 große Stauseen und rund 80.000 Kleinwasserkraftwerke zerschneiden heute die Fließgewässer, Tendenz steigend. Wasserkraftwerke stellen eines der größten Hindernisse für die Aalwanderung dar.

Ein Blick auf die aktuellen Fakten zum Aal zeigt, dass es nicht nur eine Ursache für den Rückgang gibt. Die wichtigsten Gründe sind:

  • Überfischung: Aal wird vielerorts intensiv befischt, teils auch illegal.
  • Verlust von Lebensräumen: Flussverbauunngen, Staustufen und Wasserkraftwerke verhindern die Wanderung.
  • Umweltverschmutzung, Parasiten und Krankheiten beeinträchtigen den Aal zusätzlich.
  • Klimawandel verändert die Meeresströmungen, die für die Fortpflanzung des Aals entscheidend sind.

Der Aal durchläuft einen außergewöhnlichen Lebenszyklus – von der Geburt in der Sargassosee über Jahrzehnte im Süßwasser bis zur Rückkehr zum Laichen. Dieses komplexe Verhalten macht Schutzmaßnahmen besonders anspruchsvoll.

Wirtschaftliche Bedeutung der Aals – und Verluste

Fabian Frenzel mit zwei Aalen am Fluss

Bild: W. Krause

Für viele Angler gehört der Aal zum Kultfisch und sein Fang ist ein Stück Kulturgeschichte. Darum setzen sich Angler für den Schutz dieses Fisches ein.

Die Fakten zum Aal zeigen auch wirtschaftliche Zusammenhänge:

  • Eine vollständige Schließung der Aalfischerei in Europa könnte Einnahmeverluste von bis zu 50 Millionen Euro pro Jahr verursachen.
  • Der Wegfall der Glasaalfischerei würde die Aal-Aquakultur zusätzlich mit etwa 37 Millionen Euro treffen.
  • Gleichzeitig übersteigen die Kosten für wirksamen Fischschutz an Wasserkraftwerken die zu erwartenden Fischereiverluste deutlich.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass wirtschaftliche und ökologische Aspekte gemeinsam betrachtet werden müssen.

Wie können wir den Aal noch retten?

Für eine langfristige Bestandserholung schlagen die Forscher folgende Maßnahmen vor:

  • Einführung eines europaweiten Sterblichkeitslimits statt eines Biomasseziels
  • Stopp von Aalbesatz in Gewässer ohne vollständige Durchgängigkeit
  • Aufbau eines Rückverfolgbarkeitssystems für Glasaale zur Bekämpfung illegaler Fischerei
  • Erhebung wirtschaftlicher Daten zur Bedeutung des Aals in der Binnen- und Küstenfischerei
  • Verbesserung der Koordination zwischen nationalen und europäischen Institutionen

Fakten zum Aal und die Aufgabe für die Zukunft

Der Europäische Aal ist mehr als nur ein Fisch – er ist ein Symbol für das Zusammenspiel von Natur, Kultur und Fischerei. Nur durch konsequenten Schutz, fundierte Forschung und ein gemeinsames Handeln aller Beteiligten kann sein Überleben gesichert werden.

Angler, Forscher und Naturschützer stehen gemeinsam in der Verantwortung. Die hier dargestellten Fakten zum Aalzeigen: Es braucht keine Verbote, sondern intelligente, nachhaltige Lösungen!


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