Pol-Brillen: Mehr Durchblick am Wasser
Eine Pol-Brille zum Angeln klingt nach teurem Extra – ist sie aber nicht. Preislich liegen sie kaum über normalen Sonnenbrillen. Wie bei Angelruten gilt: Fangen kann man auch mit günstigen Modellen. Hochpreisige Varianten sind meist besser verarbeitet und sehen edler aus, aber beim Fische-Entdecken bringen sie keinen Zauber-Effekt.
Ihr Vorteil liegt woanders: Durch den Filter werden Spiegelungen reduziert, und man kann deutlich besser ins Wasser schauen. Fische knapp unter der Oberfläche sind sofort sichtbar. Wie tief man blicken kann, hängt jedoch allein von der Wasserqualität ab – bei glasklarem Wasser ist die Sichtweite groß, bei trübem Wasser beschränkt sie sich auf wenige Zentimeter. Wunderdurchblick bis zum Grund gibt es also nicht, aber ein klarer Vorteil beim gezielten Anwerfen.
Wichtig beim Kauf: Da der Filter unsichtbar ist, muss immer angegeben sein, ob eine Brille wirklich polarisiert ist. Sie funktioniert wie eine normale Sonnenbrille, schützt vor Blendung und kann dauerhaft getragen werden.
Neben dem besseren Sehen gibt es noch einen zweiten Vorteil, der oft vergessen wird: Sicherheit. Beim Werfen fliegen Haken und Köder ständig durch die Luft – eine Pol-Brille schützt nicht nur die Augen vor Licht, sondern auch vor Verletzungen. Deshalb gehört sie in jede Angeltasche.
Ins Wasser hineingucken und live miterleben, wo die Fische sind und wie sie reagieren – das wünschen sich viele Angler. Daher ist eine Polarisationsbrille für Angler ein wichtiger Ausrüstungsgegenstand, der nicht fehlen darf. Ein weitere wichtiger Aspekt neben dem guten Sehvermögen ist der Schutz der Augen. Besonders da, wo Köder ständig durch die Luft gewirbelt werden besteht die Gefahr, dass ein Haken nicht im Fischmaul, sondern auch mal schnell im Auge landen kann. Das möchte sicherlich niemand.
Polarisationsbrille Fakten-Check
Bei der Pol-Brille hat die Passform und nicht das Aussehen oberste Priorität. Damit seitlich kein Licht einfällt, das die Sicht stört, muss sie eng anliegen.
Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal bei Polarisationsbrillen ist die Farbe der Gläser. Braune Modelle sind geschaffen für schönes Wetter und grelles Licht. Gelbe Gläser kommen bei schlechtem Wetter und in der Dämmerung zum Einsatz. Polbrillen mit grauen Gläser sind Allrounder für jedes Wetter und Licht.
Neben den unterschiedlichen Gläsern gibt es auch zahlreiche Pol-Brillen mit verschiedenen Gestellen. So kann jeder seine passende Brille aussuchen. Foto: Archiv
Tragt die Brille auch bei trübem Wetter. Sie reduziert nicht nur die Spiegelung auf dem Wasser, sondern schützt auch unsere Augen vor verirrten Ködern und Haken.
Der Polarisationseffekt einer Brille hängt unter anderem davon ab, aus welcher Richtung und in welchem Winkel das Sonnenlicht aufs Wasser fällt. Daher kann die Spiegelung manchmal weiter reduziert werden, wenn man den Kopf seitlich abkippt.
Polarisation auch für Brillenträger möglich
Auch Brillenträger müssen nicht auf die Hilfe von Polarisationsbrillen verzichten. Es gibt zahlreiche Modelle, die einer Sehbrille aufgesteckt oder darüber getragen werden können. Informieren Sie sich im Angelfachgeschäft.
Ob maßgeschneiderte Gläser mit Sehstärke oder flexible Überbrillen – auch Brillenträger profitieren vom Polarisationsfilter.
Polarisationsbrille bringt Vorteile
Es sind nicht nur die Köder und das Gerät, die modernen Anglern gewisse Vorteile am Gewässer verschaffen. Auch bei der Optik gibt es Hilfsmittel, um effektiver zu sein. Eine Polarisationsbrille ist ein wichtiger Gegenstand, der im Angelalltag nicht fehlen sollte. Die Polarisationsbrille filtert mit ihren dunkel getönten Spezialgläsern störende Sonnenreflexionen von der Wasseroberfläche und erlaubt uns Anglern so, ins Wasser zu sehen. Dadurch sind Spinnangler in der Lage, Räuber, die den Köder verfolgen, frühzeitig zu erkennen und durch eine abgeänderte Köderführung doch noch zum Biss zu animieren. Auch hängerträchtige Angelplätze lassen sich besser abschätzen und verlustfreier befischen.
Die Gläser einer Pol-Brille bestehen im Übrigen nicht aus splitterndem Glas, sondern aus einem stabilen, bruchsicheren Kunststoff. Auf diese Weise wirkt die Brille sogar noch als Augenschutz, wenn man sich durch zweigestarrendes Unterholz oder scharfe Schilfhalme kämpfen muss. Auch vor der schädlichen UVB-Strahlung sind unsere Augen hinter einer Polarisationsbrille geschützt. Sogar für Angler mit Sehfehler gibt es solche Pol-Brillen. Ein weiterer Vorteil einer Polarisationsbrille ist außerdem die Kontrastverstärkung. Durch diesen Effekt lassen sich gefärbte Schnüre auch noch auf großer Distanz sehr deutlich erkennen, was die optische Bisskontrolle insbesondere bei der Absinkphase eines Kunstköders enorm verbessert.
Wie viel muss ich für eine Brille ausgeben?
Polarisationsbrillen gibt es in vielen Preislagen von etwa 20 Euro bis deutlich über 100 Euro. Sehr gute optische und mechanische Qualitäten sind ab etwa 40 bis 50 Euro zu haben. Wer ein Maßangefertigtes Model haben möchte, muss dementsprechend auch mit einem höheren Preis rechnen. Eine korrigierte Sonnenbrille auch mit Polfilter anfertigen zu lassen, kostet mindestens 450 Euro.
Extra-Tipp: Schwimmfähiges Brillenband für Polbrillen
Polarisationsbrillen gehören zur Standardausrüstung vieler Angler. Umso ärgerlicher, wenn die teure Brille bei schneller Bootsfahrt oder beim Waten ins Wasser fällt und versinkt. Selbst Brillenbänder schützen nicht immer zuverlässig – oft fehlt ihnen schlicht die Schwimmfähigkeit.
Abhilfe schaffen spezielle schwimmfähige Brillenbänder, die wie eine kleine „Schwimmweste“ für die Brille funktionieren. Sie bestehen aus einem leichten, schwimmenden Material und werden einfach über die Bügel der Brille geschoben. Die Gummiröhren sorgen für sicheren Halt, während das schwimmfähige Band verhindert, dass die Brille untergeht. Selbst bei kräftigem Wellengang bleibt die Brille so an der Wasseroberfläche treibend sichtbar.
Besonders praktisch: Die auffällige Farbe – häufig in knalligem Rot oder Orange – erleichtert das Wiederfinden. So lässt sich die Polbrille im Falle eines Falles schnell wieder einsammeln, anstatt als teurer Verlust am Grund von Bodden, Schären oder Küstengewässern zu enden.
Bild: M. Werner
Das knallrote Brillenband wirkt wie eine Schwimmweste – so bleibt die Polbrille an der Oberfläche.
Für Angler, die ihre Brille zuverlässig sichern wollen, ist ein schwimmfähiges Brillenband daher eine sinnvolle und kostengünstige Investition.
Fische spotten
Übrigens: Polbrillen helfen Fliegenfischern, Fische nicht nur zu sehen, sondern auch ihr Verhalten zu beobachten – das nennen sie „Spotten“. Dabei wird genau hingeschaut: Frisst der Fisch an der Oberfläche oder knapp darunter, bleibt er auf einem festen Standplatz oder zieht er kleine Kreise, beeinflusst die Strömung seine Position? Wer diese Details erkennt, kann die Fliege gezielter präsentieren und die Fangchancen deutlich erhöhen. Spotten macht das Angeln erfolgreicher – und lehrt viel über das Verhalten der Fische.
Bild: M.Werner
Mit Polbrille und scharfem Blick: Fliegenfischer spotten ihre Fische, bevor sie die Fliege präsentieren.
Auf folgende Punkte sollte man beim „Spotten“ besonders achten:
1. Kann ich erkennen, was der Fisch frisst? Nimmt er zum Beispiel wirklich Fliegen von der Oberfläche oder nimmt er Emerger aus dem Oberflächenfilm?
2.Wie bewegt sich der Fisch? Hat er einen festen Platz oder bewegt er sich innerhalb seines Standplatzes? Das ist wichtig bei der Präsentation der Fliege.
3.Gibt es andere, kleinere Fische neben unserem Zielfisch? Dann muss man einen Weg fischen, an diesen vorbeizufischen.
4.Wie läuft die Strömung? Gibt es Hindernisse? Wo kann ich den Fisch landen?
Versuchen Sie es mal. Sie werden überrascht sein, wie erfolgreich das Pirschangeln in Verbindung mit dem „Spotten“ ist und wie viel Sie über das Verhalten der Fische lernen werden.