Maifische sind extrem selten und gelten in Deutschland als vom Aussterben bedroht. Den meisten Anglern sind sie deshalb auch unbekannt. Durch intensive Besatzmaßnahmen wachsen die Bestände aber wieder, so dass durchaus die Möglichkeit besteht, dass man so einen Fisch mal zufällig an den Haken bekommt. Wir zeigen hier, wie man die Fische erkennt.
Maifische sind mit Heringen verwandt
Maifische (Alosa alosa) zählen zu den heringsartigen Fischen. Da sie auch eine gewisse Ähnlichkeit mit Heringen haben, können sie theoretisch auch leicht verwechselt werden. Ein eindeutiges Erkennungsmerkmal ist aber der schwarze Punkt hinter dem Kiemendeckel. Außerdem sind sie hochrückiger und mit Längen von im Schnitt 30 bis 50 cm und maximal 80 cm auch deutlich größer als Heringe. Sie leben aber auch im Meer und ernähren sich ebenso von Zooplankton. Sie laichen aber nicht an der Küste, sondern steigen als anadrome Wanderfische im Mai zum Laichen in die Mittel- und Oberläufe von Flüssen auf.
Verwechslungsgefahr
Maifische werden bei uns während des Laichaufstiegs in das Rhein-, Weser- oder Elbsystem meist nur zufällig mal gefangen. Es werden aber auch immer wieder Fänge aus den Küstenbereichen gemeldet. Obwohl sie als Planktonfresser eigentlich schwer mit der Angel zu fangen sind, beißen sie wie Heringe auch auf Heringspaternoster. Größere Exemplare attackieren auch mal einen kleinen Kunstköder. Nicht selten haben sich Angler gefreut, dass sie nach der eigentlichen Heringssaison im April plötzlich nochmal schöne „Heringe“ im Mai gefangen haben …
Finten werden ebenfalls gefangen
Es gibt aber noch eine ähnliche Art, die wie Maifische ebenfalls im Mai in die Flüsse aufsteigen und noch leichter mit Heringen verwechselt werden können. Und das sind die Finten (Alosa fallax). Weil bei dem Namen wahrscheinlich 99 von 100 Anglern fragend die Stirn runzeln, dürften Finten noch unbekannter als Maifische sein. Mit mehreren schwarzen Punkten entlang der Seitenlinie lassen sie sich vom Maifisch theoretisch leicht unterscheiden. Leider sind diese Punkte aber nicht immer deutlich ausgeprägt. Aufgrund dessen, dass Finten nur Längen von 25 bis 40 cm erreichen, werden sie deshalb tatsächlich sehr leicht mit Heringen verwechselt. Da weder Maifische noch Finten zeitgleich mit Heringen im April, sondern im Mai laichen (daher auch der Name „Maifisch“), sollte man bei allen ungewöhnlichen „heringsartigen“ Fängen genau hinschauen. Und wenn es sich tatsächlich um Maifische oder Finten handelt, sollten die Fische sofort zurückgesetzt werden!
Bild: Jahr Media /Scholz
Der Maifisch hat einen schwarzen Punkt hinterm Kiemendeckel.
Bild: Jahr Media/Scholz
Die Finte hat mehrere schwarze punkte entlang der Seitenlinie.
Bild: Jahr Media /Scholz
Der Hering ist deutlich schlanker als Finte und Maifisch
Bild: Rose
Auch an der Küste kann zufällig mal eine Finte an den Haken gehen.