See- oder Bachsaibling? Wie war das noch gleich mit den Fischarten? Irgendwann hat jeder Angler die theoretische Fischbestimmung gelernt, doch am Wasser fällt eine eindeutige Unterscheidung der Fischarten oft schwer – egal ob Anfängern oder Profis. Gerade die große Familie der Karpfenfische, die Cypriniden, kann ganz schön Schwierigkeiten bereiten. Doch auch Forellenfische (Salmoniden) und Barschartige (Perciformes) machen es uns nicht immer leicht. Unterschiedliche Schonzeiten und Mindestmaße sowie geschützte Fischarten machen eine eindeutige Bestimmung jedoch unerlässlich.
Und dennoch gibt es auch strittige Fälle, vor denen selbst Fachleute verzweifeln. Hybriden sind Mischformen der Arten und sind stets schwierig zu bestimmen. In solchen Fällen geht es wirklich ans Eingemachte: Wir wollen Ihnen die unkomplizierte und schnelle Bestimmung unserer gängigen Fischarten ermöglichen. Schließlich geht es unter Umständen darum, einen Fisch lebend zurückzusetzen. Da sind leicht erkennbare, äußere Merkmale der Fischarten gefragt. Ein Solches ist die Maulstellung. Eselsbrücke zum Merken der Begriffe: Ein Fisch mit oberständigem Maul (zum Beispiel Rotfeder) lebt und frisst an der Oberfläche, ein Fisch mit unterständigem Maul (zum Beispiel die Nase) sucht seine Nahrung eher am Grund.
Fischbestimmung: Schuppen zählen und Flossen Bestimmen
Ein etwas umständlicheres, aber zuverlässiges Verfahren bei reinrassigen Fischarten ist das Zählen der Schuppen entlang der Seitenlinie (siehe oben). Natürlich sollten Sie bei zurückzusetzenden Fischen davon Abstand nehmen. Ein Merkmal, auf das Sie sich grundsätzlich nicht verlassen sollten, ist die Farbe von Augen, Schuppen oder Flossen. Die Färbung kann, je nach Gewässer und Stamm, sehr unterschiedlich ausfallen. Der Aland besitzt über 55 Schuppen, beim ähnlichen Rotauge sind es nur um die 45.
Karpfenartige (Cypriniden)
Rotfeder
Die Rotfeder hat ein oberständiges Maul, was sie von vielen anderen Weißfischen unterscheidet. Ihre Rückenflosse beginnt deutlich hinter dem Ansatz der Bauchflossen, und der Körper wirkt hochrückiger. Auffällig sind die rot gefärbten Flossen und die goldgelben Augen. Die Schuppen glänzen messingfarben, und die Seitenlinie ist vollständig ausgebildet.
Rotauge
Das Rotauge besitzt ein endständiges Maul, leicht schräg nach oben gerichtet. Seine Rückenflosse beginnt etwa über dem Ansatz der Bauchflossen, was ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zur Rotfeder ist. Die Flossen sind rötlich, aber weniger intensiv gefärbt als bei der Rotfeder. Die Augen schimmern rötlich, und der Körper glänzt silbrig mit bläulichem Rücken.
Aland
Der Aland besitzt ein endständiges Maul, das gerade nach vorn gerichtet ist, was ihn von Rotfeder und Rotauge unterscheidet. Sein Körper ist gestreckt und seitlich leicht abgeflacht. Die Rückenflosse beginnt hinter dem Ansatz der Bauchflossen. Auffällig ist die silbrig-weiße Färbung mit dunklem Rücken und die rötlich gefärbten Brust-, Bauch- und Afterflossen, die jedoch weniger kräftig sind als bei Rotfeder oder Rotauge. Die Seitenlinie ist vollständig ausgebildet.
Döbel
Der Döbel besitzt ein endständiges, leicht oberständiges Maul, das leicht nach oben gerichtet ist. Sein Körper ist kräftig und seitlich abgeflacht. Die Rückenflosse beginnt etwa in der Mitte des Körpers, die Afterflosse ist rundlich. Auffällig sind die großen, silbrig glänzenden Schuppen und die leicht rötlichen Augen. Die Seitenlinie ist vollständig ausgebildet.
Rapfen
Der Rapfen besitzt ein oberständiges Maul, das nach oben gerichtet ist. Sein Körper ist schlank und stromlinienförmig, der Rücken dunkelgrünlich-blau und die Flanken silbrig. Die Rückenflosse liegt weit hinten, die Schwanzflosse ist stark gegabelt. Auffällig ist die lebhafte Sprungkraft aus dem Wasser. Die Seitenlinie ist deutlich sichtbar.
Nase
Die Nase besitzt ein unterständiges Maul, das nach unten gerichtet ist. Der Körper ist torpedoförmig und kräftig gebaut. Rücken und Flanken sind dunkelgrünlich bis silbrig, die Rückenflosse lang, die Afterflosse spitz. Die Seitenlinie ist gut ausgeprägt, das breite Maul ist ein markantes Erkennungsmerkmal.
Hasel
Der Hasel besitzt ein endständiges, kleines Maul. Sein Körper ist schlank, klein und seitlich leicht abgeflacht. Rücken und Flanken sind grünlich bis silbrig, die Flossen relativ klein. Auffällig ist die flinke, schwarmbildende Schwimmweise. Die Seitenlinie ist vollständig ausgebildet.
Ukelei
Die Ukelei ist leicht an ihrer steilen Maulspalte und dem auffallend großen Auge zu erkennen. Charakteristisch ist, dass die Afterflosse genau unterhalb der Rückenflosse beginnt. Zudem weist die Art zwischen Bauch- und Afterflosse eine scharfe Bauchkante auf. Auffällig ist auch der schuppenlose Bereich, der das ansonsten feine Schuppenkleid unterbricht.
Moderlieschen
Das Moderlieschen besitzt ein oberständiges Maul mit steil nach oben gerichteter Spalte, was seine Nahrungssuche an der Wasseroberfläche erleichtert. Die Seitenlinie ist nur kurz ausgebildet und reicht über 7 bis 12 Schuppen. Auffallend ist der blau schimmernde Längsstreifen, der sich über die Flanken zieht. Die Schuppen sind groß, locker sitzend und daher leicht zu verlieren.
Elritze
Die Elritze besitzt ein endständiges Maul, das leicht schräg nach oben gerichtet ist. Dies ermöglicht ihr, Nahrung sowohl vom Boden als auch aus dem freien Wasser aufzunehmen. Die Seitenlinie ist vollständig ausgebildet und leicht gebogen. Auffällig sind die dunklen Flecken und der metallisch schimmernde Längsstreifen, der sich über die Flanken zieht.
Gründling
Der Gründling hat ein unterständiges Maul mit zwei kurzen Barteln an der Oberlippe, was auf seine Lebensweise als Bodenfisch hinweist. Er wühlt im Sand und Schlamm nach Insektenlarven und Kleintieren. Die Seitenlinie ist vollständig ausgebildet und verläuft gerade. Charakteristisch ist die gestreckte Körperform mit dunklen Fleckenreihen auf den Flanken. Die Schuppen sind klein, fest sitzend und geben dem Fisch einen feinen Schuppenglanz.
Zope
Unterer Schwanzflossenlappen länger als oberer. Gerade Schnauze. Schuppen in der Seitenlinie: 66 bis 73. Extrem lange Afterflosse.
Zobel
Der Zobel zeigt eine hochgewölbte, dicke und stumpf endende Schnauze. In der Seitenlinie finden sich 50 bis 52 Schuppen. Typisch ist die Form der Schwanzflosse, bei der der untere Lappen deutlich länger ausgebildet ist als der obere.
Zährte
Afterflosse reicht bis kurz vor die Schwanzflosse (ähnlich wie beim Brassen). Schuppen in der Seitenlinie: 55 bis 61.
Güster
Augendurchmesser größer oder ebenso groß, wie die Schnauzenlänge. Schuppen in der Seitenlinie: 44 bis 50.
Brassen
Relativ kleine Augen, Augendurchmesser kleiner als die Schnauzenlänge. Schuppen in der Seitenlinie: 51 bis 57.
Bitterling
Endständiges Maul, große Augen. Eine Reihe Schlundzähne, keine Barteln. Länge: 4 bis 25 cm. Bläulicher Streifen auf der Flanke. Bitterlinge laichen in die Mantelhöhle von Fluss- und Teichmuscheln, dafür bilden sie eine Legeröhre aus. Lange Afterflosse, die bis unter die Rückenflosse reicht.
Giebel
Der Giebel hat die Rückenflosse nach außen gewölbt. 32 bis 35 Schuppen in der Seitenlinie Keine Barteln. Bei Jungfischen oft schwarzer Fleck auf der Schwanzwurzel. Schwarz gefärbtes Bauchfell (innen).
Karausche
Rückenflosse leicht nach innen gekrümmt. Schuppen in der Seitenlinie: 27 bis 31. Keine Barteln.
Schuppenkarpfen
Zwei lange und zwei kürzere Barteln. Schuppen in der Seitenlinie: 35 bis 39. Gestreckte, spindelförmige Körperform, seitlich wenig abgeflacht, völlig beschuppt.
Wild– & Amurkarpfen:
Wildkarpfen
Der Wildkarpfen unterscheidet sich vom Spiegelkarpfen durch seine vollkommen beschuppte Körperoberfläche. Er besitzt eine gestreckte Körperform, die seitlich nur wenig abgeflacht ist. Diese ursprüngliche Variante des Karpfens wirkt dadurch schlanker und kräftiger.
Amur- / Graskarpfen
Tief liegende, sehr kleine Augen im Vergleich zum Döbel (Seite 7). Schuppen in der Seitenlinie: 43 bis 45. Spitze Schnauze, zwischen den Nasenlöchern eingedellt. Unterhalb der Seitenlinie 5 Schuppenreihen.
Spiegelkarpfen
Der Spiegelkarpfen ist eine Zuchtform des Karpfens und fällt durch sein unregelmäßiges Schuppenkleid auf. Die Schuppen sind unterschiedlich groß und verteilen sich nicht gleichmäßig über den Körper. Häufig findet sich am Rücken eine durchgehende Schuppenreihe, die sich von Kopf bis Schwanz zieht.
Silber- & Marmorkarpfen:
Silberkarpfen
Brustflossen enden vor dem Ansatz der Bauchflossen. Bauchkiel reicht über die gesamte Bauchkante. Körper blaugrau, bei Jungfischen silberfarben.
Marmorkarpfen
Hochrückiger, größerer Kopf als Silberkarpfen. Körper dunkel marmoriert. Unterkiefer deutlich stärker ausgeprägt als beim Silberkarpfen. Große Brustflossen bis hinter den Ansatz der Bauchflossen. Bauchkiel reicht nur von der Bauch- bis zur Afterflosse.
Perlfisch
Männchen haben einen starken perlartigen Laichausschlag. Schuppen in der Seitenlinie: 62 bis 67.
Frauennerfling
Dunkle Rückenfärbung, relativ kleine Schuppen. Rücken in dunklem Blaugrün bis unter die Seitenlinie gefärbt, Rückenflosse hell, der Bauch schneeweiß. Schuppen in der Seitenlinie: 55 bis 61. In Deutschland nur im Bodensee (Zuflüsse und Seerhein) vorkommend, ganzjährig geschützt.
Forellenartige (Salmoniden)
Renke
Fettflosse zwischen der spitzen Schwanz- und Rückenflosse. Etwa 70 bis 100 Schuppen entlang der Seitenlinie.
Regenbogenforelle
Die Regenbogenforelle ist nahezu unverwechselbar. Ihr Markenzeichen ist der rosarote Streifen, der sich deutlich über die Flanken zieht. Zudem weist sie zahlreiche kleine Punkte auf, die sich nicht nur über den Körper, sondern auch über Rückenflosse, Fettflosse und Schwanzflosse erstrecken.
Bachforelle
Die Bachforelle zeigt neben schwarzen Flecken auch rote, hell umrandete Augenflecken, die sie unverkennbar machen. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zur Seeforelle ist die Schwanzflosse, die bei der Bachforelle keine Flecken trägt.
Seeforelle
Die Seeforelle weist ausschließlich schwarze Flecken auf. Häufig sind diese Flecken auch auf der Schwanzflosse zu finden, was sie von der Bachforelle unterscheidet.
Huchen
Der Huchen zeigt eine kupfer- bis bräunliche Färbung mit schwarzen Punkten entlang der Seitenlinie. Er hat einen langgestreckten, im Querschnitt fast runden Körper.
Meerforelle
Bei der Meerforelle ist das Kiemendeckelmuster markant ausgeprägt. Die Punkte reichen auch unterhalb der Seitenlinie, was sie von anderen Salmoniden unterscheidet. Ihre breite Schwanzwurzel und die fast gerade abschließende Schwanzflosse sind weitere typische Merkmale.
Lachs
Der Lachs zeigt ebenfalls ein Kiemendeckelmuster, doch die Punkte finden sich ausschließlich oberhalb der Seitenlinie. Er besitzt eine schlanke Schwanzwurzel, und die Schwanzflosse ist charakteristisch eingezogen.
Seesaibling
Beim Seesaibling reicht die Maulspalte nur bis zum Auge und nicht darüber hinaus. Typisch ist der weiße Saum, der sich an Brust-, Bauch- und Afterflosse deutlich abzeichnet.
Bachsaibling
Der Bachsaibling hat eine weiter nach hinten reichende Maulspalte, die bis hinter das Auge reicht. Auffällig ist der schwarze Streifen, der sich direkt hinter dem weißen Flossensaum abzeichnet und ein sicheres Erkennungsmerkmal darstellt.
Barschartige (Perciden)
Schrätzer
Der Schrätzer zeigt einen langen Dorn am Kiemendeckel. Seine Seitenlinie ist unvollständig, und über die Flanken ziehen sich 3 bis 4 unterbrochene dunkle Linien.
Kaulbarsch
Der Kaulbarsch ist an seinem spitz auslaufenden Kiemendeckel zu erkennen. Er besitzt eine ungeteilte Rückenflosse, und seine Seitenlinie reicht nicht bis zur Schwanzflosse. Auffällig ist zudem, dass die Stachelflosse höher aufragt als die zweite Rückenflosse.
Sonnenbarsch
Der Sonnenbarsch zählt zu den invasiven Fischarten. Er fällt durch seine kleine Maulspalte auf, die nicht bis zum Auge reicht. Besonders markant sind der schwarze und rote Fleck auf dem Kiemendeckel. Zudem verfügt die Art über eine ungeteilte Rückenflosse.
Flussbarsch
Der Flussbarsch hat einen nach hinten zugespitzten Kiemendeckel. Charakteristisch sind die 5 bis 7 dunklen Querbinden, die sich über die Flanken ziehen. Am Hinterende der Stachelflosse findet sich ein dunkler Fleck. Stachel- und zweite Rückenflosse sind in etwa gleich hoch.
Zingel
Der Zingel besitzt einen spindelförmigen Körper, weshalb er auch als Spindelbarsch bezeichnet wird. Er hat einen spitzen Kopf mit unterständigem Maul. Der Schwanzstiel ist kürzer ausgebildet als die zweite Rückenflosse.
Streber
Der Streber unterscheidet sich vom Zingel durch deutliche dunkle Querbinden auf der Flanke. Sein Schwanzstiel ist etwa so lang wie die zweite Rückenflosse.
Zander

Schwarzbarsch
Beim Schwarzbarsch ziehen sich radiale dunkle Streifen vom Maul bis zum Kiemendeckel. Über den Körper verteilt liegen viele unregelmäßige Querbinden. Auffällig ist zudem, dass die Stachelflosse niedriger ausgebildet ist als die zweite Rückenflosse.
Forellenbarsch
Der Forellenbarsch zeigt ein unregelmäßiges, dunkles Längsband entlang der Flanke. Die große Maulspalte reicht bis weit hinter das Auge.
Sonstige Fischarten
Schlammpeitzger
Der walzenförmige Körper ist von stark schleimiger Haut überzogen. Er besitzt sehr kleine Rundschuppen und eine unvollständige Seitenlinie. Die Schwanzflosse ist abgerundet. Am Oberkiefer sitzen drei Paar Barteln, am Unterkiefer zwei Paar. Die braun-grüne Färbung ist der Umgebung angepasst. Unter dem Auge befindet sich ein Dorn.
Steinbeisser
Der Steinbeißer zählt zu den Süßwasser-Fischarten. Der Körper ist langgestreckt und schmal. Die Färbung ist gelbbraun mit vielen kleinen dunklen Flecken.
Zwergwels
Der Zwergwels gehört zu den welsartigen Fischarten und besitzt eine Fettflosse hinter der Rückenflosse sowie eine abgerundete Schwanzflosse. Typisch sind die vier Bartelpaare. Die Rückenflosse trägt einen kräftigen Stachel, der durch dunkle Punkte längsgestreift wirkt. Auch die Brustflossen besitzen einen gesägten Stachel.










Gründling





























Streber
Zander










