Der Rat der Europäischen Union unter polnischer Präsidentschaft und die „European Inland Fisheries und Aquaculture Advisory Commission“ (EIFAAC), waren Anfang Juni zusammengekommen. Es ging darum, das Kormoran-Problem zu diskutieren. Auch die European Anglers Alliance (EAA) war vertreten. Der Kormoran hat seit den 1980er Jahren übermäßig stark zugenommen, seit seiner Unter-Schutz-Stellung durch die Vogeldirektive der EU. Heute gibt es mehr als 1,5 Millionen Vögel in ganz Europa! Und die üben einen gewaltigen Fraßdruck auf die Gewässer von Fischzüchtern und Angelvereinen aus. Jeder einzelne Kormoran verschlingt etwa 500g Fisch – jeden Tag! Und hier sind die Fische, die durch die Kormorane nicht gefressen, sondern nur verletzt werden, nicht einmal mit eingerechnet. Die so entstehenden Kormoranschäden sind also wirklich immens …
Bild: O. Porträt
Die Anzahl an Kormoranen hat in den letzten Jahren drastisch zugenommen – mit verheerenden Auswirkungen auf unsere Fischbestände! Denn jeder der Vögel verschlingt etwa 500g Fisch pro Tag.
Die riesigen Kormoranschäden machen Fluss-Renaturierungen sinnlos!
Dr. Raymon VanAnrooy (EIFAAC) bemerkt: „Angelvereine sind weithin als Naturschützer bekannt. Doch viele klagen, das Fluss-Wiederherstellungen, um eine aquatische Biodiversität zu erreichen, wegen des Kormorans erfolglos bleiben. Der Fraßdruck des Kormorans hat jedoch nun einen Punkt erreicht, an dem Angelvereine nicht länger die Kosten für Besatz zahlen können. Verminderte Fänge führen zu weniger Anglern und damit zu weniger Einnahmen von Angelvereinen, ländlichen Gemeinden und damit zu weniger Geld in den Kassen derer, die sich für den Erhalt der Natur einsetzen“.
Bild: AI
Vor allem die Äschenbestände wurden vielerorts komplett vom Kormoran vernichtet, wie die Grafik zeigt. Äschen sind als Freiwasserfische den Kormoranen besonders ausgeliefert und leiden daher in großem Ausmaß unter dem Vogel.
Um eine gute Balance zwischen den Interessen der Angler und dem Schutz der Vögel, Fische und der Biodiversität zu gewährleisten, hat die EAA einen europaweiten Management-Plan für den Kormoran vorgeschlagen. Die EAA fordert ein verbessertes System, um mehr wissenschaftliche Daten zu erheben. Am Ende des Treffens legte Dr. Ian Cowx, der den Angling Trust und die Hull Universität vertrat, eine zweite Fassung des Rahmenvertrags zur Entwicklung eines Europäischen Management Plans für den „Großen Kormoran“ vor. Der Vertrag ist ein Plan, um die negativen Einflüsse des Kormorans auf die Fisch-Biodiversität und auf die Küsten wie Inlandsgewässer in Europa abzumildern.
Quelle: Angling International
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