Der Schlammpeitzger ist Fisch des Jahres 2026 in Österreich

Gratulation an den Schlammpeitzger! Er hat die Online-Wahl zum Fisch des Jahres 2026 in Österreich gewonnen und wird vom unscheinbaren Auenbewohner zum Publikumsliebling – ein Überlebenskünstler rückt ins Rampenlicht.

Der Schlammpeitzger ist Fisch des Jahres 2026 in Österreich

Bild: ÖKF

Der Schlammpeitzger ist Fisch des Jahres 2026 in Österreich.

Die kleine „Furzgrundel“ hat die Online-Wahl zum Fisch des Jahres 2026 in Österreich mit beeindruckenden 47 % der Stimmen gewonnen und sich damit vom unscheinbaren Auenbewohner zum Publikumsliebling gemausert.

Warum gerade der Schlammpeitzger?

Der Schlammpeitzger ist als Überlebenskünstler so einzigartig, wie kaum ein anderer: Bekannt auch als „Furzgrundel“, kann er Luft über den Darm atmen, Trockenheit wie strengen Frost überstehen und sich tief ins Sediment eingraben. Ein echtes Wunder der Evolution!

Viele halten Gewässer für stille Orte – doch wer genau hinsieht und hinhört, entdeckt ein lebendiges Konzert unter der Oberfläche. Das Rauschen der Strömung, sanftes Gluckern und leises Blubbern schaffen eine faszinierende Geräuschkulisse, in die manche Fische auf ihre ganz eigene Weise einstimmen. Einer, der hier eine ganz eigene Note beiträgt, steht nun verdient im Rampenlicht: der Schlammpeitzger, auch Schlammbeißer, Bissgurn, Wetterfisch oder eben „Furzgrundel“ genannt.

Ein echter Überlebenskünstler

Wer ihm begegnet, merkt sofort. Das ist ein echter Überlebenskünstler. Der Schlammpeitzger kann über seinen Darm atmen und so im Schlamm vergraben selbst Trockenzeiten überstehen. Verbrauchte Atemluft entweicht dann über den Enddarm – ein Geräusch, das an das „Pupsen in der Badewanne“ erinnert und ihm seinen charmanten Spitznamen „Furzfisch“ eingebracht hat. Dieses ausgeklügelte System hilft ihm, selbst unter extremen Bedingungen zu überleben. Als Bodenfisch hat sich der Schlammpeitzger auf besondere Lebensräume spezialisiert: naturnahe, stehende oder langsam fließende Gewässer mit schlammigem Grund – etwa verlandende Altwässer, Gräben oder abgeschnittene Flussschlingen. Dicht bewachsene Stellen mit Wasserpflanzen oder Totholz bieten ihm Schutz, Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten.

Bei Gefahr gräbt er sich tief in den Schlamm ein, übersteht so Trockenheit und Kälte. Tagsüber verborgen, wird er nachts aktiv, sucht nach Nahrung und bewegt sich nahezu unsichtbar durch seinen schlammigen Lebensraum. Diese Strategien machen ihn zu einem wahren „Charakterfisch“ intakter Auenlandschaften. Trotz dieser erstaunlichen Anpassungsfähigkeit gilt der Schlammpeitzger als stark gefährdet beziehungsweise vom Aussterben bedroht.

Entwässerungen, Uferverbau, Gewässerregulierungen und der Klimawandel haben die Lebensräume vom Schlammpeitzger massiv eingeschränkt.

Bild: ÖKF

Entwässerungen, Uferverbau, sowie Gewässerregulierungen und der Klimawandel haben die Lebensräume des Schlammpeitzgers massiv eingeschränkt.

Der Schlammpeitzger zeigt eindrucksvoll, wie wichtig intakte Auen für die Artenvielfalt sind. Wer ihn schützt, bewahrt nicht nur diese Art, sondern ganze, gesunde Ökosysteme.“– Österreichisches Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF)

Mit der Wahl zum Fisch des Jahres 2026 in Österreich rückt der Schlammpeitzger nun ins öffentliche Bewusstsein. Der unscheinbarer, aber bemerkenswerter Überlebenskünstler, der eindrucksvoll zeigt, wie lebendig und schützenswert die Auenlandschaften sind.

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