Lady Gaga trägt ein Rilke-Gedicht spazieren – direkt auf dem Arm. Und selbst Barbie hat inzwischen keine Angst mehr vor der Nadel und gönnt sich ein dauerhaftes Tattoo. Spätestens jetzt dürfte klar sein: Tattoos sind endgültig im Mainstream angekommen. Was früher Seefahrern, Rockern oder Gangs vorbehalten war, ziert heute Büroangestellte, Studierende und vermutlich auch den netten Nachbarn von nebenan. In den USA ist inzwischen jeder Vierte tätowiert, in Deutschland immerhin jeder Zehnte – Männer etwas häufiger als Frauen. Kurz gesagt: Die Haut ist zur Leinwand geworden, und alle machen mit.

Bild: J. Westerkamp
Wenn das Maßband nicht im Rucksack liegt: Dieses Tattoo weiß ganz genau, wie groß der Fang wirklich war…
Dabei sind Tattoos nun wirklich keine Erfindung von Instagram & Co. Schon seit Jahrtausenden lassen sich Menschen ihre Haut verzieren – und das aus den unterschiedlichsten Gründen: um Rang zu zeigen, an Götter zu glauben, zu einer Gruppe zu gehören oder sich symbolisch zu schützen. In vielen frühen Kulturen waren Tattoos tief mit Spiritualität und Gemeinschaft verbunden. Auch in Europa hat sich ihr Ruf im Laufe der Zeit ordentlich gewandelt. Was früher als rebellisch, wild oder „nichts für anständige Leute“ galt, steht heute für Persönlichkeit, Erinnerungen und ganz persönliche Werte.
Vom Körperschmuck zur Lebenseinstellung
Tattoos sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sie tragen. Manche halten besondere Momente fest, andere Erinnerungen, Werte oder einfach ein gutes Gefühl. Klar ist: Ein Tattoo ist meist für immer – also keine Schnapsidee vom Samstagabend.

Bild: Sissi
Nicht nur Schmuck, sondern ein Statement fürs Leben.
Auch das Angeln landet immer öfter unter der Haut. Haken, Karpfen, Hechte, Sonnenaufgänge oder ruhige Seen – gestochen wird alles, was nach Freiheit, Natur und großen Momenten am Wasser aussieht. Ob minimalistisch oder detailreich: Erlaubt ist, was gefällt. Für viele steht ein Angler-Tattoo nicht nur fürs Hobby, sondern für eine Lebenseinstellung – abschalten, warten, genießen.

Bild: privat
Lachsfliege mal anders – hier erkennt man die Leidenschaft fürs Fliegenfischen sofort; vor allem für den Lachs!
Trotzdem gibt’s noch Vorurteile: Tätowierte gelten oft als wilder, risikobereiter oder rebellischer. In Wahrheit sind Tattoos vor allem eins: Ausdruck von Persönlichkeit. Sie erzählen Geschichten, markieren Lebensphasen und zeigen, wer man ist – ganz ohne viele Worte.
Wer ein Tattoo plant, sollte trotzdem kurz nachdenken: Motiv, Körperstelle und Studio gut auswählen, Hygiene ernst nehmen und danach ordentlich pflegen. Dann bleibt am Ende nicht nur Farbe auf der Haut, sondern auch ein richtig gutes Gefühl.
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