Wels erschossen? Das sagt der Staatsanwalt

Der Fall des „bissigen“ Welses vom Brombachsee ist juristisch abgeschlossen: Die Staatsanwaltschaft Ansbach hat die Ermittlungen eingestellt. Sowohl der Polizist als auch der Angler handelten laut Gutachten rechtmäßig – die Tötung des Fisches diente der Gefahrenabwehr.

Hat der Polizist den Wels im Brombachsee erschossen? Und wenn ja, war das Rechtens?

Bild: KIMW / Blinker

Hat der Polizist den Wels im Brombachsee erschossen? Und wenn ja, war das Rechtens?

Wels erschossen? Und falls ja: War das wirklich notwendig? Der Fall des legendären „Brombachsee-Welses“ ist abgeschlossen: Die Staatsanwaltschaft Ansbach hat die Ermittlungen gegen den beteiligten Angler und den Polizisten eingestellt. Nach juristischer Bewertung war die Tötung des Welses rechtmäßig. Sie diente der Gefahrenabwehr und war auch kein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

Wurde der „bissige“ Wels vom Brombachsee erschossen?

Bild: CC BY 2.0

Der Große Brombachsee, ein Stausee und Herzstück der Fränkischen Seenplatte. Hier sorgte ein Wels für Aufregung.

Im Sommer 2025 machte der Wels im Brombachsee bundesweit Schlagzeilen: Ein rund zwei Meter langer Wels (in Bayern Waller genannt) hatte offenbar mehrere Badegäste attackiert. Polizei und Rettungskräfte rückten aus, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Ein Polizist gab schließlich mehrere Schüsse in Richtung des Fisches ab. Aber hat er den Wels wirklich erschossen? Untersuchungen ergaben: Der Waller hat keinen einzigen Treffer abbekommen!

Zur Ehrenrettung des Polizisten: Ein Fisch ist wegen der Lichtbrechung an der Wasseroberfläche nicht dort, wo man ihn sieht! Der Wels im Brombachsee wurde daher wahrscheinlich  höher im Wasser wahrgenommen, in Wirklichkeit befand sich der Fisch aber tiefer. Zielt man direkt auf den Fisch, gehen die Schüsse drüber.

Staatsanwaltschaft: Kein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz

Nach Abschluss der Ermittlungen steht fest: Weder der Schusswaffengebrauch noch die Tötung durch den Angler waren strafbar. Laut Staatsanwaltschaft Ansbach handelte es sich um gerechtfertigte Maßnahmen zur Gefahrenabwehr.

Für Welse gelten in Bayern weder Schonzeit noch Mindestmaß, und da der Fisch als akute Gefahr für Badegäste eingestuft wurde, sei die Tötung aus vernünftigem Grund erfolgt. Der Angler, der den Fisch schließlich erlegte, habe fachgerecht gehandelt und keine Gesetze verletzt.

Auch der Polizist wurde vollständig entlastet. Seine Schüsse hätten ausschließlich des Schutzes der Besucher gegolten, insbesondere im Hinblick auf ein bevorstehendes Musikfestival am See.

Bundesweite Diskussion – jetzt ist der Fall abgeschlossen

Der „Brombachsee-Wels“ sorgte deutschlandweit für große Diskussionen über den Umgang mit Wildtieren und die Verhältnismäßigkeit polizeilicher Maßnahmen.

Tierschützer kritisierten den Einsatz von Schusswaffen und fragten. Darf ein Wels oder ein anderer Fisch überhaupt erschossen werden? Andere lobten die schnelle Reaktion, um weitere Verletzungen von Badegästen zu verhindern. Wir vom BLINKER und auch andere Angler wiesen zudem darauf hin, dass der Wels im Brombachsee die Badegäste lediglich vertreiben wollte, da er sein Nest bewachte. Die Laichzeit des Welses und der Beginn der Badesaison beginnen bei rund 18 Grad …

Mit der Entscheidung der Staatsanwaltschaft ist der Fall nun juristisch beendet. Der Riesenwels jedoch bleibt wohl als einzigartiges Kapitel bayerischer Fischerei- und Rechtsgeschichte in Erinnerung.

Die neuesten Kommentare

13.11.2025 12:59:04
Das war so ziemlich die dümmste Aktion im ganzen Jahr.Man hätte den Bereich sperren können, von mir aus auch Warnschilder am Ufer aufstellen können, und keinem wäre was passiert.Nein stattdessen wurde dem Wels Stress zugefügt indem er zuerst von Anglern befischt wurde und schlussendlich wurde geschossen. Der Wels hat nichts weiter getan als seinen Nachwuchs zu beschützen und dann soll diese...
13.11.2025 10:06:02
.......hoffentlich "verirren" sich nicht auch noch Andere und pochen dann darauf, das es "Rechtens" war.Ich hab ähnliches mal auf u-tubbe gesehen, da haben Angler in Nordamerika einen zimmertürgroßen Butt mit einem Schuß erlegt, sie hätten ihn sonst nicht in Angelboot bekommen.....sah äußerst Martialisch aus.Brombachsee, Angler, Wels, Polizei und Schuß.................ich dachte erst wiede...
13.11.2025 01:04:09
Ja klar, so ein böser Fisch!Der Wels hat das gemacht was er machen muss, evtl. sein Gelege bewacht.Ich werde also meine 44er laden und dann durch ein Gehölz streifen und das nächstbeste Reh erschiessen weil ich mich bedroht fühlte.Schon krank dass jemand mit einer Waffe versucht einen Wels zu erschiessen, grenzt ja an Wilderei - und das ist strafbar!
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