Haie verlieren ihren Biss

Klimawandel im Meer: Die zunehmende Versauerung der Ozeane greift das Zahnmaterial von Haien an – und macht ihre Zähne spröde und brüchig. Forschende warnen vor gravierenden Folgen für die Raubfische.

Schwarzspitzen Riffhai ohne Biss

Bild: AdobeStock_S Stelmakhovich

Ozeanversauerung schwächt Haizähne: Der Klimawandel nimmt den Raubfischen den Biss.

Saurer Ozean, schwache Zähne

Der Klimawandel trifft die Meeresbewohner auf unerwartete Weise: Eine neue Studie über Haizähne zeigt, dass die zunehmende Versauerung der Ozeane die Zähne vieler Haiarten spröde und brüchig macht. Forschende haben herausgefunden, dass der sinkende pH-Wert im Meerwasser die Zahnstruktur von Haien angreift – mit fatalen Folgen für die Tiere.

Der Grund liegt in der steigenden Aufnahme von Kohlendioxid (CO₂) durch die Meere. Das CO₂ reagiert mit Wasser zu Kohlensäure, wodurch der Säuregehalt steigt. Diese chemische Veränderung greift das Zahnmaterial der Haie an, das hauptsächlich aus Kalziumphosphat besteht. Besonders betroffen sind Arten wie der Schwarzspitzen-Riffhai, dessen Zähne bei saurerem Wasser deutlich an Härte und Widerstandskraft verlieren.

In Experimenten zeigte sich, dass bereits ein leichter Rückgang des pH-Werts genügt, um die Oberfläche der Zähne rauer und poröser zu machen. Das könnte gravierende Auswirkungen auf die Jagd- und Fressfähigkeit der Tiere haben. Wenn Haie ihre Beute nicht mehr effektiv fassen und zerteilen können, verlieren sie ihren Platz an der Spitze der Nahrungskette – mit weitreichenden Folgen für das ökologische Gleichgewicht der Meere.

Wenn der Biss nachlässt

Die Wissenschaftler warnen daher, dass die Ozeanversauerung – eine direkte Folge der globalen Erwärmung – langfristig zu einem massiven Umbruch in den marinen Lebensgemeinschaften führen könnte. Neben Haien sind auch andere kalkbildende Organismen wie Muscheln, Korallen und Plankton betroffen.

Der Verlust der „Bissfestigkeit“ der Haie ist damit ein weiteres Beispiel dafür, wie eng die Folgen des Klimawandels miteinander verknüpft sind – und wie selbst kleine chemische Veränderungen große ökologische Kettenreaktionen auslösen können.

Erstmals konkrete Belege

Die aktuelle Studie über Haizähne liefert erstmals Beweise dafür, dass die Ozeanversauerung die Zähne von Haien schwächt. Um das volle Bild zu erfassen, sollten zukünftige Untersuchungen jedoch auch die Zähne lebender Haie analysieren, so die Forschenden.

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Quelle: (Frontiers in Marine Science, 2025; doi: 10.3389/fmars.2025.1597592)


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