Wer in Paris angeln will, der hat heutzutage Glück – denn die Seine ist wieder sauber. Über 100 Jahre war das Baden in der Seine verboten. Seit 1923 galt ein allgemeines Schwimmverbot in Paris, weil die Seine damals als „offenes Abwasser“ galt und die Gesundheitsgefahr durch Keime, Abfälle und Industrieabwässer zu groß war. Offiziell aufgehoben wurde das Verbot erst 2024 im Rahmen der Olympischen Spiele, nachdem Paris enorme Investitionen in die Abwasserreinigung und Flussinfrastruktur gesteckt hatte.
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Die Seine galt jahrelang als extrem verschmutzt.
Die Seine war quasi tot: Fast keine Fische
Früher, in den 1960er- und 70er-Jahren, galt die Seine in Paris praktisch als biologisch tot: Es überlebten nur noch drei sehr robuste Fischarten (Karauschen, Aale, Flussbarsche). Das Angeln in Paris hatte früher keinen Reiz.
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Dank umfangreicher und milliardenschwerer Renaturierungsmaßnahmen ist die Seine nun wieder sauber.
Heute sieht das ganz anders aus:
Über 30 Fischarten sind inzwischen wieder nachgewiesen, u. a. Zander, Hecht, Barsch, Karpfen, Wels und sogar Atlantischer Lachs.
Der Lachs kehrt seit den 2000er-Jahren langsam zurück, weil die Wasserqualität besser wurde und Wanderhindernisse (Wehre, Schleusen) nach und nach passierbarer gemacht wurden.
Laut der Pariser Umweltbehörde hat sich die Fischvielfalt seit den 1990er-Jahren mehr als verzehnfacht – ein starkes Zeichen, dass das Ökosystem Seine sich erholt.
Allerdings ist das Flusssystem noch empfindlich: Nach starken Regenfällen, wenn ungeklärtes Wasser überläuft, sinkt die Wasserqualität kurzfristig. Trotzdem gilt die Rückkehr der Fische als einer der größten Erfolgsausweise der Renaturierung.
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In Paris gibt es große Karpfen – doch die Angelei ist sehr urban.
Angeln in Paris: Wie fängt man?
Die Seine ist heute deutlich sauberer als früher – mit einer vielfältigeren Tierwelt und technisch fortgeschrittener Wasserbehandlung. Aber sie ist noch nicht vollständig rein: Die Wasserqualität schwankt, besonders bei Regen. Mit den aktuellen Badezonen hat Paris einen historischen Schritt in Richtung nachhaltiger Stadtnatur unternommen.
Das Angeln in Paris ist gar nicht mehr so schlecht. Aufgrund der urbanen Umgebung verspricht es zwar vielleicht nicht denselben Erholungsfaktor wie an einem idyllischen Waldsee, dennoch bietet die Seine und ihre Nebengewässer gute Optionen für Raubfisch-, Wels- und Karpfenangler.
Hotspots in der Stadt
Île de la Cité / Notre-Dame: viele strukturreiche Ufer, beliebt für Spinnfischer.
Pont Alexandre III und Eiffelturm-Bereich: gute Strömungskanten, oft Zander.
Canal Saint-Martin & Bassin de l’Arsenal: urbanes Streetfishing, viele Barsche.
Unterhalb der Brücken: Schatten, Kehrströmungen → Räuber stehen hier gerne.
Angelmethoden in Paris
Streetfishing mit Softbaits: Zander, Barsch und Hecht – sehr populär.
Ansitz auf Karpfen: direkt im Zentrum möglich, teils riesige Fische.
Wallerangeln: besonders nachts spannend, Welse >2 m werden regelmäßig gefangen.
Regeln & Lizenzen
Man braucht in Paris die Carte de Pêche (Tages-, Wochen- oder Jahreskarte), die online oder in Angelshops erhältlich ist.
Schonzeiten und Mindestmaße für Hecht, Zander & Co. gelten wie überall in Frankreich.
Nachtangeln ist nur auf Karpfen erlaubt.
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