lästige Badegäste

  • Hallo Leute,


    ich bin in einem Verein und wir haben 2 schöne Baggerseen.
    Leider haben wir an einem der zwei Seen ein echtes Badegastproblem .
    Im Sommer und Temperaturen wie wir sie zur Zeit haben , ist an einem der Seen ein Betrieb wie im Freibad , Schwimmer , Schlauchboote , Luftmatratzen in grosser Zahl.
    Der See ist von unserem Verein gepachtet und so wie ich weiß kann man da auch niemand das Baden verbieten und wenn man was sagt dann lachen die meisten nur und schwimmen einem erst recht vor der Nase rum und genießen das uns auf den Sack zu gehen...


    Jetzt meine Frage , hat von euch jemand eine Idee wie man so eine Plage eindämmen kann oder kennt sich in der Gesetzesgebung aus , was man da machen kann , natürlich auf legalem Wege und ohne Gewalt ?


    Viele Grüsse und Petri Heil


    Hensle

  • So wie du es beschreibst, ergeht es im Sommer sicherlich viele Anglern. Auch ich habe damit zu tun, da es hier nahezu jedes Stillgewässer betrifft.


    Ob es dafür eine "Lösung" gibt? Nein, die gibt es nicht, egal wie man argumentiert. Meine "Lösung" ist, diese Gewässer im Sommer nur zu Zeiten zu beangeln, in den nicht gebadet wird, oder auf Gewässer auszuweichen, in denen keiner baden will/darf.


    Gewässer sind nun mal für alle Gewässernutzer da, da kannst du nicht viel dagegen machen. Selbst wenn die Gewässer von Angelverbänden gepachtet sind, ändert das nichts. An meinen DAV-Gewässern stehen auch überall Schilder mit der Aufschrift "Angelgewässer" und wenn ein Angler zu erst an einer Stelle sitzt, müssen Badegäste das akzeptieren und Abstand halten. Ist der Badegast jedoch zu erst da, gilt das selbe allerdings auch für den Angler. Da ändert die Tatsache, das du für die Nutzung des Gewässers etwas zahlst und der Badegast eben nicht auch nichts dran, so unfair das auch sein mag.

  • Bei der Pacht eines Fischereirechtes übersehen leider viele, dass da eben nicht der See gepachtet wird, wie man eine Wohnung mietet. Gepachtet wird nur das Recht zur Ausübung der Fischerei, jedoch nicht irgendein "Recht" den Allgemeingebrauch (Schwimmen, ein Pferd tränken, etc.) einzuschränken. Je nach Bundesland ist teilweise sogar der ungehinderte Zugang zur Natur per Verfassung geregelt (z.B. Bayern).


    Das ist auch gut so. Denn sonst wäre es wohl schlagartig mit allen Freiheiten in der Natur vorbei, alles in privater Hand, oder der von Vereinen. Die Angler wären dann mit Sicherheit die ersten, die das bitter zu spüren bekommen.


    Wenn von zwei Seen einer bebadet wird, dann bleibt ja noch einer über und auch die heiße Badezeit ist begrenzt. Damit kann man doch wohl leben?

  • Auch wir haben in unserem Verein einen der Natur überlassenen Baggersee an dem sich im Sommer Badegäste aufhalten.
    Tagsüber macht das Angeln im Sommer keinen Sinn ... jedoch abends und in die Nacht hinein
    Auch Fische haben den Badebetrieb nicht besonders gerne und verlegen ihre Fressphasen in frühen und späten Stunden


    Ich selbst meide dieses Gewässer im Sommer, da von Mai bis September Hunde nicht gestattet sind.
    Die Ufer werden von den kanadischen Wildgänsen dermaßen verschi**en, dass es einem sowieso graust

  • Alternativ, Mega leber und Garlic von Zammatro sind schön duftende Dipps. Wenn irgendwas darin gedipptes (Twister, natürlich ohne Haken und Blei, soll ja keiner Verletzt werden) einen Badegast trifft, dann wird der lange Freude am Geruch haben. ;-)


    Aber das Problem hatten wir letztens auch. Da hat sich einer voll aufgeregt das keiner vom Verein etwas gegen die Badegäste unternimmt. Und die Antwort das wir da nur Gast am Wasser sind, und nur die Fischereirechte gepachtet haben (und wer bei einer Konfrontation den kürzeren zieht ist da fraglich, dann wird evt. halt der See nicht wieder verpachtet), war ja ein Unding von mir. Man kann ja scheinbar nicht von einem Angler verlangen das er selber etwas unternimmt (Behörden/Polizei anrufen) wenn da Leute Müll wegwerfen und Lagefeuer im trockenen Gras entfachen obwohl es verboten ist. Die Erklärung das die FA und Verantwortlichen vom Verein nur an den Seen etwas unternehmen können die dem Verein gehören, gefiehl dann auch nicht. Manche denken halt wenn sie ankommen müssen die anderen dafür sorgen das sie in Ruhe fischen können.


    Nicht das ich es auf den Threadersteller beziehe! Ich wollte nur klar machen was es für schräge Vögel gibt. Den Thread mit der Frage hier finde ich absolut ok und gut.

  • Einer meiner Seen wird im Sommer ebenfalls von vielen Schwimmern und anderen Wassersportlern frequentiert. Ist der See groß genug, gibt es, wenn man auf Hecht aus ist und Boote erlaubt sind, eine einfache Lösung: Im Freiwasser fischen, in der Mitte des Sees.


    Nebenbei bemerkt, ist es aber keineswegs immer so, dass Hechte, auch große, Stellen mit hohem Aufkommen an Schwimmern unbedingt und in jedem Falle meiden. Ganz im Gegenteil an manchen Gewässern. Warum? Nun, u.a. auch deshalb, weil sie dort ziemlich sicher sind vor hohem Befischungsdruck.


    Und ansonsten kann es dem keineswegs durch die Bank positiven Image "der Angler" bestimmt nicht schaden, wenn man Konflikte mit Schwimmern vermeidet. Das geht, wenn man mit der Spinnangel unterwegs ist, meistens besser, als wenn man Ansitz macht.


    Es gibt nun einmal kein Vorrecht für Angler, aber es gibt zuzeiten mehr Schwimmer als Angler. Und auf die Duldung des nicht angelnden, erheblich größeren "Restes" der Veranstaltung sind wir angewiesen. Denn die können uns, da in der Mehrheit, den Hahn abdrehen, wenn sie das wollen. Für den Rest der Veranstaltung ist Angeln bestenfalls etwas, das nicht weiter interessiert. Bestenfalls wohlgemerkt.


    Wird ein Gewässer sehr stark und über Monate von Schwimmern und anderen Wassersportlern frequentiert, dann wird das sozusagen zu einer Eigenschaft des Gewässers selbst, auf die sich die Viecher einstellen in ihrem Verhalten. Das kann man vorteilhaft ausnutzen, wenn man kapiert hat, wie sie in einem gegebenen Gewässer darauf reagieren. Denn das ist keineswegs immer gleich und von Gewässer zu Gewässer verschieden. Aber hat man es einmal verstanden, dann wird aus dem vermeintlichen Störfaktor eine ganz und gar nicht so negative Angelegenheit.


    Gut daran ist auch, dass die meisten Sportsfreunde lieber ihre "Ruhe" haben wollen, weshalb solche Gewässer erheblich weniger Befischungsdruck ausgesetzt sind zuzeiten. Ebenfalls ein höchst willkommener Aspekt für jene, die mit dem Trubel leben und flexibel darauf reagieren können, auch wenn's sicherlich nicht so "romantisch" ist und bisweilen Nerven kostet.


    Eine praktische Geschichte will ich mal dazu erzählen. Es gibt hier ein Gewässer mit mehreren kleinen, schmalen Zuflüssen, die im Sommer sehr stark von Kanus und anderen Booten frequentiert werden, an manchen Tagen fast im Minutentakt. Die Zuflüsse sind an beiden Seiten von Unterwasserpflanzen gesäumt, wo zuzeiten eine Menge Kleinfische drinstehen. Und dieses Gewässer hat einen ausgezeichneten Bestand an großen Barschen über 40cm. Was dort zu bestimmten Saisonzeiten gut funktioniert: Warten, bis ein Kanu wieder mal über die Wasserpflanzen hinweg pflügt, um, sobald es vorbei gezogen ist, mit dem Werfen zu beginnen. Was macht das nämlich? Es treibt die Kleinviecher aus ihrer Deckung und darauf wartet nur der eine oder andere Dickbarsch. Das nenne ich mir eine gelungene Verhaltensanpassung an den scheinbar "störenden" Bootsverkehr. Am Anfang hatte der mich bloß entsetzlich genervt, manchmal fast bis zum Ausflippen. Inzwischen nicht mehr, ganz im Gegenteil, ich warte nur darauf, genau wie die Barsche. Und damit die Kanus auch ja über die Pflanzen hinweg skippern, stelle ich mich mit dem Boot genau in die Mitte, so dass sie nur rechts oder links vorbei kommen können.


    Zugegeben nicht besonders romantisch, aber dafür effektiv. Aber romantisch sind ja auch die Kunden in Gestalt besagter Barsche nicht gerade. Die ticken wie alle Raubfische nach dem Prinzip des geringsten Energieaufwandes bei möglichst hohem Ertrag, unter Ausnutzung der real existierenden Gegebenheiten. Wäre ziemlich lächerlich, ihnen was anderes andichten zu wollen.

  • Wieso soll der Spaß der Angler eine höhere Priorität haben als der der Badegäste?

    Ein Angler hat das gleiche Recht, offene Landschaft zu nutzen, etwa zu baden. Will er mehr als das, muss er das Bedürfnis erwerben, aber er kann damit nicht ein Stück die Rechte anderer einschränken, etwa indem er seine Regeln, oder die des Verbandes anderen auferlegen will. Da er aber zumeist in einem Verband organisiert ist, hat der Angler ein anderes Auftreten, als ein einfacher Badegast. Verbände sind Netzwerke und leben einen einheitlichen Geist und wenn man eben der Meinung ist, dass der See den Anglern gehört, gibt es genug Protagonisten unter ihnen, die auch und vor allem in der Badesaison ihre Regeln anderen aufdrücken. Da werden Autos zerkratzt, Fahrradreifen zerstochen, Prügel angeboten und das in der Gesamtschau und nicht als Einzelerscheinung. Dem kann ein einzelner Badegast nicht stand halten. Obwohl ich den Wert des Badens viel höher schätze, als das Angeln, sind Netzwerke wie etwa Verbände praktisch die, welche die Spielregeln setzen.

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