1 Woche an der Taurach

  • Letzte Woche war ich für 7 Tage an der Taurach in Österreich zum Fliegenfischen.
    Alles fing damit an, das das diesjährige Flifi-treffen an der Mangfall an dem 1. Wochenende war, nachdem ich aus den USA wiederkahm, und meine Mutter da natürlich nicht wollte das ich da schon direkt wieder weg geh.
    Also bot sie mir an, für ein späteres Wochenende mit mir dort hin zu fahren.
    Dann sprach sie allerdings (zum Glück) mit unseren ehemaligen Nachbarn, die letztes Jahr nach Österreich gezogen sind, und die ihr erzählten, das man dort auch Fischen könne, und ob wir nicht Lust hätten vorbei zu kommen.
    Nach einigen Diskussionen und überlegen beschlossen wir also nach Untertauern in den Gasthof zur Post zu Fahren.
    Die Familie Kohlmayr, die diesen Gasthof bewirtschaftet, besitzt einen Wildpark mit Streichelzoo, den Tauerkarsee, einen kleinen Bergsee mit unglaublich klaren Wasser, 2 Forellenseen für Anfänger, und ein 18 Km langes Stück der Taurach.
    All diese Gewässer dürfen nur von Gästen des Gasthofs zur Post befischt werden.
    Ich konnte meine Mutter sogar überzeugen für 7 Tage zu buchen (lange Anfahrt und kostenlose Lizens) und so machten wir uns am Donnerstag den 23.7 auf den Weg nach Österreich, um ein paar Forellen zu ärgern.
    Nach 6 Stunden Fahrt kahmen wir endlich an, und ich konnte mir endlich die Taurach zum ersten mal angucken.
    Mein erster Eindruck war, das das angeln hier bestimmt nicht leicht werden sollte.
    Die Taurach hat sehr schnelles Wasser, wodurch Waten und Angeln teils extrem erschwert wird.
    Nach ausgiebigen Abendessen konnte ich mir dann ein Wenig das Hotel angucken.

    Das Hotel ist perfekt für Fliegenfischer eingerichtet.
    Es gibt einen kleinen bereich fürs Fliegenbinden, überall kann man sich Präperate und Bilder von gigantischen Forellen aus der Taurach angucken, die im Laufe der Zeit gefangen wurden.



    Hier kann gebunden werden.

    Ein Präperat einer 70cm Forelle aus der Taurach.

    Bilder von Forellen bis 80cm, alle aus der Taurach.


    Logisch das ich bei diesem Anblick nicht sehr gut schlafen konnte, und am nächsten Morgen schon Früh am Wasser war.
    Schon von der Brücke aus, konnte ich einige Forellen sehen, die größte so um die 30cm.
    Also kleine Goldkopfnymphe angeknotet und ab ins klare Wasser damit.
    Die große Forelle nahm leider sofort reis aus, aber eine kleine Bachforelle von etwa 15cm nahm die Fliege, und so konnte ich sehr schnell schon den 1. Fisch des Urlaubs in Händen halten.


    Danach gings sofort ins Wasser, und meine Mutter verabschiedete sich, um ein wenig die Gegend zu erkunden.
    Ich musste leider Stromab fischen, da dies die einzige Richtung war, in die mich die Strömung laufen lies :D
    Stromauf kann man dort fast gar nicht laufen, die Strömung ist einfach zu stark.
    Wegen dieser extremen Strömung hatte ich auch zuerst sehr wenig Erfolg.
    Ich konnte noch 4 weitere untermaßige Forellen fangen, und am Abend mit meiner Mutter eine schöne Regenbogenforelle, die etwa knapp 30 cm hatte, von der es aber leider kein Bild gibt, da meine Mutter ausversehen ein Video statt eines Bildes gemacht hat...
    Am Samstag ging es dann wieder sofort nach dem Frühstück raus, und ich konnte auch recht bald eine schöne 34cm Forelle fangen, die zum Abendessen mit durfte.
    danach lief ich, wieder alleine, ein wenig Stronauf, wo der Bach sehr klein wird, und wo ich bald einen extrem tiefen Pool fand, in dem einige schöne Saiblinge und Forellen standen.
    Ich konnte auch einen schönen Saibling fangen, den ich so auf 35cm schätzte, der aber wieder schwimmen durfte, da er mein erster saibling mit der Fliege war.


    Später kahm ich nochmal mit meiner Mutter und einer Leichten Spinnrute mit Köderfischen wieder, da meine Mutter nicht mit der Fliege fischen kann (nur Fliege und Köderfische am Einzelhaken erlaubt).
    Kiemendeckel.

    Bald konnte ich wieder einen Schönen Saibling fangen, und als ich genauer hinguckte, stellte sich heraus, das ich den Saibling vom Morgen wiedergefangen hatte, erkennbar an einer Verletzung am Kiemendeckel.
    Diesmal musste er mit, da wir ja noch einen 2. Fisch fürs Abendessen brauchten.
    Nachmessen ergab das ich gar nicht so schlecht schätzen kann, der Fisch hatte 34cm.

    Dann übergab ich die Angel an meine Mutter, und sie konnte den ersten Fisch ihres Lebens fangen, einen schönen 36er Saibling.

    Kaum hatte ich diesen Fisch zurückgestzt, hatte sie schon den nächsten, diese wunderschöne 35er Bachforelle.

    Danach verlor ich noch einen Saibling von gut über 40, den ich auf einen Streamer haken konnte kurz vorm Kescher.

    Danach nahm ich nur noch den Fisch aus, und dann gings zurück ins Hotel, um den Fisch in die Kühling zu geben, und hoch an den See zu fahren, den wir uns auch noch ansehen wollten..

    Oben am See konnte ich sofort extrem viele Fische im extrem klaren Wasser sehen, beissen wollten sie allerdings nicht, bis ich mein Vorfach auch etwa 5!m verlängert hatte.
    Plötzlich sah ich eine riesen Forelle unter all den kleineren Fischen, und warf ihn mit einer kleiner Trockenfliege an.
    Der Fisch zeigte zwar Interesse, biss aber nicht, bis ich anfing die Fliege recht schnell einzuholen, um ein wenig bewegung in die Sache zu bringen. Jetzt kahm sie hoch und schnappte sich die Fliege, gerade als meine Mutte mit dem Boot kahm und so sogar Fotos machen konnte.


    Das vermessen ergab 50cm und 3mm, somit hatte ich mein Urlaubsziel, eine Forelle über 50cm zu fangen, schon am 2. Tag erreicht.

    Der Fisch war nach dem Drill am 0.14er Vorfach allerdings sehr ermüdet, sodas ich schon Angst hatte ihn mitnehmen zu müssen, aber nach 2-3 Minuten erholte er sich zum Glück wieder und ich konnte ihn zurücksetzen.

    Danach gings zurück ins Hotel, wo unsere Forellen schon auf uns warteten.

    Am Sonntag beschlossen wir dann den ganzen Tag an den See zu fahren, da ich am Vortag ja schon meine 50er forelle gefangen hatte, war mein neues Ziel eine der Äschen des Sees zu fangen.
    zuerst fing ich jedoch diesen Schönen Saibling am Bootshaus auf einen Streamer.

    Ich fing noch 2 dieser Größe, und nahm dann ein Ruderboot um es auf Äschen zu versuchen.
    Nachdem mich diese Mistviecher fuer 3 Stunden Verar.... haben, und mir diereckt vor der Nase herumschwammen, und Teilweise sogar Fraßen (nur nicht meine Nymphen) konnte ich dann doch endlich noch eine auf eine Goldene Nymphe fangen.
    Der Fisch hatte zwar nur etwa 25cm, aber ich war überglücklich meine erste Äsche gefangen zu haben.
    Leider war die Kamera bei meiner Mutter am andern Ende des Sees, und so lies ich sie ohne Foto wieder schwimmen.
    Damit waren mir aber alle meine Ziel schon gelungen, und so sagte ich noch zu meiner Mutter und einigen anderen Fischern im Spaß, das jetzt wohl die 60er Forelle dran ist.
    Am Bootshaus fing ich dann noch diesen schönen knapp 40er Saibling,

    und dann gabs auch schon wieder Abendessen.
    Eigentlich war ich ja viel zu müde, aber ich beschloss, es einfach nochmal nach dem Essen an der Taurach zu versuchen.
    Eine sehr gute entscheidung wie sich herausstellen sollte.
    Erstmal fing ich einige kleine, und eine mitte 30er Bachforellen.
    Dann warf ich meine 18er Goldkopfnymphe unter einen umgefallenen Baum, wo das Ufer etwas Unterspült ist.
    Sofort kam ein Biss, und der Fisch schwamm sofort in die <hauptströmung, wo er mir in weniger als 10 sekunden etwa 20-30 Meter Schnur weg nahm, sodas ich zum ersten Mal in meinem Leben das backing auf meiner Rolle sah :o
    Dann spürte ich noch 2 Starke Kopfstöße und Plötzlich gar nichts mehr.
    Der Fisch war ausgeschlitzt :evil: :~[ :~[ :~[ Ich glaub den Fluch hat man noch in Obertauern gehört...
    naja was solls, also weitergefischt, und ich konnte sogar noch einige schöne Forellen zwischen 30 und 40 cm fangen.
    Bald kahm ich zu einem riesen Pool, in dem ich schon am Vortag einige schöne Fische sehen konnte, aber leider nicht fangen konnte.
    Wieder kahm die kleine 18er Goldkopfnymphe zum Einsatz.
    Bei meinem 3. oder 4. Wurf kahm dann der Biss.
    Ich konnte den Fisch kaum bewegen, und immer wenn ich es tat, nahm er sofort die doppelte Menge an Schnur zurück.
    Plötzlich hatte der Fisch die Idee, den Pool zu verlassen, und lieber in Die Hauptströmung zu ziehen, was mir extreme Angst um mein 18er Vorfach machte.
    Nach etlichen Fluchten, 8 minuten und 4 verunglückten Kescherveruchen konnte ich den Fisch dann endlich in meinen eigentlich viel zu kleinen Watkescher zwängen.
    Ich rief sofort meine Mutter an, denn diesen Fisch, konnte ich nicht einfach ohne Foto wieder schwimmen lassen.
    Ausserdem brauchte ich ein Maßband, denn diese Forelle könnte an die 60 rankommen.
    Meine Mutter war schnell da, und 2 Schweizer Fliegenfischer waren auch schon da, um den Fisch zu bestaunen.
    Das vermessen des Fisches ergab 58cm!


    Nachdem sich der Fisch etwas erholt hatte, lies ich ihn im Strömungschatten eines großen Steins wieder schwimmen.

    Und das war die Erfolgsfliege:

    Am nächsten Morgen gings dann wieder mit meiner Mutter und Köderfischen Stromauf an unseren Pool zum angeln.
    Wo ich bald diese schöne Bachforelle fangen konnte.

    Und dann konnte meine Mutter noch diese schönen Fische fangen.

    Dann konnte ich oben am See in 3 Stunden etwa 35-40 Schöne Fische auf Trockenfliege fangen, es war unglaublich. Sogar eine Äsche konnte fangen, von der Ich ein Foto machen konnte, leider kein sehr gutes, aber immerhin.

    Am Dienstag ging ich dann mit den 2 schweizer Anglern weiter Flussab, nachdem sie mir gezeigt haben, wie man Fliegen bindet, und ich sogar eine kleine Nymphe gebunden hatte.

    Dann konnte ich noch diesen schönen Saibling auf meine selbstgebundene Nymphe fangen

    Am Mittwoch konnte ich wieder sehr viele schöne Fische in der Taurach fangen, das ist leider wieder der einzige, von dem ich ein Foto habe

    Am Abreisetag darf leider nicht mehr gefischt werden, allerdings gab mir die Familie Kohlmayr eine Sondererlaubnis, und so gings am Donnerstag morgen nochmal um 5 raus, und ich konnte noch diesen schönen 41cm Saibling fangen, und eine etwa 35er Regenbogenforelle.

    Dann War der Urlaub leider auch schon vorbei und wir mussten zurück nach Deutschland.
    Aber die Taurach hat mich nicht zum letzten mal gesehen, und nächsten Sommer fällt auch die 60 8)

  • Schön, mal wieder was von dir zu lesen, Moritz.
    Da hat dich deine Mutter wirklich gut für das versäumte Mangfalltreffen entschädigt.


    Übrigens liegt bei mir noch immer so ein Rapala-Finnendolch in der Aservatenkammer. Du wirst also nicht umhin können, noch einmal an die mangfall zm Fischen zu kommen. Und deine Mutter kannst du ja gleich mitbringen. Es gibt ja auch die gemischte Strecke.

  • Hallo Moritz,
    schön, dass Du wieder in good old Germany wohlbehalten angekommen bist, und dann hast Du gleich einen super Urlaub hinter Dich gebracht! Ein herzliches Petri Heil zu Deinen Fängen ! Ich denke, Du hast die Zeit bei Uncle Sam gut genutzt! Wäre schön, nächstes Jahr wieder an der Mangfall gemeinsam zu fischen, möglicherweise könnten wir auch Deine Mutter endgültig vom Fliegenfischen überzeugen, also nimm sie mit,


    machs gut,
    Giselher

  • Ein wirklich ausführlicher und reich bebilderter Bericht von Deinem Angelurlaub in Österreich.
    Da hattest Du im Vorfeld wirklich nicht zuviel versprochen.
    Vielen Dank dafür! :)

  • Danke für die Petris!
    Nächstes Jahr bin ich auch wieder an der Mangfall dabei, dann kann ich ja auch Urlaub nehmen. Freu mich auf jeden Fall schon drauf :)
    Das ich meine Mutter endgültig zum Fischen bringe bezweifle ich allerdings, das scheitert schon am Angelschein den sie nicht machen will...
    Übrigens vermehren sich auch regenbogenforellen dort natürlich, die sehen echt Wunderschön aus, hab ganz vergessen davon mal ein Bild zu posten.
    hier ist mal eins, leider auf dem Kopf...

    @ rhinefisher: du triffst es ganz genau :D
    War wirklich schön mal Regenbogenforellen zu sehen, die keinerlei Verletzungen oder verbissenen Flossen hatten...
    Manche hatten sogar weisse Flossensäume, wie Saiblinge.

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