Sollte Catch and Release in Deutschland eingeführt werden!?

  • Zitat

    Ich finde, dass dieses Thema viel heisser gekocht wird, als es gegessen wird. Es gibt zwar eine mehr oder weniger eindeutige Regelung im Gesetz, aber in der Umsetzung hat der Angler doch eigentlich alle Freiräume. Oder steht bei euch immer ein Kontrolleur mit dabei, wenn ihr einen Fisch fangt?
    Jeder sollte den für sich richtigen Mittelweg finden, den er jederzeit vertrteten kann.
    Schwarze Schafe wird es allerdings auch bei einer Neuregelung geben. Leider!!


    Genau meine Meinung !


    Übrigens weis ich von keinem Fall, in dem ein Angler rechtlich angegangen wurde, weil er einen Fisch zurückgesetzt hat !
    Die oft zitierten Urteile beziehen sich nämlich meistens gar nicht auf die Tatsache, dass der Fisch zurückgesetzt wurde sondern auf den Umgang mit dem gefangenen Fisch !

  • Immer die gleichen Diskusionen über immer das gleiche Thema. :roll:
    Da alle Angler in Deutschland erst eine Prüfung über ihre Qualifikation ablegenmüssen, (was in meinen Augen schwachsinnig ist, da dort nur Theorie gelehrt wird, aber am Wasser stehen die dann alleine und haben keinerlei Plan), sollte man doch davon ausgehen können, daß ein dermaßen geschulter Angler genügend Verantwortung und Fachwissen hat, um selbst entscheiden zu können, ob er einen gefangenen maßigen Fisch entnimmt oder schonend zurücksetzt.
    Auswüchse zur einen oder anderen Seite wird es immer wieder geben, da die Menschen doch zu unterschiedlich sind (daran ist schon der Sozialismus gescheitert :D) und aus den verschiedensten Motiven angeln gehen.
    Ich lehne beides als alleinige Vorgabe ab und behalte mir das Recht vor,
    selbst zu entscheiden, was ich mit meinem Fang mache, immer den waidgerechten Umgang mit der Kreatur vorausgesetzt :!:

  • Das witzige an dieser "hochinteressanten" Diskussion ist für mich, dass es offensichtlich immer noch genug Angler gibt, die sich noch nicht überreglementiert fühlen und dafür plädieren immer noch mehr Verbote und Regeln zu erlassen.
    So oder so. Das klingt mir doch alles zu sehr nach früher, als man sich noch hierzulande darüber stritt, welcher Gott der Wahre ist.
    Zu viel Ideologie, kaum Kompromisse, Andersdenkende und -handelnde werden in vorauseilendem Gehorsam gleich als "schwarze Schafe" bezeichnet. Aber warum?
    Wer hat was von dieser Diskussion?
    Vielleicht einige angelnde Masochisten?

  • Zitat von lemiracell


    Wer hat was von dieser Diskussion?
    Vielleicht einige angelnde Masochisten?


    Nein - interessierte Angler, die gerne die unterschiedlichsten Ansichten ihrer Kollegen
    zu diesem doch heiklen Thema erfahren wollen ....


    .... und diese gesammelten Informationen dazu nutzen möchten um ihre eigenen Erfahrungen abzurunden
    und um mit der Thematik und den Argumentationsschienen der Meinungsgegner
    in künftigen Diskussionen besser klar zu kommen.


    Gruß,
    Peter

  • Zitat von lemiracell

    Das witzige an dieser "hochinteressanten" Diskussion ist für mich, dass es offensichtlich immer noch genug Angler gibt, die sich noch nicht überreglementiert fühlen und dafür plädieren immer noch mehr Verbote und Regeln zu erlassen.


    Man will doch bloß ein Gesetz durch ein anderes ersetzen. Da kommt doch kein neues dazu.


    Ich finde es schon wichtig über solche Dinge zu diskutieren, denn irgendwo muss doch ein Anfang gemacht werden. Wenn jeder alles über sich ergehen lässt, muss man sich nicht wundern, dass nichts passiert.

  • Taxler: Natürlich. Hoffen wir mal das beste.


    @Dengididenk@: Sag mir mal, wer was davon hat, wenn ein Extrem durch ein anderes ersetzt wird. Die Welt ist nicht schwarz/weiß sondern grau.
    Da wo es solche Regelungen gibt, gehören sie abgeschafft, und zwar ersatzlos.
    Wozu zwingt man uns denn zu Fischereischeinprüfungen um uns nachher die Kompetenz abzusprechen, selbst entscheiden zu können wie wir mit dem gefangenen Fisch verfahren.
    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass intelligente junge Leute, die sich intensiv mit dem Angeln beschäftigen, nicht in der Lage sein sollen, selbst richtig einzuschätzen ob sie einen Fisch entnehmen sollen oder nicht und um gesetzliche Regelung bitten. Das kann man doch so pauschal überhaupt nicht festlegen. Da kann doch nur so ein Mist dabei rauskommen, wie er jetzt in einigen Länderfischereigesetzen steht.

  • Zitat von lemiracell

    Die Welt ist nicht schwarz/weiß sondern grau.


    Komisch :-S - meine Welt ist bunt!



    Zitat von lemiracell


    Wozu zwingt man uns denn zu Fischereischeinprüfungen um uns nachher die Kompetenz abzusprechen, selbst entscheiden zu können wie wir mit dem gefangenen Fisch verfahren


    Gegenbeispiel:
    Wozu zwingt man uns den Führerschein zu machen wenn wir Auto fahren möchten
    um uns nachher die Kompetenz abzusprechen, selbst entscheiden zu können,
    wie schnell wir durch die Innenstädte brausen.


    Lösung:
    Weil eben viele ohne diverse Zusatzregelungen nicht die nötige Selbstdisziplin besitzen würden.
    Darum!


    Gruß,
    Peter

  • Zitat von lemiracell


    @Dengididenk@: Sag mir mal, wer was davon hat, wenn ein Extrem durch ein anderes ersetzt wird.
    Da wo es solche Regelungen gibt, gehören sie abgeschafft, und zwar ersatzlos..


    Ich habe doch nicht geschrieben, dass ich es gutheisse ein Verbot durch ein anderes zu ersetzen. Ich habe nur geschrieben, dass kein neues Gesetz dazu kommt.

    Zitat von lemiracell

    Wozu zwingt man uns denn zu Fischereischeinprüfungen um uns nachher die Kompetenz abzusprechen, selbst entscheiden zu können wie wir mit dem gefangenen Fisch verfahren.


    Diese Kompetenz muss manchmal abgesprochen werden, weil es immer wieder Menschen gibt, die diese Kompetenz leider nicht mitbringen. Oder warum gibt es immer wieder Leute, die jeden Fisch mitnehmen, egal ob das Mindestmaß erreicht ist oder nicht.

    Zitat von lemiracell

    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass intelligente junge Leute, die sich intensiv mit dem Angeln beschäftigen, nicht in der Lage sein sollen, selbst richtig einzuschätzen ob sie einen Fisch entnehmen sollen oder nicht und um gesetzliche Regelung bitten.


    Das wäre natürlich die beste Lösung, wird aber leider nicht durchzuführen sein. Grund siehe oben.


    Zitat von lemiracell

    Das kann man doch so pauschal überhaupt nicht festlegen. Da kann doch nur so ein Mist dabei rauskommen, wie er jetzt in einigen Länderfischereigesetzen steht.


    Da bin ich ganz deiner Meinung! Ich wüsste aber leider auch nicht, wie eine geeignete Lösung aussehen könnte. Und ausserdem. Wie ernst wird denn die derzeitige Gesetzesregelung wirklich genommen?
    Also ich habe noch nie ein Problem bekommen, weil ich einen Fisch nicht mitgenommen habe.

  • Eine Entwurf könnte ich mir so vorstellen:


    1. Jeder Bewirtschafter eines Gewässers ist verpflichtet in Zusammenarbeit mit dem Fachberater des Fischereiverbandes einen Hegeplan für das Gewässer, b.z.w. Streckenabschnitte zu erstellen.


    2. Gemäß dem Hegeplan werden die Entnahmemengen und Größen der nicht unter einer Fangbeschränkung stehenden Fische festgelegt.


    Damit hätte man mit einfachen Maßnahmen die nötige Anpassung an jedes Gewässer, welches fischereilich genutzt werden soll, hergestellt und man müsste sich nicht mit pauschalen Rundumschlägen für ein ganzes Bundesland herumärgern.


    Mir ist dabei natürlich klar, dass es eine ziemliche Anstregnung wäre, diese Hegepläne zu erstellen. Bei etwas gutem Willen wäre es aber durchaus darzustellen.

  • Ein freundliches Hallo an alle hier.
    Ich angle erst seit eineinhalb Jahren und habe mir auch schon sehr viele Gedanken zu diesem Thema gemacht. Ein generelles Catch and Release fände ich nicht so toll, da ich sehr gerne Fisch esse und auch gerne einige meiner gefangenen Fische entnehmen und verwerten möchte. Ebenso unsinnig finde ich es jeden maßigen Fisch zu entnehmen und zu töten, obwohl ich ihn letzlich nicht verwerten kann. Mir haben hier die Beiträge wirklich am besten gefallen, die einen Mittelweg anstreben.


    In einem Beitrag war von den Extremen die Rede, die meistens nichts gutes bewirken und das stimmt meiner Meinung nach. Ich möchte am Wasser weder der "Böse" sein, weil ich den einen oder anderen Fisch abschlage, noch weil ich ebenso den einen oder anderen Fisch zurücksetze.


    In diesem Sinne



  • Absolut derselben Meinung. Gibt leider immer mehr Angler die den Fisch als Spielzeug missbrauchen! Ein Jäger schiesst auch nicht mit Betäubungspfeilen weil sich der Hase so eine schöne Hetzjagd geliefert hat!


    MfG



    ...

  • Der Jagdvergleich war gut - bin nämlich Jäger UND Angler (also der Erzfeind aller Tierschützer). Kein Jäger schießt ein Reh, klebt ihm dann ein Pflaster auf den Einschuss und verabschiedet es mit den Worten: War'n geiler Schuss - wenn'de 30 Pfund hast, seh'n wa uns wieda! Das wäre perverse Tierquälerei. Insofern ist auch der ausschließliche Catch&Release-Gedanke pervers. Wer in der lebenden Kreatur Fisch nur noch ein Sportobjekt sieht, dass siegreich hereingekurbelt wird, um nach Abnahme sämtlicher Zahlen (Pfund, Zentimeter, Rekordfoto) wieder freigelassen zu werden, sollte Kegeln gehen. Den Kegeln ist es egal, wie oft sie umgehauen werden.
    Und jetzt zum Hinkefuß des Jagdvergleichs: Ein Jäger hat von vornherein die Möglichkeit, Wild zu pardonieren - das heißt laufen zu lassen ohne zu schießen, weil es zu groß, zu klein, geschützt, selten usw. ist. Diese Möglichkeit muss es auch beim Angeln geben. Leider geht das mit der Angel nicht so berührungslos wie beim Jagen. Wenn aber unabsichtlich ein zu großer, zu kleiner, seltener oder geschützter Fisch gebissen hat, muss man ihn nach bestem Wissen und Gewissen zurücksetzen dürfen.
    Die Antwort liegt also in der Mitte: Weder totales Catch&Release (weil pervers) noch totales Kill&Grill (weil ökologisch unverantwortlich), sondern Selective Harvesting - selektives Ernten natürlicherweise vorhandener Überschüsse. Übrigens: Bei der Jagd wird aufgrund zwingender wildbiologischer Erkenntnisse vor allem in der Kinder-/Jugend- sowie in der Rentner-Klasse eingegriffen (heißt geschossen), während man den für den Art-Erhalt nachweislich produktivsten Wildbestand mittleren Alters weitgehend ungeschoren lässt. Wäre das mal ein Ansatz fürs Angeln?

  • Ich denke man sollte sich ein beispiel an Holland nehmen da darfst du am tag auch nur einen Hecht mitnehmen. Bei denen scheint das super zu funktionieren. Also ich persönlcih esse meine gefangen Fische nicht immer sondern schenke sie der Familie. Die meisten Fische die fange lasse ich auch wieder ziehn. Ist halt meine einstellung dazu.


    Mfg Barschi87

  • moin erst mal


    also ich finde es dumm dieses C&R
    z.B. fängt ein angler einen hecht von 1 meter oder mehr so soll man diesen doch lieber zurücksetzen und er sorgt für nachwuchs und vererbt seine guten gene...
    also ich bin gegen C&R (wenn man das so sagen darf)....

    Wenn ein Mensch nichts gefunden hat, wofür er sterben würde, eignet er sich nicht zum Leben


    Martin Luther King

  • Zitat von Squatina

    Der Jagdvergleich war gut - bin nämlich Jäger UND Angler (also der Erzfeind aller Tierschützer). Kein Jäger schießt ein Reh, klebt ihm dann ein Pflaster auf den Einschuss und verabschiedet es mit den Worten: War'n geiler Schuss - wenn'de 30 Pfund hast, seh'n wa uns wieda! Das wäre perverse Tierquälerei. Insofern ist auch der ausschließliche Catch&Release-Gedanke pervers. Wer in der lebenden Kreatur Fisch nur noch ein Sportobjekt sieht, dass siegreich hereingekurbelt wird, um nach Abnahme sämtlicher Zahlen (Pfund, Zentimeter, Rekordfoto) wieder freigelassen zu werden, sollte Kegeln gehen. Den Kegeln ist es egal, wie oft sie umgehauen werden.
    Und jetzt zum Hinkefuß des Jagdvergleichs: Ein Jäger hat von vornherein die Möglichkeit, Wild zu pardonieren - das heißt laufen zu lassen ohne zu schießen, weil es zu groß, zu klein, geschützt, selten usw. ist. Diese Möglichkeit muss es auch beim Angeln geben. Leider geht das mit der Angel nicht so berührungslos wie beim Jagen. Wenn aber unabsichtlich ein zu großer, zu kleiner, seltener oder geschützter Fisch gebissen hat, muss man ihn nach bestem Wissen und Gewissen zurücksetzen dürfen.
    Die Antwort liegt also in der Mitte: Weder totales Catch&Release (weil pervers) noch totales Kill&Grill (weil ökologisch unverantwortlich), sondern Selective Harvesting - selektives Ernten natürlicherweise vorhandener Überschüsse. Übrigens: Bei der Jagd wird aufgrund zwingender wildbiologischer Erkenntnisse vor allem in der Kinder-/Jugend- sowie in der Rentner-Klasse eingegriffen (heißt geschossen), während man den für den Art-Erhalt nachweislich produktivsten Wildbestand mittleren Alters weitgehend ungeschoren lässt. Wäre das mal ein Ansatz fürs Angeln?


    Das ist m. E. genau der richtige Ansatz. Es müsste ein Mittelweg gefunden werden!



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