Ist der Aal noch zu retten?

  • Hi! Ich befische Aale seit über 10 Jahren nichr mehr.. .
    Und zwar weil ich von ganz allein bemerkt habe, wie mit dem Auftauchen des Kormorans die Bestände einbrachen.. .
    Ich war mal ein richtig guter Aalangler - und der Rhein ein richtig gutes Gewässer.. .
    Zu sagen "die Angler fangen doch nicht viel", kann auch keine Lösung sein - etwas Eigenverantwortung dürfen wir schon zeigen.. .
    Petri!

  • Mit vollmundigen Schuldzuweisungen wirds garantiert nichts werden. Entweder wollen wir alle, dass der Aal eine Chance hat, dann muss ihn auch wirklich jeder in Frieden lassen, oder wir hauen uns gleich ein Ei drüber und führen uns auf, wie des Fuggers Hund. Frei nach dem Motto, wenn schon ausgeplündert wird, dann will ich auch meinen Teil haben.


    Also entweder oder. Ein bisschen schwanger geht ja auch nicht!

  • Wie ich schon schrieb. Der Planet und viele seiner Tiere und Pflanzen werden es überleben. Der Mensch wird gehen!

  • Wir sollten hier nicht allzu schwarz malen! Das Problem, v.a. die verbauten Wanderwege, ist nur langfristig zu lösen und verschlingt beträchtliche Geldmittel. Immerhin wurde von der EU ein Maßnahmenkatalog verfasst, d.h., man ist sich des Ausmaßes der Problematik durchaus bewusst.
    Bis endlich effektive Maßnahmen greifen werden, muss halt der Besatz herhalten. Optimistisch stimmen mich vermehrte Renaturalisierungsmaßnahmen und Fischtreppen in meiner Region (unabhängig vom Aal jetzt). Ich hab sehr wohl Hoffnung auf die Rettung der Aalbestände, ob wir das noch erleben werden, steht auf einem anderen Blatt Papier...
    Außer Diskussion steht natürlich, dass auch der Angler sein Scherflein beitragen kann bzw. soll!

  • Ich fische nach wie vor gelegentlich auf Aal - allerdings nicht überall.
    Bei uns im Fluss müsste der Fisch mindestens zehn Wasserkraftwerke überwinden, bis er in der barrierefreien Weser ist. Leider schaffen dass nur solide geschätzte 1% (von einem Fischereibiologen) aller Fische. Unser Verein ist mittlerweile so klug deshalb keine Aale mehr zu besetzen, allerdings kommt der eine oder andere noch von den Gewässern oberhalb an.


    Z.b. in der Weser lasse ich die Tierchen in Frieden und wünsche ihnen eine gute & heile Reise.

  • Das ist m.E. eine genauso kurzsichtige Diskussion wie schon beim Dorsch.


    Fakt ist:


    1. Ein Berufsfischer fängt an einem guten Tag soviele (Glas)aale oder Dorsche wie zig hundert Angler im ganzen Jahr zusammen.


    2. Die Fische, die im Netz der Berufsfischer verrecken oder verletzt wieder ins Wasser, äh in die Mägen der Wasservögel, gelangen, tauchen in keiner Statistik auf. Beim Dorsch stand in einem der letzten Blinker etwas von fast 1.000.000 Stück in nur einem Jahr.


    3. Eine Wasserturbine macht am Tag sicher auch mehr Schaden als 100 Angler im ganzen Jahr zusammen.


    4. Die Angler sorgen für Besatz und halten sich i.d.R. an Mindestmaße.


    5. Nachbesetzt wird von Seiten der Berufsfischer nicht, sie schöpfen nur aus dem Vollen bis nix mehr übrig ist und motzen dann, damit sie für ihr Verhalten noch mit Subventionen belohnt werden, die aus unseren Steuern finanziert werden.


    Außerdem sind die meisten Angler nicht auf den Aal oder Dorsch als Zielfisch spezialisiert und im Schnitt wird auf die gesamte Anglerschaft nicht einmal ein Fangergebnis von 10-20 Stück pro Jahr dabei rauskommen. Rechnet man das mal hoch, kommt man auf Gesamtsummen, die jeder Statistiker als "Peanuts" bezeichnen würde.


    Solange das so ist, lasse ich die Angler aus meiner Diskussion raus [-(

    Ich suche immer alte ABU Angelrollen, Kartons und Papiere sowie Werbematerial.
    Ich freue mich über Angebote aller Art per PN oder Mail. Danke

  • @ABUFreak


    Also weil alle anderen mächtig drauf hauen, dann brauchen wir Angler uns ja auch nicht zurück halten.
    Kann man Dein Posting so verstehen ?


    zu Punkt 5. Das stimmt ganz einfach nicht. Berufsfischer setzen sehr wohl Aale nach. Die wissen sehr wohl: Nur wer säät, kann auch ernten.

  • Zitat von Zanderschreck

    @ABUFreak


    Also weil alle anderen mächtig drauf hauen, dann brauchen wir Angler uns ja auch nicht zurück halten.
    Kann man Dein Posting so verstehen ?


    zu Punkt 5. Das stimmt ganz einfach nicht. Berufsfischer setzen sehr wohl Aale nach. Die wissen sehr wohl: Nur wer säät, kann auch ernten.


    Kommt mir irgendwie vor wie ein Sauerstoffzelt für eine halbtote Diskussion. :roll:


    Wie kann man nur versuchen, die Aaltragödie an dem kleinsten Faktor, dem Angler, festzumachen ?
    .....und das in einem Angler-Forum. :roll:


    Btt: Diese Woche im Angebot bei Aldi: Räucheraal, vakuumverpackt, 100g für 1,19€.

  • Hallo miteinander


    Genau: Alle anderen sollen sich einschränken – und wir machen weiter wie bisher.


    Glaubt Ihr, dass man die Entscheidungsträger mit solch einer Argumentationskette auch nur irgendwie in unserem Sinne beeinflussen kann? Eher umgekehrt.


    Habe die Ehre
    Innfischer

  • Ich gebe Schorsch aber schon recht in vielen Teilen.
    Klar, ich kenne auch Angler die es übertreiben und pro Jahr ein paar hundert Aale fangen und entnehmen, aber im Normalfall machen die Angler nur einen Bruchteil aus, das große Problem, um das man sich dringend kümmern muss, das sind die Glasaalfänge und die verbauten Wege. Denn es nützt nichts wenn die Angler alles zurücksetzen und nur 1-5% kommt im Meer an und der Großteil des Glasaals wird vor den Mündungen weggefangen.


    Damit wir evt. mal was zu Diskutieren haben mal die Auswertungen der Fanglisten aus meinem Verein. Es sind die gemeldeten, sprich in die Fanglisten eingetragenen, Aalfänge von ca. 9.000 Angler + Gastangler, also grob 10.000 Angler als Grundlage.


    2002 waren es 9.551
    2003 waren es 8.427
    2004 waren es 8.920
    2005 waren es 9.221
    2006 waren es 11.008
    2007 waren es 10.854


    Also knapp 1 Aal pro Jahr und Angler.


    Man kan die Angler natürlich nicht außen vor lassen, aber erstmal sollte man es schon auf Sparflamme kochen, denn sonst hat man schnell wieder diese "wir machen ja was, wir haben das Anglen für die Zeit von bis verboten und das Mindestmaß für Angler hochgesetzt", Alibi Sachen, die das Problem halt gar nicht lösen, aber vorgaukeln sollen das man es hart angeht (so das die Lobby der Wasserkraftwerke, ect. sich bedanken kann das sie nicht verdonnert werden teure Maßnahmen zu machen während die Polktik auf ihre Verordnungen hinweisen kann und mehr Spenden hat). Die dringenden Problem sitzen halt wo anderes, aber DIE muss man angehen. Was uns Angler angeht, das kann man immer noch kurzfristig angehen, denn neues Mindestmaß, Fangbegrenzungen, ect. kann man schnell umsetzen. Die Baumaßnahmen aber sind langfristig und Vorrausetzung das Einschnitte bei den Anglern überhaupt Erfolg haben.


    Wie gesagt außen vor lassen muss ja nicht sein (die Verbände haben ja selbst schon Maßnahmen genannt wie das einheitliche 45 cm Mindestmaß), aber die Gefahr ist halt wieder da, dass mit recht nutzlosen (solange die anderen großen Probleme bestehen) Aktionen gegen die Angler wieder mal auf Zeit für die großen Lobbys gespielt wird.

  • Zitat von Zanderschreck

    @ABUFreak
    Kann man Dein Posting so verstehen ?


    zu Punkt 5. Das stimmt ganz einfach nicht. Berufsfischer setzen sehr wohl Aale nach. Die wissen sehr wohl: Nur wer säät, kann auch ernten.


    Zu 1. Anhand der vorliegenden Fakten kann man die Zahl der durch Angler gefangenen Aale ernsthaft vernachlässigen, sie machen nur einen Bruchteil dessen aus, was die Bestände zerstört. Wozu über Promille reden, wenn man im zweistelligen Prozentbereich durch einfache Maßnahmen Abhilfe schaffen kann?


    Zu 2. Berufsfischer die generell Fische besetzen...kicher...davon gibt es sicher welche, aber Du sprichst hier von einer Hand voll, die sich ernsthaft bemüht das miese Image loszuwerden und der Masse, die aus dem Vollen schöpft, bis nichts mehr übrig ist. Nebenerwerbsfischer und Reusensteller lasse ich hier mal noch ganz weg, die sind die schlimmsten Räuber.



    Ein Projekt, bei dem ich die Angler aus Fairnessgründen mit einbeziehen würde, wäre ein generelles weltweites Fangverbot für 2 Jahre. Ihr würdet Euch wundern wie schnell sich Bestände erholen können, wenn so etwas wirklich mal gemacht würde. Problem ist, es wird nie soweit kommen, da weltweit Aale oder auch der Dorsch als Delikatesse gegessen werden und somit kein Politiker eine solche Entscheidung treffen wird, da es ihn tausende Wählerstimmen kostet und auch die enormen Steuereinnahmen aus dem Bereich wegfallen würden.


    Vorstöße in die Richtung gab es oft, geworden ist daraus nie etwas...

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  • Zitat von schorsch

    Kommt mir irgendwie vor wie ein Sauerstoffzelt für eine halbtote Diskussion. :roll:


    Wie kann man nur versuchen, die Aaltragödie an dem kleinsten Faktor, dem Angler, festzumachen ?
    .....und das in einem Angler-Forum. :roll:


    Btt: Diese Woche im Angebot bei Aldi: Räucheraal, vakuumverpackt, 100g für 1,19€.


    Da bin ich aber froh, dass Du einer von wenigen bist, die es immer noch nicht kapiert haben, was der kleinste Faktor "Angler" für Einfluss auf Veränderungen der Unterwasserwelt nehmen kann.
    Vielleicht solltest Du mal die Postings einfach richtig lesen, hier steht ja nirgends das der Angler eine Alleinschuld hat, von daher versucht hier ja auch keiner die Aaltragödie am Angler festzumachen.
    Hier sollte nur jedem bewusst werden, dass der Angler seine Hände nicht in Unschuld waschen kann. Ganz klar (und da stimme ich Dir zu) ist der Angler nur ein kleiner Faktor, aber er ist ein Faktor.
    Der Angler hat aber eine Vorbildfunktion (ist Dir vielleicht nicht bewusst) und die sollte er auch wahrnehmen.
    Wo sollte man Deiner Meinung nach Diskussionen über Fische, Besatzmaßnahmen etc. führen, wenn nicht in einem Anglerforum ? :-S

  • Das Statement vom Innfischer sagt es ja auch ganz deutlich. Also entweder ALLE, oder drauf gesch*****.


    Was brechen sich die Angler ab, wenn sie darauf verzichten, den Aal zu befischen? Reichen die anderen, noch verbleibenden Arten nicht aus?

  • Ok, wie heißt es so schön? Wer frei ist von Schuld, der werfe den ersten Stein!


    Dann mache ich mal den Anfang und verspreche, dass ich dieses Jahr nicht einen einzigen Aal mitnehmen werde.


    Ich bin zwar davon überzeugt, dass das absolut nix bringt, selbst wenn alle Mitglieder hier so vorgehen würden, aber irgendwer muss ja den Anfang machen :D

    Ich suche immer alte ABU Angelrollen, Kartons und Papiere sowie Werbematerial.
    Ich freue mich über Angebote aller Art per PN oder Mail. Danke

  • Das ganze kommt mir vor wie die neue Umweltplakette gegen Feinstaub in den Innenstädten ...


    Reiner Aktionismus der Politiker, der lediglich eine Alibifunktion erfüllt und keinesfalls in irgendeiner Form zum Ziel führt:
    "Wir haben ja etwas versucht und nun beobachten wir mal wie es sich auswirkt"
    (und somit erlaubt, weiter wie bisher zu machen - denn man hat ja etwas versucht)


    Den kleinsten und zu vernachlässigsten Faktor, der noch dazu am einfachsten zu beeinflussen ist, als erste "Maßnahme" zu propagieren,
    ist nahezu erbärmlich und zeugt von der Hilflosigkeit der Politik und der Angler gegen die wirtschaftlichen Interessen
    der Multis (Energiekonzerne) und den Welthandel (Export).



    Mir persönlich bedeutet es absolut nichts, wenn ich auf die Mitnahme von gefangenen Aalen durch gesetzliche Auflagen verzichten soll ...


    ... jedoch dadurch ernsthaft auf eine Verbesserung der Fortpflanzungssituation der Aale zu hoffen
    ist in meinen Augen als absolut blauäugig zu werten.


    Wenn Erdreich mit Planierraupen abgetragen wird reicht es eben nicht, mit dem Teelöffel die Gruben wieder auffüllen zu wollen.
    Lediglich der Versuch des Einzelnen mit dem Teelöffel, ehrt seine Absicht - der Sache dient es allerdings in keinster Weise 8)

  • Zitat von Taxler


    Mir persönlich bedeutet es absolut nichts, wenn ich auf die Mitnahme von gefangenen Aalen durch gesetzliche Auflagen verzichten soll ...


    ... jedoch dadurch ernsthaft auf eine Verbesserung der Fortpflanzungssituation der Aale zu hoffen
    ist in meinen Augen als absolut blauäugig zu werten.


    Das sich dadurch der Bestand nicht erholt ist wohl jedem klar.
    Das Motto lautet ja auch "Ein Zeichen setzen". Als Angler kann ich nicht Andere anklagen und selber wie die Axt im Walde wüten.
    Da wird man unglaubwürdig, oder ?

  • Zitat von Taxler

    ..........Wenn Erdreich mit Planierraupen abgetragen wird reicht es eben nicht, mit dem Teelöffel die Gruben wieder auffüllen zu wollen.
    Lediglich der Versuch des Einzelnen mit dem Teelöffel, ehrt seine Absicht - der Sache dient es allerdings in keinster Weise 8)


    Sehr schön erklärt :clap: ....... und eigentlich müsste es nun auch wirklich der Letzte kapiert haben.......


    Zitat von Zanderschreck


    Das sich dadurch der Bestand nicht erholt ist wohl jedem klar.
    Das Motto lautet ja auch "Ein Zeichen setzen". Als Angler kann ich nicht Andere anklagen und selber wie die Axt im Walde wüten.
    Da wird man unglaubwürdig, oder ?


    ....na ja, fast der Letzte :roll:

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