Christian O. hat geschrieben:Die Autobauer verlangen oft keine oder sehr wenig Zinsen für die Karen. Wenn ich das Geld dann anleg und dafür nur ein paar Prozente bekomme kann sich das rechnen.
Bin kein Bänker aber in meinem jugendlichen Leichtsinn klingt das schlüssig.

So habe ich es auch beim Fachabi Wirtschaft und beim Betriebswirt gelernt. Noch besser ist die 0% Finanzierung, da kann man dann richtig noch was an Zinsen einfahren (solange man es nicht zu 0,25% auf einem Sparbuch bei der Spaßkasse, ect. anlegt). Aber wie Christian K. schon sagte, besser ist Barzahlung und denen die Zinsen halt davon abziehen. Denn was in der Schule nicht gesagt wurde ist das jede 0% Finanzierung bei der Schufa als Kredit läuft, denn das ist es. 3 von den 0% Finanzierungen (z.B. TV, Notebook und evt ne Wii oder so) und man ist bei der Schufa erldigt. Will man dann wirklich wichtige Sachen haben (Bauen z.B.), dann sieht es sehr schlecht aus da man sich seine Kreditwürdigkeit wegen der 0% Finanzierung versaut hat obwohl sie nicht nötig war, aber man wollte für 400 Euro mal eben 0,25% Zinsen im JAHR übers Sparbuch abstauben. Dafür ist der Baukredit (wenn man ihn bekommt) mal eben um 1% höher, bei einer deutlich höheren Summe und deutlich längerer Laufzeit. Ein Schuß ins eigene Knie.
Wobei Kredite bei der Schufa auch gut sein können. Sind sie problemlos abbezahlt (und das wurde vor allem auch gemeldet), dann hilft es natürlich dem Score, denn jemand der immer alles pünktlich zurückbezahlt hat ist ein gern gesehener Kunde für Kredite, zumindest bis er wieder welche am laufen hat.
Zum Thema Flughafen, da erinnere ich mich nur ans Jagdgeschwader 71 "Richthofen" und ans JaBoG in Jever, das es ja nicht mehr gibt. Da haben die Leute auch billig Häuser in Middels gekauft, mitten in der Einflugschneise, und dann fingen sie an über den Fluglärm zu jammern. Kaum einer der Protestanten in der Bürgerinitiative ist älter als 50, der Flugplatz war schon im ersten Weltkrieg ein Luftschiffsflughafen, und die Jets sind dort seit 1962. Vorher waren sie vorübergehend in Ahlhorn, da der Platz ja noch umgebaut werden musste. Aber auch da war dementsprechend klar das das 1958 aufgestellte Geschwader mit seinen Sabre nach Witmund kommen wird. In knapp 1 Monat ist das Geschwader dort also seit 50 Jahren, und da wurde auch schon die Übernahme der ersten deutschen Starfighter 1963 vorbereitet.
Also seit 5 Jahren Flugplatz, immer weniger Flugstunden aber die unter 50 jährigen protestieren. Nett der Elektrohändler, der nach Zahlungen (denn der Protest hat ja Erfolg, es werden Lärmschutzfenster, ect. finanziert, usw.) dann seinen Laden von der beschissenen Position gegenüber dem Flughafen (mitten an der Landstraße) ins neue Gewerbegebiet in Wittmund verlegt hat, mal eben um ein vielfaches größer und in fast bester Lage (wobei bester, denn die Fußgängerzone ist ja tot). Nicht zu vergessen das Wittmund nun wirklich gar nichts zu bieten hat außer das Geschwader. Sprich wenn das weg ist, dann sind seine Kunden zum Großteil weg, die die nicht beim Geschwader sind leben aber oft davon, denn was braucht ein Bäcker noch Mitarbeiter wenn mal eben 1000 Mann vom Bund wegfallen und er die Frühstücksbrötchen nicht mehr an die Kaserne liefern kann. Welcher Friseur verträgt das, zumal bei 1000 Mann (ich glaube es sind sogar 1300) ja auch noch die Familien mit dran hängen wenn die zu einem neuen Standort gehen und damit umziehen.
Das alles ist aber egal, erstmal wild protestieren solange man nicht selber da arbeitet (und vergisst das der Arbeitgeber vom Geschwader lebt, man also gegen seinen eigenen Arbeitsplatz kämpft). Oder man hat nichts dagegen und macht es um eben finanzielle Zuschüsse zu bekommen. Wittmund ist um 18 Uhr schon tot und die Bürgersteige sind oben. Die leben höchstens noch von Touristen, die wohnen aber in den umliegenden Gemeinden an der Nordsee. Aber sie sind ja der kleinste Landkreis und die Gemeinden gehören ja dazu, so das von da noch etwas kommt. Als es hieß Wittmund könnte gechlossen werden, da war der Protest dann ungleich größer, aber im Hinterkopf (und von den Politikern der anderen Standorte in Gefahr auch gerne nochmal erwähnt) bleiben die Proteste der BI. Es ist aber ja wohl nochmal gut gegangen, im Moment.
Jever hingegen hat das Geschwader verloren. Da dachte man dann drüber nach den eh vorhanden Flugplatz zu nutzen, gerade mit dem Jade Weser Port in der Nähe und einem Eisenbahnanschluß. Auch da gingen dann gleich die Proteste los. Wenig Arbeitsplätze sind ja vorhanden, aber mit dem Port kommen auch ohne Frachtflugplatz sicher genug Arbeitsplätze, und auf Steuereinnahmen kann man ja sicher gerne verzichten.
Ich kann ja Proteste verstehen, und bei Sachen wie dem Castor z.B. finde ich sie auch notwendig und gut. Was ich aber nicht verstehe ist eben wenn Leute denen nicht plötzlich ein Flugplatz vor die Nase gesetzt wird, und auch kein Ausbau, dagegen protestieren das (ihr Leben lang schon) da ein Flugplatz ist, bzw. dagegen dass das günstig erworbene Haus in der Einflugschneise Fluglärm abbekommt. Erst recht nicht wenn es sich dabei auch noch um den mit Abstand wichtigsten Wirtschaftsfaktor handelt. Auch wenn er mit dem zweiten Wirtschaftsfaktor, dem Tourismus, nicht ganz harmoniert. Aber der spielt sich ja, wie schon erwähnt, eher direkt an der Küste ab, so das es auch kein wirklicher Faktor/Option ist. Zumal es ja auch nur saisonal ist.
Sollten sie irgendwann "Erfolg" haben, und der Flugplatz verschwinde, dann werden sie wohl vors Arbeitsamt ziehen müssen um gegen ihr Harz 4 zu protestieren. Dann haben sie aber ja ein neues Protestthema. Und ab und an kann man auch noch gegen die schlechte Arbeitsplatzpolitik der örtlichen Politiker protestieren, die es ja nicht schaffen die fehlenden 1500 Arbeitsplätze aus dem nichts zu erschaffen. Und das sich der Grundstückspreis dann wieder erholt (wegen Einflugschneise seit 50 Jahren natürlich günstig) ist auch nicht zu erwarten wenn plötzlich hunderte von Familien wegziehen. Recht kurz gedacht halt von denen, oder nur mit Blick auf den Geldbeutel gedacht, sprich Entschädigungen kassieren wollen.