Beiträge von wolfgang

    Wenn wir schon bei absonderlichen Fängen sind,da kann ich auch noch was beisteuern,einen Hecht und eine Meerforelle auf Schwimmbrot hätte ich da anzubieten.
    Den Schwimmbrothecht hab ich selber gefangen,bei der Meerforelle stand ich daneben.
    Die Zielfische sollten eigentlich Alande sein,hier in einem mecklenburgischen Flüsschen mit Verbindung zur Ostsee.
    Bei beiden Fischen war es allerdings so,der Biss erfolgte jeweils beim Einholen auf das rotierende Schwimmbrotstück,hier ist dann wohl der Bewegungsreiz ausschlaggebend gewesen,nicht irgendwelche vegetarischen Nahrungsgewohnheiten der Fische.

    Ich habe auch schon festgestellt,daß der Aal,kleine Köderfische quer packt und dann in der Mitte knickt,also mit der Körpermitte zuerst schluckt,Kopf und Schwanz ragen dann noch aus dem Schlund.
    Scheint bei kleinen Köderfischen fast die Regel zu sein.Bei größeren geht das natürlich nicht.

    Das mit den Aufenhaltsorten des Aals ist im Prinzip richtig,wenn auch noch ein paar Gewässerformen fehlen :badgrin:


    Ich hatte trotzdem mal einen Aal im Aquarium,was äußerst interessant war.Das Bürschchen hab ich mal beim Schlammschaufeln am Bootshaus erwischt,es war etwa so groß wie ein Bleistift.
    Als Wohnung bezog er ein 250 Literbecken ganz allein.
    Außer einigen Pflanzen wohnten in dem Becken nur noch sehr viele Posthornschnecken(tropische),diese killte er er in kurzer Zeit vollständig.
    Gefüttert wurde er mit Regenwurmstücken.
    Der Aal lebte eigentlich fast nur unterirdisch,nur die Nasenspitze ragte aus dem Sand.
    Das Einwerfen eines Regenwurmstücks wurde binnen weniger Sekunden registriert und der Aal kam etwa 5-6 cm aus dem Sand und begann wie ein Radargerät die Beute zu Orten,lag die Richtung dann fest begann die Annäherung unterirdisch in mehreren Etappen,bis der Happen erreicht war.Zugefasst wurde erst nach mehrsekündigem Andrücken der Nase an den Wurm.Das Ganze war übrigends völlig unabhängig von der Tageszeit.
    Das änderte sich als ich kleine,etwa 3cm große Schwertträger einsetzte und zwar 5 Stück,am nächsten Morgen waren es nur noch 2,diese schienen aber den Bogen rauszuhaben und überlebten.
    Ich setzte dann mal zum Test etwa 50 Guppys in das Becken und beobachtete die Jagt dann im dunklen Zimmer,die Guppys waren völlig verängstigt und hielten sich nur noch direkt an der Oberfläche auf.
    Der Aal jagte dann auch nur noch direkt an der Oberfläche,seine langsame Annäherung wurde von den Fischen scheinbar nicht wahrgenommen,auch hier verharrte der Aal eine kurze Zeit mit der Nase fast an der Beute.Später setzte ich noch drei Schleien von etwa 20cm ein,diese vewechselten den Aal im Sand öfter mit einem schmackhaften Wurm und lutschten an seinem Kopf herum,was ihn aber nicht groß zu stören schien,wurde es zu dolle flüchtete er,indem er aus seinem Loch kam um dann mit dem Kopf dort wieder zu verschwinden,wo der Schwanz aus dem Boden kam.
    Später wechselte der Aal in den Gartenteich weil er zu groß wurde,dort verbrachte er einige Jahre mit den Auslichten meiner Goldfischzucht und zusätzlicher Fütterung.
    Ich wollte noch sagen,daß er dann nicht in der Küche gelandet ist sondern wieder dort wo er herkam.
    Ich denke befristet kann man mal einen kleinen Aal im Aquarium halten,dann aber wieder freilassen.
    Ganz wichtig ist eine sichere Abdeckung des Beckens auch an der sogenannten Geräteecke,sonst geht er birsen.

    Das mit dem Angeln am Balaton ist so eine Sache,die gesamte Südseite ist sehr flsch,man kann zum Teil mehrere hundert Meter reinlaufen,dort sieht man dann auch die eigentümlichen "Parkbänke" der Einheimischen Angler,oft weit draußen,das sind so eine Art Parkbänke mit verlängerten Beinen die an der lansamabfallenden Scharkante stehen und zu Fuß errreichbar sind.
    Die Nordseite ist da günstiger,da man vom Ufer leichter in beangelbare Tiefen gelangt.
    Man bedenke ,daß dieser 80km lange See kaum tiefer als 3m ist.
    Die tiefsten Stellen findet man an der Halbinsel Tihany(max.12m).
    An Fischen kommen wie schon erwähnt massenweise Weißfische vor,Karpfen sind sehr zahlreich,ebenso Graskarpfen,Silberkarpfen,Marmorkarpfen,an Raubfischen ist der gute Zanderbestand interessant,auch der kleinere Wolgazander kommt vor,der Wallerbestand ist ebenfalls recht ordentlich,der Fang kleinerer Fische auch nicht so schwierig,Großwaller ist was für Spezialisten und setzen gute Ortskenntnis voraus,das Gebiet für große Waller konzentriert sich auf die tiefe Rinne bei Tihany. Die Ungarn sind wenn man sie richtig anspricht sehr nette hilfbereite Menschen,aber bezüglich guter Wallerstellen sind sie verschwiegen wie ein Grab.
    Um den See optimal zu beangeln(Zander) ist ein Boot sehr angebracht,man kann mal versuchen mit einheimischen Anglern die ein Boot haben anzubandeln,das klappt eigentlich ganz gut.
    Motorboote sind übrigends verboten,die meisten haben größere Segelboote.
    Höfliches Grüßen und bescheidenes Auftreten öffnet mehr Möglichkeiten als das Winken mit einem Geldschein allein.

    Mako,
    Lungenfische haben fadenförmige Brustflossen ohne Flossenstrahlen und zwar alle,die afrikanischen,australischen und südamerikanischen.

    Meine Lieblingsgewässer sind eigentlich Fließgewässer meist Niederungsbäche im naturbelassenen Zustand,oft recht winzige Bächlein.
    Auch die Küste und einige Seen gehören dazu,aber eben am liebsten die Bäche.

    Zur Nordsee kann ich nicht viel sagen,da habe ich noch nie gefischt,aber zur Ostsee.
    Es stimmt,daß der Dorschbestand abgenommen hat,die Ursachen liegen bei der Ostsee in folgenden Faktoren,da ist zum ersten die Überfischung,zum anderen liegt es an der problematischen Gewässerdynamik dieses Randmeers,die Ostsee ist ein ganz kritisches Gewässer,allein schon durch natürliche Gegebenheiten.
    Die Ostsee ist ein typisches Brackwassermeer der Salzgehalt liegt im Bereich der westlichen Ostsee zwischen 0,8-1,2%(Weltmeeresdurchschnitt etwa 3,5%),je weiter man nach Osten kommt um so mehr nimmt der Salzgehalt ab,für die deutsche Küste bildet die Insel Rügen eine gewisse Grenze,östlich davon liegt der Salzgehalt oft nur bei 0,5%.
    Je weiter man nun nach Osten-Nordosten kommt um so größer die Aussüßung,bis zum fast reinen Süsswasser.So sind ja die schwedischen Schärengärten bekanntlich gute Hechtgewässer.
    Das liegt natürlich an den in die Ostsee mündenden Flüssen,deren Süsswasser dort große Wirkung zeigt.
    Nun ist die Ostsee nur im Nordwesten mit dem restlichen Weltmeer verbunden und der Wasseraustausch recht gering.
    Dorsche benötigen aber zur Fortpflanzung einen bestimmten Salzgehalt,da ihre Eier pelagisch im Wasser treiben.
    Was nur in salzhaltigem Wasser mit einer bestimmten Dichte funktioiert.
    Die Eier enthalten dazu einen Öltropfen als Auftriebskörper.
    Dieser ganze Vorgang funktioniert nur gut wenn in den tiefen Becken der mittleren Ostsee,sauerstoffhaltiges und salzhaltiges Wasser eingeschichtet ist,wie schon erwähnt ist die Durchmischung des Wassers in der Ostsee sehr gering und diese Schichtung ist über Jahre stabil.
    Dieses salzhaltige und sauerstoffreiche Wasser gelangt aber nur bei starken Nordwest-Wetterlagen in die Ostsee,manchmal über mehrere Jahre nur unzureichend,dann sind schwere Brutausfälle die Folge.
    Derartige Wetterlagen mit starken länger andauernden Westwinden sind wie ein Lebenselixier für die Ostsee.
    Glücklicherweise haben wir gerade sowas gehabt.
    Der Dorschbestand in der Ostsee ist sicher besser als der in der südlichen Nordsee,von den Bestandszahlen her sicher noch ganz gut,aber die großen Fische fehlen als Folge der Überfischung.
    Aus anglerischer Sicht,sind die momentanen Fänge allerdings recht gut,es werden verhältnismäßig viele und auch recht brauchbare Fische gefangen,im Moment in Tiefen von 14 - 20m.
    Verkrüppelte b.z.w.verseuchte Dorsche kann man für die Ostsee nicht bestätigen.

    Gibt manchmal so Tage wo die Fische knapp beißen,da hilft es manchmal den Drilling mit Wurmstücken zu garnieren,oder den Drilling zu entfernen und einen Einzelhaken mit einem Wurm an einem 20cm langen Vorfach hinter den Spinner zu schalten.
    Falls die Fische ausschlitzen würde ich eine weichere Rute bevorzugen und auf geflochtene Schnur verzichten.

    Ich halte seit etlichen Jahren neben anderen Schildkröten eine Schnappschildkröte,die ich in der Größe einer halben Walnuß erwarb die aber inzwischen 9 kg auf die Waage bringt.
    Das glatte Durchbeißen eines Fisches ist für so ein Tier kein Problem,aber ein Stahlvorfach,auch ein sehr dünnes schafft sie mit Sicherheit nicht,dazu wären die Kieferkanten zu weich und auf Schneiden sind sie eigentlich nicht ausgelegt.Obwohl die Beißkraft enorm ist,da sollte man im Umgang schon eine gewisse Vorsicht walten lassen,zumal die Tiere schlangenartig,blitzschnell zufassen.

    Ich glaube an der Feinheit des Geräts hat es nicht gelegen,teilweise waren wir schon auf 0,10er Vorfächer runter,16er Haken,ich hatte 0,14er an der Fliegenrute.
    In einem anderen Forum ging es auch mal um Meeräschen,da gab es Postings mit etwa der Aussage: "Was macht ihr für ein Gewese,mit Weizenbrot fang ich die problemlos,massenweise!"
    Was ich nun nicht ganz glaube.
    Sicher haben Leute die sich intensiver damit beschäftigen können mehr Erfahrung und somit auch größere Erfolge.
    Wenn man nur begrenzt Zeit dazu hat,wirds mit der Planmäßigkeit nämlich schwer,weil die Fische nicht immer so leicht zu finden sind.
    Vielleicht war es eben auch nur ein verkorkster Tag.
    Ich habe bisher eine einzige Meeräsche in der Ostsee gefangen,die wohl auch mehr zufällig mit der Fliege(Flohkrebs,hellbraun),hab den Biss nicht gesehen,sie hing plötzlich.
    Der Drill ist übrigends furios und bei Hindernisnähe riskant,zumindest an dem feinen Gerät,aber gröber gehts wohl nicht.
    Das mit dem grünen Teig hab ich auch gelesen,das mit den Vollbart,das würde ja ne Weile dauern und muß man den beim Angeln eigentlich ins Wasser hängen oder reicht der bloße "Überwasseranblick"?
    Geht gar ein künstlicher? Ist das dann Kunstbartangeln?

    Also ankommen tun die Hornis ziemlich pünktlich in den ersten Maitagen,sie verschwinden so langsam Ende September,Ende Oktober sind sie dann wohl so ziemlich alle weg.
    Nach der Laichzeit im Mai sind Hornfische etwas schwieriger zu fangen,da sich dann die großen Schwärme zerstreuen und sich die Fische dann auch oft küstenfern aufhalten.

    Meine Erfahrungen mit Meeräschen hier bei uns in der Ostsee sind eigentlich bisher nur als "entnervend" zu bezeichnen.
    Was ich festgestellt habe ist,die Fische sind nicht scheu,eine Annäherung klappt eigentlich problemlos.
    So will ich mal fix einen ,jedenfalls für mich typischen "Meeräschenangeltag" beschreiben.
    An einer Mole grast eine Schule recht großer Meeräschen,immer fleißig den Algenbewuchs absuchend,vor Ort 2 Angler mit der Matchrute und ich in der Mitte mit der Fliegenrute,Distanz zu den Fischen etwa 3m.
    Die Jungs mit der Matchrute hatten dabei,Brot in allen Variationen,Maden,selbstgefangene Flohkrebse und natürlich Algen,die wuchsen ja um uns rum.
    Ich testete vor,mit einer langsamsinkenden grünen fussligen "Algenfliege",extra zusammengedröselt weil ich das mal gelesen habe,keine Beachtung des Fusselkunstwerks von Seiten der Fische.
    Dann brachten die Jungs das Weißbrot zum Einsatz,immerhin gab es vereinzelte Reaktionen aber kein Zufassen.
    Als nächstes ging eine einzelne Made baden,unbeachtet.
    Nächster Versuch Caster,leicht über den Stein gezuppelt,immerhin geringfügige Reaktionen.
    Ich war jetzt bei Flohkrebsimitationen angekommen,Hakengr.16,direkt vor einen weidenden Fisch gepackt,auf den Stein,nix,beim lansamen Einzuppeln immerhin mal ein flüchtiges Hinsehen des Fisches.
    Die Jungs waren wieder beim Brot,als Flocke,etwas festgedrückt und als Teig geknetet,Erfolge wie vorher auch,also nix.
    Ich war inzwischen bei kleinen Goldköpfen angekommen,mit ebenso genialen Erfolgen....
    Einer von den Matchjungs war inzwischen hinter der Düne verschwunden und kam nach paar Minuten mit Löwenzahn,Gras und sonstigem Grünzeug wieder,dies ging dann als Blattstückchen,als Puschel und ähnlichen Kreationen zu Wasser,na ja.....
    Der andere faselte was von grünem Teig,es wurde eine Masse aus Brot und den Algen zusammengeknetet,mit einer kleinen lustigen Algenfahne.......
    Die Meeräschen waren in Hochform und schwammen uns durch die Beine,sie hatten sich wohl von unserer Harmlosigkeit überzeugt,hatte ich das Gefühl.
    Ich strippte inzwischen einen grünen Mikey Fin mit Goldkopf durch das Wasser,Hakengröße 8,vielleicht stehen sie ja auf was Großes,sie standen nicht!
    Auch die lebenden Flohkrebse und Wasserasseln der Matcher waren den Fischen einfach Banane.
    An dem Tage ging jedenfalls nix,aber auch garnix,die südeuropäischen Artgenossen der Fische sind da einfacher,finde ich.
    Man muß sich vorstellen,wir standen förmlich mitten in den Fischen,es wäre möglich gewesen den Haken förmlich in ein Fischmaul zu hängen.

    Das was so über den Geschmack über einige Fische gesagt wird ist höchst subjektiv,vieles wird einfach nachgeplappert,weil man es so gehört hat,das ist wie bei vielen Lebensmitteln,Spinat ist für viele ja auch ungenießbar.Manche Dinge werden aber auch bewußt getreut,so führt angeblich der Genuss von Großkarpfen zu Blasenschwäche und sonstigen Gebrechen.
    Oft hört man auch große (alte) Fische schmecken nicht,hier werden Dinge die auf Säugetiere vielleicht zutreffen einfach übernommen,Fische wachsen wie alle wechselwarmen Tiere ihr ganzes Leben lang und werden nicht zäh oder sowas.
    Ich erwarte jetzt den Aufschrei der Großkarpfenangler........... :badgrin:

    Als zielgerichtete Methode des Karpfenfangs würde ich das Angeln mit Köderfisch nun nicht gerade bezeichnen.
    Aber hier auch mal einige persönliche Beobachtungen.
    Beim "Versuch" des Aalangelns fing ich vor 2 Jahren auf recht kleine Köderfische(5-6cm) Schuppenkarpfen und zwar in Masse,allerdings alles Zwerge von etwa 25-30cm,ich mußte die Stelle wechseln.
    Das Gewässer war kurz vorher damit besetzt worden wie ich später erfuhr.Es wurden auch Spiegelkarpfen besetzt aber die fassten die Köfis nicht an.
    Vor wenigen Wochen bei einem gemeischaftlichen Angeln wurde ein heftig raubender Fisch an einer Flachstelle beobachtet,vorher war gerade ein Waller gefangen worden,also wähnte man sich eines weiteren Wallers und bedachte die Stelle mit einer Köderfischmontage.
    Als Köderfisch fand ein eiligst gestipptes Rotauge von ca.15cm Verwendung,nach wenigen Augenblicken ein vehementer Biss,das Ergebnis,ein Schuppenkarpfen von knapp 3kg und 60cm Länge.
    Allgemeines Gestaune war die Folge.
    Das Gewässer ist alles Andere als nahrungsarm.
    Es müssen also keine Riesen sein.

    Die Bezeichnung "Edles Karpfenangeln" find ich irgendwie lustig,na ja gut.
    Es ist wie bei allen Angelarten,wer fängt hat recht(natürlich nur mit den legalen Methoden).
    Dem bewußten Angeln mit extrem feinen Gerät auf Großfische egal welcher Art,stehe ich kritisch gegenüber.
    Das Ergebnis sind immer sehr lange Drills,also bewußt verlängerte,viel länger als zum Fang des Fisches nötig gewesen wäre,hätte man kräftigeres Gerät verwendet,hier kommt bei mir der Tierschutzgedanke irgendwie durch.
    Sicher ist der Drill eines starken Fisches ein besonderes Erlebnis,auch für mich.
    Mich ärgert das auch manchmal beim Fliegenfischen,wenn bewußt eine 50+Forelle mit 3er Rute und 0,12er Vorfach angeworfen wird und der fast totgedrillte Fisch dann releast wird,nur weil an der 3er Rute der Drill so geil ist.
    Also so fein wie nötig und so stark wie möglich.

    So selten scheinen Meeräschen in dieser Größe aber nun auch nicht zu sein,ich habe voriges Jahr auch etliche Schulen von gewältigen Meeräschen direkt im alten Strom in Warnemünde,sowie an den Buhnen in Kühlungsborn-West,beobachten können.Alle deutlich über 70 cm!