Beiträge von wolfgang

    Ich hatte ja im Storyboard eine Geschichte geschrieben,die an diesem Flüsschen,der Schilde spielt und hatt dort auch auf die Problematik des Flusses hingewiesen,nun gehört diese Gewässerproblematik sicher nicht in ein Storyboard,daher hier ein eigener Thread dazu.


    So sieht er also heute aus der kleine Fluß,der an diesen Stellen mal so etwa 6 Meter breit war und eine Durchschnittstiefe von 60cm gehabt haben dürfte.



    Das sind nicht die Everglades in den USA sondern das ist der ehemalige Bachlauf





    Der verbleibende Überlauf,wenn die Turbinen nicht arbeiten.



    Es gibt sogar eine Fischtreppe,wo allerdings selten Wasser drinn ist.



    Das Stauwerk


    Ich hab ein ganz klein wenig mit Forellen zu tun,mit Bachforellen und mit Meerforellen,ich würde es nicht wagen genau zu sagen was was ist,wenn die Fische lange im Süsswasser sind.
    Selbst Fischereibiologen halten sich da sehr bedeckt.
    Es ist ja schließlich die gleiche Art ,und es ist auch nachweislich so,daß Bachforellen wenn sie Zugang zum Meer bekommen anfangen zu wandern,andersrum aber auch Meerforellen anfangen stationäre Formen auszubilden.
    Wir haben hier ein paar Gewässer an denen das gut zu beobachten ist,z.B. die Kösterbeck bei Rostock(Warnownebenfluß),der Bach hat seinen Bachforellenbestand nahezu völlig eingebüßt,es gibt dort eigentlich nur noch Meerforellen.

    Das mit den Frolic habe ich auf Anraten eines mir bekannten Angelkollegen aus Kärnten auch probiert,der hatte ganz gute Erfolge damit,aber bei uns hat das nicht so recht geklappt,es gab auch Bisse,aber der schnöde Wurm war um Längen besser,es kann natürlich auch an den allgemeinen Gewässerbedingungen liegen.
    Käse habe ich allerdings noch nie robiert,muß ich mal testen wenn ich mal dazu komme.

    @Deckert,
    bist Du dir sicher,daß es Bachforellen sind?
    Bei solche Gewässern liegt immer der Verdacht auf Meerforellen in der Luft.
    An Gewässern mit Salmonidenbestand bin ich strickter Antiposologe! :badgrin:
    Da binn ich meist reiner Fliegologe und wenns garnicht anders geht noch Spinnologe.
    Wenn man das Gewässer waten kann und darf,dann kommt man auch an die Fische heran.
    Immer stromauf fischen,sowohl waten und auch werfen,wenn Spinner nicht mehr genommen werden,dann eventuell mal einen Streamer an der Spinnrute versuchen,natürlich vorgebleit.
    Ich befische Bäche wo ich froh bin,manchmal 5m weit werfen zu können,das geht alles.

    Es war kurz nach der Wende,da sind Fränki und ich mal losgezogen einige Gewässer zu erkunden,die uns bislang versperrt waren,ich meine solche Gewässer die im ehemaligen Grenzgebiet lagen.
    Auf der Karte waren uns einige kleinere Fließgewässer aufgefallen,ich will sie ruhig mal nennen,es handelte sich um die Flüsse Schilde und Schaale.
    Beide münden bei der Ortschaft Schildfeld ineinander und das Ganze fließt dann eben nur noch als Schaale weiter.
    Ich war schon mal allein losgezogen und mußte feststellen,daß keine meiner Karten in diesem Bereich stimmte,man hatte sie mit Absicht verfälscht,beziehungsweise sehr ungenau gestaltet,das sollte wohl illegale Grenzübertritte erschweren.
    Wie schon gesagt,längere Abschnitte dieser Flüsse waren uns völlig unbekannt und harrten ihrer Entdeckung.
    Eigentlich ging es uns darum auszutesten ob diese Flüsse einen Salmonidenbestand haben und wenn,wie dieser beschaffen ist.
    Für die Schaale war es eigentlich klar,sie hat einen naturbelassenen Bachforellenbestand.
    Also ging es an die Schilde.
    Dieses Mal war es umgekehrt,ich holte Fränki ab,der hatte vorübergehend Quartier bei seiner Schwiegermutter in einer Kleinstadt hier in der Nähe bezogen.
    Nach einem kurzen Vorplanungsgespräch,solche Operationen müssen ja gut durchdacht sein,das heißt bei Fränki nach etwa 5 sec. ,gab er die kurze Anweisung :"Wir fangen in der Mitte an!"
    Dann sind wir losgezogen und haben dann die Mitte gesucht.
    Irgendwo im Nichts haben wir das Auto an den Rand eines Ackers gequetscht um diesen Acker in Richtung einer Baumreihe zu überqueren,wo wir den Flußlauf vermuteten.
    Der Acker war sehr lehmig und nass,außer uns latschten noch einige Kraniche auf dem Acker herum,was denen wesentlich leichter fiel als uns,die hatten ja auch keine Lehmklumpen an den Stiefelsohlen.
    Tatsächlich kamen wir dann am Fluß an und das was wir da sahen,das sah verdammt gut aus.
    40 Jahre lang war da sicher kaum ein Mensch langgelaufen und hatte geangelt,die Ufer waren teilweise kaum zu begehen,aber der Bach ließ sich gut Waten.
    So wateten wir dann auch frisch im Schatten 300 jähriger Eichen stromauf,die Fliegenruten hatten erstmal im Auto gelassen,für solche Pioniereinsätze ist die Spinnrute glaube ich erstmal besser.
    Der Flußlauf ist sehr vielgestaltig und abwechslungsreich,den Fraßstellen und den Spuren auf den Schlamm -und Sandbänken nach gab es sehr viele Biber,leider gab es auch Wollhandkrabben,die aus der Elbe bis hier hoch gewandert waren.
    So wateten und spannen uns langsam vorwärts,Fränki rechts ich links im Bach,immer schön auf gleicher Höhe.
    Nach kurzer Zeit hatte ich mit den 1er Mepps einige Alande und kleine Barsche verhaftet,Fränki fischte entschieden schwerer und hatte noch nichts.
    Einen Moment später rappelte es an meiner Rute und ein Fisch rotierte an der Oberfläche,da war sie also meine erste Schildeforelle,etwa 45cm lang,im bestem Ernährungszustand,kurz,dick und fürchterlich garstig im Drill.
    Eine Kuve weiter gab es Nummer 2,drei Würfe später Nummer 3.
    Fränki hatte bisher nichts,nur den Nachläufer eines winzigen Hechtes,dem er kurzerhand den Spinner wegnahm,damit der nicht erst anbeißen konnte.
    Fränki ist wie schon mal gesagt recht robust und hat gute Nerven,aber eins kann nicht so richtig vertragen,wenn die anderen was fangen und er garnichts.
    Dann kam ein Abschnitt auf dem absolut nichts ging,dann wurde der Fluß sehr langsam und sehr tief,mit waten war nichts mehr.
    Wir quälten uns durch das Unterholz weiter hoch,oberhalb der langsamen tiefen Stelle wurde der Fluß wieder sehr schmal und schnell.
    In der Mitte dieser Stelle war eine kleine Insel,dort hatte eine Biberfamilie eine gewaltige Burg gebaut,rund um die Burg war alles voller Äste und Stämme,ein totaler Verhau.Und dort mitten drinn stand sie,eine Prachtforelle,sicher weit über 60cm.
    Nach meiner Ansicht war der Fisch kaum anwerfbar und selbst wenn es gelang und der Fisch biss,dann war er aus dem Holzverhau kaum zu landen,man hätte ihn über etliche Stämme ziehen müssen.
    Aber Fränki wollte da rann,auf Gedeih und Verderb.
    Ich sagte :"OK,versuchs ich bleib hier auf der Böschung."
    Die einzige Möglichkeit war auf der anderen Seite der Insel anzuwaten,die Biberburg als Deckung zu benutzen und den Fisch aus nur 2 Metern Entfernung anzuwerfen.
    Die Aktion ging natürlich in die Hose,der Fisch flüchtete 20 Meter stromauf und schummelte sich anschließend ganz dicht am Ufer den Fluß wieder runter,wo ich dann aus den Augen verlor.
    Da Fränki nun schon mal im Wasser war versuchte er an der Biberburg vorbei weiter hoch zu waten,dabei hatte er die Tiefe der Strömungsrinne etwas unterschätzt,nun stand er da,Wasser an der Oberkante der Wathose,beide Arme hochgerissen,um dadurch mehr Spannung auf die Hosenträger zu bringen,so gewann er schließlich die rettenden Millimeter,sonst wäre die Sache dann,im wahrsten Sinne des Wortes in die Hose gegangen.
    Stück weiter oben bin ich dann auch wieder in den Bach und fing gleich beim zweiten Wurf meine Nummer 4.
    Fränki hatte immernoch nichts,nicht mal einen der allgegenwärtigen Alande.
    Oh Oh dachte ich mir,das wird eine schweigsame Heimfahrt.
    Ich war auch schon ganz schön geschafft und schaute mal auf die Uhr,es war 19 Uhr,um 10 waren wir losgewatet.
    Ich beschloß,da das Ufer da oben besser zu begehen war und mit einer gewissen Rücksicht auf meinen konditionellen Zustand(ich hatte Hunger wie ein Wolf!) nicht weiter zu waten,sondern Fränki am Ufer zu folgen.
    Stück weiter war ein Forstweg,der etwas vom Wasser wegführte und eine Flußschlinge ausließ,den beschloss ich langzugehen.
    Auf diese Weise überholte ich den watenden Fränki und kam geraume Zeit vor ihm an einer schönen,wenn auch sehr schmalen Rausche an.
    Da hab ich mich erstmal hingesetzt und in aller Ruhe auf Fränki gewartet.
    Das Wasser war recht klar,aber zu sehen war von meinem erhöhten Standpunkt aus nichts in der Rausche.
    Da kam dann endlich mein Fränki angewatet,mit einem Gesicht......
    Ich wollte gerade sowas aufmunterndes loslassen wie :"Nimm die Nasenspitze aus dem Wasser!" ,von wegen dem "Zappen" den er hatte.
    Hab es aber nicht gemacht!
    Fränki guckte mich kurz an,als wenn er das,was ich nun nicht getan hatte, erwartet hätte.
    So stand er nun etwa 20 Meter unterhalb der Rausche und feuerte seinen Spinner bis an den Rauscheneingang.
    Ich konnte den Spinner von oben gut verfolgen,er lief sehr tief und hatte öfter Grundkontakt,plötzlich löste sich vom Boden ein grauer Schatten,etwa 3 Meter hinter dem Spinner und verfolgte diesen mit hohem Tempo.
    Ich rief :"Pass auf!"
    Fränki resignierend :"Auf wat?"
    Weiter kam er nicht,denn er hatte plötzlich alle Hände voll zu tun.
    Der Drill war kurz aber heftig,Fränki reagierte blitzschnell als der Fisch ihn tunneln wollte mit dem Kescher.
    Es war zwar nicht so eine ganz große Forelle wie an der Biberburg,aber mit 55cm ein sehr ordentlicher Fisch.


    Fränkis Gesicht nahm wieder den normalen Ausdruck an,er grinste sogar über das ganze Gesicht.
    Ich war auch froh,erstens weil wir nun zum Auto gehen konnten,was mein Magen schon lange forderte und zweitens weil ich keinen übellaunigen Fränki auf der Rückfahrt hatte.


    Achtung !!! Jetzt kommt eine Abschweifung!


    Für alle die dieses Gewässer auch mal besuchen wollen,gibt es einen gewaltigen Wehrmutstropfen,so wie es damals war ist das Gewässer leider nicht mehr.
    Kurze Zeit nach unserem Ausflug hielt auch an diesem Gewässer die "neue" Zeit Einzug.
    Von irgendwo her meldetet sich ein Alteigentümer,der sich auf ein aus dem Mittelalter stammendes Mühlenrecht berufen konnte.
    In Schildfeld begannen dann Baumaßnahmen die zur Errichtung eines Kleinkraftwerkes führten.
    Das Kraftwerk arbeitet im Schwallbetrieb und staut das Wasser der Schilde in sehr weiten Bereichen auf,es ist dort ein großer See entstanden,der Fluß steht in langen Breichen.
    Die Auswirkungen waren und sind katastrophal.
    Ein Angelkumpel von mir hat das fotographisch dokumentiert,ich will seine Bilder aber nicht ungefragt hier einstellen.
    Ein weiterer Fluß in der Gegend,die Boize ist momentan auch in einem bedauerlichen Zustand,auch das ist dokumentiert.
    Wenn ich gefragt habe stell ich die Bilder mal ein oder verlinke das Ganze.

    Die Geschichten sind echt,die Fakten sind auch nicht verfälscht.
    Das mit einem Buch habe ich eigentlich nie beabsichtigt,dazu müßte man erstmal einen Verleger finden,im Selbstverlag,sowas wird auch im Internet angeboten,ist das riskant,zumal es auch mit Kosten verbunden ist und ob sich das Ganze dann auch wirklich verkauft ist eine ganz andere Sache.
    Außerdem ist es ein weiter Weg von ein paar Geschichten bis zu einem richtigen Buch.

    Hört sich nach einem Besatzangelteich an.
    Als Köder für die Störe würde ich ganz normale Tauwürmer oder Rotwurmbündel bevorzugen.
    Es werden zwar Störe auch mit allen möglichen Ködern gefangen,aber zumindest an dem Gewässer das ich kenne ist der ordinäre Wurm wohl das Beste.
    Ich habe schon Fänge auf Muschelfleisch,Mais,Teig,Frolic und sogar Boilies beobachtet.
    Manche schwören auf einen Teig aus Toastbrot und handelsüblichem Störfutter aus dem Zooladen.
    Störe sind Allesfresser.
    Viel wichtiger als der Köder scheint mir die Platzierung des Köders im Gewässer,die Fische stehen niemals still,sondern ziehen ständig umher,meist direkt am Ufer entlang,auch Flachstellen werden bevorzugt angenommen,oft machen sie sich dabei deutlich bemerkbar.
    Also den Köder sehr ufernah auf dem Grund platzieren.
    Störe mögen übrigends hohe Wassertemperaturen.
    Die besten Beißzeiten dürften abends und morgends sein,in der Nacht beißen sie zwar auch noch,sind aber nicht mehr so aktiv.
    Der Drill verläuft meist sehr unproblematisch,am Anfang oft sehr schnell ,auch Sprünge sind an der Tagesordnung,aber die Luft ist schnell raus,Konditionsbündel sind Störe nicht.
    Die Fische neigen sehr dazu in die ausgelegten Angelschüre zu schwimmen,was dann oft wie ein fürchterlicher Biss aussieht,dabei verfangen sie sich auch oft und werden dann sogar oft so gelandet.
    Seit einiger Zeit werden sehr viele weiße Störe(Ancipeser transmontanus) besetzt,die Fische beißen nicht ganz so unvoreingenommen wie die meisten anderen Arten,sind auch im Drill etwas ausdauernder.


    Ich habe mal in einer Zeitschrift etwas über den Fang von Ancipenser transmontanus in seiner amerikanischen Heimat gelesen,dort wurden als Köder Fischfetzen welche mit dem Öl WD-40 besprüht waren favorisiert.
    Ich bin allerdings der Überzeugung,daß WD-40 auf Maschinenteile gehört und nicht ins Wasser.
    Vielleicht eignet sich aber auch Lebertran oder so,ich habe es allerdings noch nie getestet.


    Ich habe ein paar kleine Störe im Aquarium und bin nach deren Beobachtung und meinen "Feldbeobachtungen" zu dem Schluss gekommen,Störe sind doof........ :badgrin:

    Die von Andal beschriebene Methode mit dem Minipilker ist hier bei uns stark verbreitet,meist wird dabei allerdings ein handelsüblicher Heringspaternoster benutzt.
    Die Methode wird bei uns hauptsächlich in der Zeit des Binnenstintzuges eingesetzt,also im Spätsommer/Frühherbst.
    In dieser Zeit ziehen oft riesige Schwärme der Binnenstinte an der Oberfläche über dem tiefen Freiwasser umher.
    Da sind natürlich die Barsch meist nicht weit.
    Ich selber habe die Methode auch schon öfter benutzt,bin aber dann doch wieder davon abgegangen,da ich mit einem kleinen Spinner,Blinker oder mit der Fliegenrute und dem Streamer meist erfolgreicher war,auch die Fische im Fangdurchschnitt größer waren.
    Nun stellt allerdings die Angelei in den Stintschwärmen wohl einen gewissen Sonderfall dar,zum Einen gibt es die Fischchen nicht überall,zum Anderen scheinen die Barsche in dieser Zeit auf diese Form der Beute stark spezialisiert zu sein.

    Ich habe die Soviks eigentlich immer sehr gern benutzt,bin aber nun ein bisschen skeptisch geworden.
    Ich hatte schon mal gehört,das sich bei einem Bekannten in Norwegen der Pilker mal aus dem Sovik ausgeklinkt hatte,der Wirbel blieb dabei ordnungsgemäß geschlossen.
    Ich hab das so ein bisschen als Zufall gewertet,bis ich selber an einem Tag 2 mal das gleiche hatte,auch hier war der Wirbel weder aufgebogen noch irgendwie anders deformiert.

    Es war einmal..............und so begab es sich........


    Daß ich Brandungsangeln war.
    Es war wohl so Mitte Oktober in Kühlungsborn West,in der Nähe des Kindergartens mit dem hübschen Namen "Pittiplatsch".
    Kühlungsborn West ist eigentlich recht gut auf Dorsch,für Platte allerdings nicht so geeignet.
    Ich hatte meine Angelstelle schon recht früh bezogen,es war noch hell und am Strand waren viele Kurgäste und Urlauber unterwegs.
    Wattwürmer gab es damals noch nicht zu kaufen,die mußte man sich noch im Schweiße seines Angesichts selber Plümpern.
    Transportiert und gehältert habe ich die damals immer in einem 10 Liter Senfeimer(ich glaube jeder Angler in der DDR hatte so ein Ding).
    Ich hatte also schon meine Ruten im Wasser und sinnierte so vor mich hin,ab und an gab es dann die typischen Urlauberfragen,viele fragten aber auch nicht sondern musterten nur schweigend die Ausrüstung.
    So kamen auch zwei alte Damen in teure Pelzmäntel gehüllt und einen echt sehenswerten Hut auf dem Kopf am Strand herangelustwandelt.
    Bei mir angekommen blieben sie dann stehen und musterten lange meine Ausrüstung und taxierten auch mich,immer wenn ich nicht direkt hinsah,mit einem Blick,der bei aller Liebe doch etwas arrogant und herablassend war.
    Nachdem sie nun eine Weile getaxt und geschaut hatten,kamen sie auch bei dem Wattwurmeimer an,nach einem ganz kurzen verstohlenen Blick wichen sie gleich einen Meter zurück,worauf die Eine dann,mit leicht verzogenem Gesicht und leichtem Ekel zu der Anderen sagte:" Ih gitt,Frieda,haste gesehen und sowas essen diese Leute!"





    Ein anderer Tag,gleicher Tatort.
    Diesmal war ich nicht allein da,sondern hatte einen Vereinskameraden mitgenommen weil dessen Auto kaputt war.
    Der Mann war Dieselmotorenschlosser,etwa 2 Meter groß und sehr schwer und mit riesigen Händen ausgestattet,der Wattekombi und die dicke Unterwäsche machten ihn auch nicht gerade schlanker.
    Man kann sagen er war schon eine ehrfurchteinflößende Erscheinung.
    Vom Gemüt her war er allerdings sehr ausgeglichen und völlig friedfertig.
    Das in Kühlungsborn auch im Winter viele Menschen unterwegs sind ist eigentlich normal,aber an dem Tag,es war Belegungswechsel in den FDGB-Heimen,war es irgendwie besonders schlimm.
    Als erstes waren da die netten Leute die ausgerechnet da wo unsere Ruten standen die Möven füttern mußten,die armen Viecher flogen dann natürlich ständig in unsere gespannten Schnüre,freundliche Hinweise dies zu unterlassen brachten nichts,sondern forcierten die Sache noch zusätzlich. Aber jedes Brot ist mal zu Ende und irgendwann gingen die ja auch dann.
    Dann begann die übliche Fragerei,ob es beißt,was da beißt,wo denn die Posen wären u.s.w.
    Viele Fragen waren freundlich gemeint,manche schlichtweg dämlich.
    Irgendwann kommt dann der Punkt wo man einfach nicht mehr will.
    Da hilft es mit der Wathose einige Meter ins Wasser zu gehen und die Augen auf dem Horizont ruhen zu lassen,verschränkte Arme unterstreichen den Ausdruck der Unansprechbarkeit.
    Na ja,als es dunkel war ebbte der Urlauberstrom langsam ab und es wurde ruhiger,nur ab und an kreuzte noch mal jemand auf,das ließ sich aber aushalten.
    So gegen 23 Uhr schlossen allerdings die meisten Kneipen und ergossen dann ihren Inhalt an den Strand und so nahten sie,schwankende Gestalten.......
    Die nächste Runde der Fragerei ging los,die Fragen wurden immer geistreicher,weingeistreicher.....
    Ich konnte dann etwa bei der 342.Frage,ob sie denn beißen,nicht mehr und ging wieder ins Wasser.
    Mein Kollege saß auf seinem Stuhl,wie ein Fels in der Brandung,der mußte Nerven haben,der war immernoch freundlich.
    Aber ich merkte,daß er nach einer Zeit immer stiller wurde,sein Gesicht schien etwas dämonisches zu bekommen,aber das war sicher nur das Mondlicht.


    Zwischendurch gabs auch Dinge die lustiger waren,so erschien ein Gruppe zechfreudiger Damen(war bestimmt ein Damenkegelclub) die zufällig unsere im Sand liegenden Dorsche erspäht hatten und nun zu der Überzeugung kamen,nie wieder auch nur den großen Zeh in die Ostsee zu stecken,weil ja so große Fische hier ganz vorn rumschwimmen täten.


    Aus einer gewissen Entfernung nahte gerade wieder eine schwankende Gestalt,ein schmächtiges Kerlchen steuert geradewegs auf und zu.
    Als er angekommen war blieb er völlig stumm genau zwischen uns stehen.
    Die Hände steckte er dann in die Taschen seiner Jeans,seinen Mundwinkel zierte eine nichtbrennende Zigarette.Er stand also,ab und an leise aufstoßend,mit starrem Blick auf die See da und war mächtig am Schwanken,so stand er etwa eine Viertelstunde,bis er plötzlich lautlos in sich zusammensackte und es sich zwischen unseren Rutentaschen im Sand bequem machte,da wo er lag fiel er optisch in der Dunkelheit nicht sonderlich auf.
    Wir beschlossen den Kumpel erstmal bisschen schlafen zu lassen.
    Dann kam der nächste Kneipenausstoß bei uns an,die blöde Fragerei fing wieder an,es gab auch dumme Bemerkungen,mein Kollege schwieg,er war inzwischen scheinbar völlig reaktionlos geworden,das dämonische in seinem Gesicht aber blieb.
    Dann kam ein lautstarke Truppe bestehend aus zwei Männern und einigen kichernden Damen und nahmen bei uns Aufstellung,dem Dialekt nach waren die Herrschaften aus Berlin,irgendwie waren die aber besonders penetrant,die wollten einfach nicht gehen.
    Nach einer Reihe dummer Bemerkungen begann dann der eine Mann an zu fragen,er war so Mitte 50 nicht allzu groß und ein wenig schmächtig.
    "Sachen se mal wat fangse denn hia für Fische?"
    Ich überlegt gerade ob ich antworte oder nicht,da fing plötzlich mein stummgeglaubter Kollege an zu antworten:
    "Dorsche,Flundern,Klieschen,Aalmuttern......und weiße Haie!"
    Der Mann stutzte und fragte nach:"Wat,weiße Haie och? Aba doch nich mit die Würmer da?"
    Mein Kollegen begann langsam aufzustehen,bei seiner Größe dauerte das eine Weile bis er damit fertig war und ging ganz nahe an den Mann heran.
    "Nee,auf weiße Haie nehmen wir keine Würmer,da warten wir immer auf einen Urlauber,einen haben wir schon da zu liegen!" Und dann leuchtete er mit der Taschenlampe auf unseren seligen Schläfer.
    Das wirkte,wir wurden sehr schnell von der Truppe verlassen.
    Ein Streifenwagen erschien allerdings nicht,ich hatte Solches nämlich schon fast erwartet.
    Übrigends haben wir unser Schläfer später wieder "erweckt" und in sein Ferienheim gebracht,bevor er sich eine Unterkühlung geholt hat.


    Oh Jeh,wieder nix kurz,wieder zu sehr abgeschweift
    :badgrin:

    Ich habe mal beim Aalangeln eine Beobachtung gemacht,die mir bis heute nicht ganz schlüssig ist.
    In dem Bach,den ich in dem Thread von den größten Aalen beschrieben habe,war ich damals mehrere Male angeln,ich habe diesem Bach etliche gute Aale entlocken können,es handelte sich bei allen dort gefangenen Aalen um typische Breitköpfe,die man ja auch als Raubaale bezeichnet.
    Damals habe ich die Aale lebend mit nach Hause genommen und zur großen Freude der restlichen Familie in der Badewanne schwimmen lassen.
    Morgends hatten die Fische ihren Mageninhalt zum großen Teil ausgewürgt,
    dieser bestand zu einem großen Teil aus Bachflohkrebsen(Gammariden) und etlichen knapp fingerlangen Krebsen.
    Das regte mich an mal Krebse als Köder zu probieren,diese waren in dem Bach reichlich vorhanden,zudem war es August und es gab sehr viele Butterkrebse.
    Ich habe sowohl ganze kleine Butterkrebse,Krebsschwänze sowie ausgepultes Krebsfleich aufgeködert,auf keinen der Krebsköder gab es einen Biss.
    Auch Tests mit Köderfischen brachten bis auf einen Hecht,keinerlei Erfolg.
    Alle Bisse erfolgten ausnahmslos auf Tauwurm.
    Warum dies so war ist mir ein wenig schleierhaft.

    Reine Geräteforen sind für mich immer ein Alptraum,ich beteilige mich daher nie daran,nun bin ich auch noch zum überwiegenden Teil Fliegenfischer,da ist das Ganze noch schlimmer.
    Da gibts dann die Fraktion die alle Ruten unter 800,-Euro für absolut "unfischbar" erklärt und Rollen die weniger als 250,-Euro kosten müssen einfach Mist sein.
    Ich meine das kann man machen,wenn man Freude an solchen teuren Geräten hat,da hab ich auch garnichts dagegen,aber oft werden Anfänger und Jungangler mit dieser Einstellung konfrontiert,was ich nun wieder nicht so gut finde,da ich oftmals feststelle,das sich dann bei denen die Meinug festsetzt mit dem teuren Gerät würden sie gleich 20m weiter werfen und auch mehr Fische fangen.


    Also merkt euch!
    Spinnruten und Bootsruten nur von Sportex!
    Karpfenzeug nur das wo der Fox drauf ist!
    Beim Fliegenfischen nur Sage!
    u.s.w.
    Alles andere ist totaler Mist,kann garnichts taugen ist absolut unbrauchbar,was meint ihr wie schnell so ein Lager an einer billigen Fliegenrolle ausglüht,wenn man eine 30er Äsche drillt!
    Jawohl und bei Cormoran und den anderen Marken sind die Kuglelager aus Plastik mit Glaskugeln,echt das könnt ihr ruhig glauben!
    Jaja ich weiß das!


    :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :lol: :badgrin:


    Aber dat jibbet ja nu kein Geräteforum hier!

    Es ist nun fast 30 Jahre her,da hatte ich mal ein hübsches Schleiengewässer ausgemacht.
    Ausgemacht ist eigentlich das falsche Wort,irgend ein Urlauber bei uns auf dem Zeltplatz hatte das Gewässer entdeckt und mir den Mund wässrig gemacht.
    Das Gewässer liegt eigentlich ganz leicht zu entdecken an der Straße von Schwerin nach Wismar,direkt hinter einem Bahnübergang und fällt sofort ins Auge,da man auf der Waldseite viele tote Bäume im Wasser stehen sieht.
    Der kleine See soll mal ein ganz winziger Teich gewesen sein,Anfang der 60er Jahre und diente wohl mal als Karpfenteich.
    Sein Wasser bezog er als Hangwasser aus der direkten Umgebung und das Wasser verließ den Teich unter der Straße durch in einem Graben.
    Wenn man ein wenig sucht findet man den Graben noch heute.
    Durch den starken Schwerlastverkehr auf der Strecke,senkte sich die Straße immer wieder ab und drückte die Verrohrung des Grabens zu,irgendwann verlor man das Interesse an dem Teich und seinem verstopften Rohr und so füllte er sich langsam bis zur heutigen Größe auf.
    Niemand machte das Rohr wieder frei,obwohl dort größere Straßenerhaltungsmaßnahmen durchgeführt wurden.
    Es mag auch daran gelegen haben,daß der See genau auf der Grenze zwischen dem damaligen Bezirk Schwerin und dem Bezirk Rostock lag und sich keiner so richtig zuständig fühlte oder fühlen wollte.
    Alsbald erschien der See dann auch im Gewässerverzeichnis des Anglerverbandes und konnte frei beangelt werden.
    Auch heute ist er noch Verbandsgewässer.


    Damals war es ein typischer Hecht/Schlei-See,ziemlich flach mit üppigem Uferbewuchs.
    Hauptfische waren neben den Schleien große Karauschenbestände,einige Karpfen sollte es auch geben und natürlich Hechte.
    Den Hechten erging es ein paar Jahre später allerdings mal sehr schlecht,irgendwie war es damals Mode Sumpfgebiete gegen Mücken zu begiften,meist machte man das von Flugzeug.
    Man begiftete also den überschwemmten Wald und vernichtete auf diese Weise die Mücken und leider auch den Großteil der Hechte,andere Fische waren komischer Weise kaum betroffen.
    Nun sind wir (besser ich!)aber ganz schön am abscheifen......


    Nun aber zur der Geschichte!
    Ich war damals vom Moped "Star" inzwischen zum Trabant gewechselt,nur so nebenbei.
    Also,es war ein schöner warmer Tag,Ende Mai.
    Ein Angelkumpel von mir und ich fuhren also zu dem See um geruhsam ein paar Schleien zu angeln.
    Auf der ganzen Feldseite waren die besten Stellen allerdings schon besetzt,was uns dazu zwang mit Sack und Pack um den ganzen See zu laufen,bis wir zu einer einigermaßen günstigen Stelle kamen.
    Unterwegs mußten wir an der einzigen Badestelle vorbei,dort war es ganz flach und sandig.Genau an der Badestelle saß ein älteres Ehepaar und Opa ließ an Stahlvorfach und Drilling eine Karausche kreisen,was damals noch erlaubt war.
    Wir hockten uns 150m weiter hin und brachten unser Gerät zu Wasser,nach einer Stunde ungefähr,stieß mich mein Kumpel an und zeigte auf den Opa.
    Dieser stand mit krummer Angelrute bis an den Rand seiner Gummistiefel im Wasser und drillte an irgendwas rum.
    Na da wird er wohl einen Hecht erwischt haben,dachte wir und damit war die Sache eigentlich für uns erledigt.
    Nach einer Weile schau ich nochmal dahin,Opa steht immernoch im Wasser,Rute immernoch krumm,der machts aber spannend dachte wir so und widmeten uns wieder unseren Geräten.
    Nach einer weiteren Weile sehe ich so im Augenwinkel,wie bei Opa Bewegung in die Sache kommt,besser gesagt bei Oma,Oma war nu inzwischen auch im Wasser und fegte mit dem Kescher in der Hand immer um Opa rum.
    "Dat irgendwie putzig!" sagte mein Kumpel,"Da gehn wa ma gucken!"
    Also gingen wir mal so langsam gucken,wie wir so gingen und guckten sahen wir plötzlich zwei Kieferspitzen aus dem Wasser ragen,die waren nicht so sehr groß.
    "Wat macht der mit dem lütten Hecht da für ein Gewese?" sagte mein Kumpel.
    Wir gingen und guckten etwas schneller,man wurde ja langsam neugierig.
    Als wir dann nun endlich da waren,bot sich folgendes Bild,
    Opa mit etwas verzerrtem Gesicht und mit krummer Rute im Wasser,dort nix zu sehen,auch keine Bewegung,Oma schon etwas genervt stand mit dem Kescher neben Opa im B1(Bereitschaft 1.Stufe,Roter Alarm für Enterprisefans).
    Ich fragte: "Wo liegt das Problem?
    Opa presste durch die Zähne:"He will nich!
    Opa ließ die Spannung auf die Schnur nach und der Fisch kam plötzlich auf uns zu,Opa brachte wieder Spannung auf die Leine und der Fisch zog wieder von uns weg,komische Sache,zumal das ganz langsam erfolgte,quasi in Zeitlupe.
    Opa ließ wieder locker und rief Oma zu :"He kümmt!"
    Nun wollten wir auch sehen wat da kümmt und gingen auch ins Wasser.
    Da war er dann,der Fisch,kein Hecht,nein ein Aal und was für einer,ich habe nie wieder so einen gesehen.
    Der Aal benahm sich eigentlich mehr wie ein lahmer Sack,kam Zug auf die Leine schaltete er auf Rückwärtsgang,fehlte der Zug,gings vorwärts.
    Und das nun schon ne halbe Stunde.
    Ein paar Mal war der Aal auch schon im Bereich des Keschers,aber ein Ende ragte immer über und er schlenzte sich wieder raus,dazu war er noch nicht zu lahm.
    Wir haben den Fisch dann langsam mit den Füßen Richtung Ufer gedrängt und ihn mit den Händen an das Ufer geschlenzt,da lag er dann,dick wie ein Unterarm und etwa 1,20m lang.
    Der Fisch hatte nichts drahtiges,kräftiges an sich,wie man es von Aalen eigentlich kennt,er war eher ein fettes wabbliges Ding mit wenig Explosivität,alle seine Bewegungen waren sehr langsam.
    Opa verstaute das Riesenvieh,setzte sich auf seinen Campingstuhl,fingerte sich eine neue Karausche aus dem Eimer,warf die Angel aus und ließ sich von Oma ein Bier reichen.
    Er nahm einen großen Schluck,schnaufte kräftig und gab die folgenschweren Worte von sich: "Dat iss nu de dritte!"
    Er hatte noch nicht ausgesprochen,da rannte mein Kumpel wie wild Richtung Auto um die Köderfischsenke zu holen,so bekam er den zweiten Teil von Opa´s Ausspruch nicht mehr mit,welcher lautete : "In 15 Jahren!"


    Der Aal erschien übrigends nie in irgendwelchen Hitparaden oder in Zeitungsmeldungen.
    Ein paar Jahre lang aber hörte man von ganz vereinzelzten Fängen solcher Riesenaale aus diesem See.
    Heute ist der See nicht mehr ganz so attraktiv,der Schleienbestand ist gering geworden,von den Karauschen kaum noch etwas zu bemerken,dafür sind Karpfen besetzt worden,sogar Zander soll es geben und verbuttete Barsche machen das angeln mit Würnern und ähnlichem manchmal zur Qual.
    Aber Aale sollen ja steinalt werden,wenn sie nicht abwandern können,also vielleicht sind noch paar so dicke Dinger drinn,wer weiß?