Beiträge von wolfgang

    Mein größter Aal war 2100g schwer und 92cm lang,es ist allerdings schon über 30 jahre her,ich habe den eigentlich illegal gefangen,in einem kleinen Bach,der wie ich später erfuhr ein Flyonly-Gewässer ist,aber das wußte ich damals wirklich nicht,außerdem hatte der Bach einige Jahre vorher seinen gesamten Salmonidenbestand durch eine Gewässervergiftung eingebüßt und wurde danach erst wieder vor ein Paar Jahren besetzt.
    Ich habe nie wieder einen richtig großen Aal gefangen,nur noch Durchschnittsaale.


    Aber zu großem Aal da fällt mir was ein,das kommt aber ins Storyboard.......

    Also früher,damals zu der Zeit wo noch alles besser war( :badgrin: )....
    .......und die Karpfen noch nicht so schlau und verschlagen waren.......


    Nee nee, es muß heißen: Früher,als ich auch schon so faul wie heute war,da habe ich mir um die Köderfrage beim Karpfenangeln immer recht einfach gemacht,ich habe immer mit Teig geangelt,den habe ich immer wie folgt gemacht.


    Meist bin ich abends nach der Schule oder der Arbeit nochmal losgedüst,
    erster Weg,zum Bäcker oder zur Kaufhalle(heute heißt sowas Supermarkt) des Vertrauens und für paar Pfennige 2-3 Brötchen gekauft.
    Am Wasser angekommen,die Brötchen einmal in das Wasser getaucht und dort zusammengedrückt,vollsaugen lassen und dann immer schön kneten(mit der Kruste).
    Das ergibt eine betonartige Teigmasse,die man am besten am Haar anbietet(Stück Kugelschreiberfeder am Haar angebunden).
    Ich hatte immer das Gefühl das Zeug wurde im Wasser noch härter,löste sich aber von außen ganz langsam auf,was wohl eine gewisse Lockwirkung hat.
    Irgendwelche Aromen habe ich nicht benutzt.
    Ist bestimmt kein Superduper-Hightech-Teig,aber er hat mir viele schöne Karpfen gebracht,auch ohne vorheriges Anfüttern.

    Es war so Anfang der siebziger Jahre, ich war grade wieder beim Studieren der einschlägigen Angelliteratur und las grade etwas über das Brandungsangeln und dachte mir so, das könnte man ja mal probieren, eigentlich mehr so als Notlösung, ich war damals schon mal an der Ostsee zum Angeln gewesen, allerdings vom Kutter. Und das gestaltete sich damals äußerst schwierig, aber ich will hier nicht weiter auf die damaligen politischen Gegebenheiten der DDR eingehen.


    Also fleißig gelesen bei Zeiske und Basan, war eigentlich interessant was die da schrieben und im Prinzip alles richtig, bloß eins wurde nicht erwähnt, nämlich das daß ganze am besten nachts funktioniert, aber das war wohl Absicht, denn da waren ja die schon erwähnten politischen Gegebenheiten und die verwandelten ja die Küste nach Sonnenuntergang in ein Grenzgebiet. Das wusste ich damals allerdings nicht, sollte ich aber schnell lernen.


    Nach ausgiebigen Studien schritt ich zur Tat. Also Geräte gepackt, zwei Ruten 2,70m lang Hohlglas 60g Wurfgewicht,ein paar Laufbleie von ca.60g usw.,etwas derberes besaß ich damals nicht. Dazu noch eine Grabeforke für die Köderbeschaffung, das Ganze wurde dann ans Moped gebunden, die Watstiefel zog ich gleich an und los gings. Das man Wattwürmer benötigt hatte ich bei meinen Studien herausbekommen auch wo es welche geben sollte und auch wie man der Dinger habhaft wird, oder besser wie man Ihrer habhaft werden sollte!


    Auf ging es zum Wohlenberger Wiek dem vielgerühmten Wattwurm-Mekka, Forke vom Moped, Wurmdose geschnappt und rein ins Wasser und nach den charakteristischen Sandkringeln gesucht, die waren glücklicher Weise massenhaft vorhanden, bis dahin stimmte
    also meine Recherge, nun dürfte es ja kein Problem mehr geben!


    Denkste, schon bei den ersten Versuchen mit meiner Forke stieß ich auf Probleme, der Schlick rann durch die Zinken und kein Wurm ließ sich sehen, aber ein paar Sandklaffmuscheln konnte ich erbeuten und die sollten ja auch gehen. Da nahte die Rettung! Ein paar Leute gingen ein paar hundert Meter von mir entfernt ebenfalls ins Wasser und schienen mit langen Stangen im Grund zu stochern, das musste ich mir ansehen!


    Erst mal raus aus dem Wasser und die Forke verpackt und dann ganz beiläufig mal bei den Leuten vorbeigeschaut und zugeschaut. Jetzt sah ich erst das die Leute solche Gummiplümper" wie man sie bei Abflussverstopfungen verwendet an Besenstiele montiert hatten und damit große Löcher in den Grund "plümperten" und dabei die Wattwürmer freispülten, die dann im Umkreis von etwa 2m um das Loch herumlagen, dabei haben sie welche übersehen, die hab ich Schlingel dann gemopst. Also ein paar Würmer hatte ich, aber die Frage wo man nun am besten angelt war noch nicht beantwortet. Ich dachte mir, das Beste ist man fragt mal so ganz einfach, aber ohne sich eine Blöße zu geben, dazu war ich zu stolz, damals!


    Ich hab gefragt, so ganz beiläufig und bekam auch eine Antwort genauso beiläufig. "Meschendorf" war die Antwort, ich hatte keine Ahnung wo das war, also musste ich warten bis sie sich auf den Weg machten und dann hinterher.


    Jetzt kam das nächste Problem ,die hatten ein Auto, ich nur ein Moped da war nicht viel mit Verfolgung, aber die Richtung die wusste ich jetzt, also in Wismar erstmal an die Tankstelle ran und eine Straßenkarte gekauft und "Meschendorf" gefunden! Das war noch ein ganz schönes
    Ende, mit dem Moped.


    Als ich schon ganz in der Nähe war sah ich einen alten Wegweiser, da stand "Metelsdorf" drann und ich war mir nicht mehr ganz so sicher ob ich mich nicht verhört hatte. Also rein in den Weg und frisch gewagt, nach 200 m war der allerdings zu Ende der Rest des Weges war zugepflügt worden, aber ein Zurück gab es nicht mehr, nach einer Prüfung des Mopeds Simson "Star" auf Geländetauglichkeit, welcher positiv verlief erreichte ich wieder eine feste Straße und kam seltsamer Weise nach "Meschendorf"!


    Dort am Strand waren schon einige Angler versammelt, und schon auf den ersten Blick sah ich was ich vergessen hatte, brauchbare Rutenhalter!


    Ich musste erst einmal Steine sammeln und mir Hilfe meiner Gerätekiste kriegte ich meine Ruten einigermaßen aufgestellt. Schnell wurde das Gerät montiert und die Haken beködert und "haste was, kannste was" wurde das ganze Gebammsel in Richtung Südschweden
    gefeuert, dann hieß es warten.


    Langsam wurde es dämmerig, und ich wunderte mich das immer noch Angler ankamen, wie schon gesagt vom Angeln in der Dunkelheit wusste ich bis dahin nichts. Noch ein Problem tauchte auf, ich hatte keine Lampe!


    Mein Nachbar hatte die ganze Zeit still auf seinem Stuhl gesessen(er hatte wenigstens einen)mit einem Mal wurde er hektisch und holte eine seiner Angeln ein. Kurze Zeit später konnte er einen schönen Dorsch von ca.3kg landen, das war wohl das Startsignal, es kam
    Bewegung in die Sache, überall, nur nicht bei mir.


    Ich holte meine Angeln ein und sah die Bescherung meine Haken waren leer! Die Würmer hatten sich sicher schon beim Reinwerfen verabschiedet, weil ich mich nicht getraut hatte die Würmer ganz und gar auf den Haken zu ziehen. Also neu beködert und wieder rein
    mit den Angeln. In meiner Nachbarschaft war auch wieder Ruhe eingezogen der Dorschschwarm war wohl weitergezogen. Plötzlich hörte ich Motorengeräusch direkt hinter mir, ein LKW brachte sich in Stellung auf der Düne, der Motor heulte auf und plötzlich war das ganze Geschehen in das gleißende Licht eines riesigen Lichtbogenscheinwerfers getaucht, er war so nahe das es richtig heiß in meinem Genick wurde, ein Stück weiter stand noch so ein Gerät und beide leuchteten den Horizont ab.
    Ich war fürchterlich erschrocken, mit
    so etwas hatte ich nicht gerechnet, mein Nachbar muss das gemerkt haben und kam zu mir rüber und erklärte mir die Sache und sagte das ist hier immer so, und ich solle mir nichts daraus machen. Der einzige Vorteil der Sache ich konnte das Fehlen meiner Taschenlampe
    besser verschmerzen. Ich hab mich dann noch eine ganze Zeit mit meinem Nachbarn unterhalten und nach dieser Weile(bestimmt 1 Stunde) ging ich zu meinen Ruten zurück und erschrak, eine Rute war weg! Spurlos verschwunden!


    Im ersten Moment glaubte ich an Diebstahl, denn der Nachbar auf der anderen Seite war inzwischen verschwunden. Meine Laune war hin! Nach einer halben Stunde Pause begann der Scheinwerfer wieder seine Tätigkeit, plötzlich sah ich ein metallisches Blinken im
    Bereich der anrollenden Brandung, das machte mich neugierig, ich ging hin und was sah ich, meine Angel wie sie so schön in der Brandung rollt. In den zurückliegenden Tagen war Sturm und der ganze losgerissene Tang war an den Strand getrieben und in dieser Suppe schwamm meine Angel. Ich hab sie dann rausgefischt und endloslang das Pflanzenzeug ausgepflückt, die Rolle drehte sich inzwischen auch wieder, der Sand war ihr nicht bekommen. Nachdem ich auch die Schnur vom "Salat" befreit hatte begann ich einzuholen und plötzlich, was war das, am anderen Ende rumpelte was?
    Der Dorsch der meine Angel umgerissen hatte hing noch dran und ich konnte ihn problemlos landen, na ja der war ja auch schon fix und fertig. Ein schöner Fisch von ca.2,5kg,mein erster vom Strand, meine Laune verbesserte sich schlagartig, ich war so etwas von stolz!


    Noch stolzer war ich als ich den richtigen Weg nach Hause fand und nicht mehr über den Acker musste.


    Was bleibt noch zu sagen?


    Meine nächsten Versuche verliefen wesentlich planvoller, den Scheinwerferstrand habe ich fortan gemieden, auch weil ich bessere Strände gefunden habe, mit den Grenzstreifen bin ich gut zurechtgekommen, das waren ganz normale Menschen(bis auf manche Offiziere),es ist eben so wie man in den Wald hineinruft.....
    Wenn damals einer rausgekriegt hätte,daß ich mal die Machinenpistolen beider Grenzposten halten musste,weil ich denen ein paar Dorsche geschenkt hatte und sie diese nun mit Hilfe ihres Seitengewehrs ausnahmen,ich weiß nicht wie lange die unter den damaligen Umständen hinter Gittern verschwunden wären.


    Damals haben wir beim Brandungsangeln sehr gut gefangen das Durchschnittsgewicht der Dorsche lag bei ca.1kg,bis die Bestände dann zusammenbrachen, jetzt wird seit etwa 10 Jahren wieder gefangen, oft in großen Stückzahlen aber meist kleine und winzige Fische, das
    verleidet mir die Sache etwas, wenn man so den 10.Dorsch von 20cm abgehakt hat und genau weiß das er es nicht überleben wird, das ist dann der Moment wo ich meist einpacke oder die Stelle wechsle.

    ............wie man zum Angeln kommen kann.



    Durch die Tätigkeit meines Vaters als Opernsänger hatte ich eine recht bewegte Kindheit, bewegt in wahrsten Sinne des Wortes, das bedeutet wir zogen laufend um und das oft extrem kurzfristig, aber an solche Sachen gewöhnt man sich.


    Meine Mutter arbeitete damals als Verkäuferin beim "Konsum", zu diesem Zeitpunkt wohnten wir grade mal in Radebeul bei Dresden, so begab es sich das mein Vater nach Hause kam und sich etwa folgender Dialog entwickelte:


    "Du Liesel bring doch mal Kartons aus dem Laden mit und kündige mal."


    Die Reaktion meiner Mutter: "Wohin ziehen wir?"


    Mehr Worte wurden zu dem Thema nicht benötigt!


    Eine Woche später saßen wir in der Doppelkabine eines H6 Möbeltransporters in Richtung Schwerin, wo wir dann so nach 10 Stunden auch ankamen.


    Die Sommerferien waren grade zur Hälfte um und die Schule hatte somit noch eine Weile Zeit. Es erfolgten die ersten Annäherungsversuche von und zu den Nachbarskindern das war nicht so ganz einfach, Leute aus Sachsen waren nicht sonderlich beliebt. Die Tatsache das meine Eltern von Haus aus hochdeutsch sprachen und ich durch die ganze Umzieherei auch keinen Dialekt angenommen hatte erleichterten die Sache wesentlich.


    So hieß es eines Tages: "Wir gehen Angeln!Kommste mit?"


    Ich hatte vom Angeln genau soviel Ahnung wie eine Kuh vom Hochsprung, aber Fische interessierten mich, denn wir hatten ein Aquarium. Also sagte ich zu.


    Blitzschnell wurde ich ausgerüstet. Eine Bambusrute 1,80m aus dem Blumenladen und eine Fertigangel auf dem Wickelbrett für 1,50 Mark und schon zogen wir los. Ich wusste weder wohin wir gingen noch mit was und auf was wir nun Angeln wollten. Auf meine Fragen
    hin wurde mir das unterwegs bereitwillig erklärt.


    "Wir gehen jetzt zum Faulen See zur Schleifmühle, und da gibt's Plötzen, Plieten, Barsche, Kaulbarsche und Heringe(!?!)"


    Geangelt wurde mit Teig der nach einem uralten Geheimrezept hergestellt war (Mehl, Wasser, Zucker).


    Nach etwa einer halben Stunde Fußweg waren wir dann da, an der Schleifmühle(heute techn. Museum) und wir begannen zu angeln, ich brauchte mich erst mal um nichts kümmern! Man stellte mir die Angeltiefe ein und befestigte einen Teigklumpen am Haken und dann durfte ich das ganze zu Wasser lassen, die Kurzeinweisung die nun folgte beschränkte sich auf folgenden Halbsatz: "Wenn das Ding untergeht ziehste!"


    Es ging auch unter und ich zog! Danach musste ich auf einen Baum steigen und den kostbaren Haken wieder aus diesem befreien denn keiner von uns besaß einen Ersatzhaken, geschweige denn war in der Lage einen Solchen anzubinden!


    Mit der Bemerkung "Nicht so doll!" wies man mich darauf hin meine Anschlagtechnik etwas zu überarbeiten.


    Jedenfalls die Pose ging mal wieder unter und ich zog wesentlich sanfter an und plötzlich kam irgendwas zappelndes silbriges auf mich zugeflogen, ein Riesending! Jedenfalls im Gegensatz zu unseren Keilfleckbarben zu Hause im Aquarium! Das Tier war mindestens handlang, wenn nicht.......
    " Kannste wieder reinschmeißen ist ne Pliete (Güster) die haben so viele Gräten!" lautete der Kommentar aus der Nachbarschaft. Enttäuscht ließ ich meinen ersten Fisch wieder frei, und bei dem sollte es auch an dem Tag bleiben. Meine Angelkumpels waren dagegen erfolgreicher als ich, sie hatten zahlreiche Plötzen und einige der ominösen "Heringe" gelandet, die nun von Muttern sauer eingelegt werden sollten. Übrigens die "Heringe" waren ein paar größere Ukeleis wie ich später herausbekam.


    Als wir wieder nach Hause kamen musste ich meine "umfangreiche Leihausrüstung" wieder abgeben, also bin ich am nächsten Tag zu Blumen-Scheffel gelaufen und hab mir selbst eine Bambusstange gekauft 2,50m! Das Ding kostete immerhin 2 Mark! Danach gleich schräg rüber zu "Eisen-Hansen" und so eine Fertigangel auf einem Wickelbrett gekauft! 1,50 uff! Taschengeld fast alle!


    In den folgenden Tagen hab ich dann meiner Mutter viel Freude geschenkt in dem ich die Küche verkleistert habe bei meinen Teigknetorgien, meine Fänge waren allerdings meist sehr dürftig, aber jeder gefangene Fisch musste gebraten werden, was meiner Mutter ebenfalls viel Freude brachte. So trieb ich das Ganze bis zum Schulbeginn, in der Schule stellte ich fest,alle Jungs in unserer Klasse angelten ebenfalls, also nachmittags wieder Angeln!


    Vom nächsten Taschengeld hab ich mir dann ein Buch gekauft, von Wolfgang Zeiske "Angle richtig!", von meinen Klassenkameraden hab ich auch eine Menge gelernt.


    Mein Vater sah sich die Sache eine Weile an und war der Meinung so geht das nicht weiter und meldete mich beim Anglerverband Betriebsgruppe "Mecklenburgisches Staatstheater" an. Jetzt kriegte die Sache langsam Hände und Füße, und das Verhängnis nahm seinen Lauf, ich gewann das erste Wettangeln, "Ich war der größte".


    Was in den nächsten Jahren so alles passierte war sicher nicht alles die reinste Freude für meine Eltern! Ich vergaß fast das Essen und Trinken und manchmal auch die Schule, ich war eigentlich nur noch angeln, wenn nicht körperlich doch zumindest geistig, die Sache war zu einer Art Sucht geworden. Das hat sich glücklicher Weise später relativiert, mit zunehmendem Alter kommen ja auch andere Interessen.


    Aber losgeworden bin ich diese Sucht Gott sei Dank nicht mehr.


    Ich hab in den nächsten Jahren viel gemacht in dieser Sportgruppe hab auch später selbst die Kinder -u. Jugendgruppe geleitet, war Übungsleiter fürs Casting und Kampfrichter, auch selbst Wettkämpfer als Wettangeln noch "In" war, teilweise recht erfolgreich. Hab dann
    aber selbst nicht mehr gemocht, weil es sinnloses Fischetöten war.


    Heute angle ich natürlich genauso gern wie damals, nur die Zeit fehlt meist, so das ich das Angeln etwas selektiver betreibe.

    Geständnis


    Hohes Gericht,
    hiermit gestehe ich noch nie im meinem Leben Gegulpt zu haben.
    Auch zur Verwendung von künstlichem Mais,Maden,Zuckmückenlarven habe ich mich bisher nicht überzeugen lassen,auch die hübschen Karpfenköder fand ich bisher nur schön bunt.
    Ich weiß,daß mein Verhalten engstirnig und altmodisch ist.
    Ich bin mir auch der schädlichen Wirkung meines Verhaltens für den Angelgerätehandel und somit für unsere gesamte Volkswirtschaft bewußt.
    Ich schätze mich selber als unbelehrbar ein und werde wahrscheinlich niemals freiwillig gulpen.
    Ich bitte um mildernde Gulpstände!

    Mondachsabend
    Trotz langjähriger Erfahrung(Montags soll man nicht angeln gehen!) Montagabend ans Gewässer geeilt,in der Hoffnung,daß der vollschlanke Sonntagsangler das bis 1.5.bestehende Watverbot beachtet hat und nicht alle Fische vertrampelt hat.
    Als ich ankam stellte ich fest,das Vertrampeln wäre auch nicht nötig gewesen,denn nachdem am Freitag der Himmel seine Schleusen geöffnet hatte haben es wohl auch unsere Wasserwirtschaftler getan.
    Ganz viel,ganz braune Brühe im Bach.Trotzdem,frisch drauf los genympht,das Wetter war ja herrlich.Zahlreiche Erlenblätter aus dem letzten Jahr konnten erfolgreich gelandet werden.
    Langsam fing es an zu dämmern,einen Versuch wollte ich noch machen,an der überhängenden Birke,eine typische "dagehtimmerwas" Stelle.
    Also ganz langsam die 300m in Gedanken versunken hochgelatscht,herrlich so ganz allein am Bach,kein Lärm nur Ruhe.
    Plötzlich ein Krachen und ein gewaltiges Platschen,man bin ich erschrocken!
    Was war das?
    Da wo "meine" Birke stand nur noch ein abgeknickter Stamm und mächtiger Wellenschlag.da hab ich mich erstmal ganz leise an die Böschung gesetzt und nach wenigen Minuten kam der Übeltäter schon mit der ersten Ladung Zweige an mir vorbei,ganz ruhig,mich mit keinem Blick würdigend.
    Warum,frage ich ausgerechnet diese Birke sind doch noch so viele andere da.Da bringt man denen noch immer Äpfel mit und dann sowas,undankbar diese Biber und sehr unkooperativ find ich!
    Die nächste Apfelration wird bis auf weiteres gestrichen,Strafe muß sein!

    vom Versuch mal wieder den ganz Großen zu fangen.


    Kein Angst es ist keine Geschichte über Fränki,er kommt allerdings mal ganz kurz drinn vor!


    Also wir haben hier so einen kleinen Fluß,eigentlich ist er garnicht so klein,aber hier bei uns ist er noch ziemlich klein.
    Das Flüsschen wuselt hier bei uns ziemlich unscheinbar durch die Wiesen und Wälder,durchfließt auf seinem Weg auch einige Seen.
    Sein Lauf ist zum Teil völlig naturbelassen,zum Teil aber auch von Begradigungen betroffen,hat aber das seltene Glück völlig durchlässig zu sein,also die Fische können noch wandern wie sie wollen.
    In dem Fluß leben recht viele Fischarten,aber eben keine Nasen,um nochmal auf die Nasenfanggeschichte zurückzukommen.
    Wie viele Niederungsbäche springt der Fluß ein wenig aus der Norm,was die Gewässeregionen betrifft,da wechselt er eben ständig mal herum,da ist der obere Bereich eben zur typischen Bleiregion zuzuordnen,ein Stück weiter runter haben wir plötzlich ein Stück Forellenregion und so wechselt das eben immer munter.


    Hier bei mir in der Nähe gibt es ein Stück Forellenregion,besser gesagt ein paar Stücken in loser Anreihung.
    In diesem Bereich ist der Fluß ein ausgewiesenes Salmonidengewässer(etwa 70% Fly Only und 30% auch mit der Spinnrute beangelbar),dieser Abschnitt ist etwas über 20km lang.
    Der Forellenbestand ist völlig natürlich,also es ist keines der typischen Besatzgewässer.
    An Salmoniden kommen nur Bach-und Meerforelle vor,ansonsten gibt es einen starken Döbelbestand,Barsche,Rotaugen u.s.w. Hechte kommen auch vor allerdings nicht so sehr zahlreich.
    Ich habe festgestellt Gastangler haben mit derartigen Gewässern oft so ihre Probleme,da ihnen die Bestandsdichte zu gering ist,insbesondere solche aus den südlichen Bundesländern(wo man angeblich die Gewässer trockenen Fußes über die Forellen überqueren kann).


    Nun aber zur Geschichte,soll ja nicht zu langweilig werden.


    Es war mal wieder Maifliegenzeit,der erste große Schlupf war allerdings schon vorüber,die Fische hatten die alljährliche Lernphase hinter sich und begannen heikel zu werden.
    Das mit dem Heikelwerden der Fische hat auch Vorteile,es wird zunehmend ruhig am Gewässer,die meisten Angler ziehen weiter zu anderen Gewässern wo die Maifliegensaison erst anfängt,unser Bach ist nämlich sehr früh,in dieser Beziehung.


    Also ich lief nun eines schönen Abends ganz lansam,ein wenig von der Uferkante entfernt,den Bachlauf hoch.
    Immer die Augen auf dem Wasser,die Ohren gespitzt und vorsichtig auftretend.
    Einige mittlere Döbel hatte ich schon überlistet,eine Forelle war allerdings noch nicht auf meine Fliege reingefallen.
    Plötzlich hörte ich ein leises Fluchen aus dem hohen Uferbewuchs,wer hockte da unten?
    Fränki,logisch.
    Er hatte gerade "vorbeigehauen" wie man so schön sagt,ich popelte hilfbereit wie ich nun mal bin,seine Fliege aus den mannshohen Brennesseln.
    Er erzählte,daß er da nun schon seit 3 Stunden da sitzte und versuche eine gewaltige Bachforelle zu überlisten,nun,nach dem "Fehlschlag" sei sie aber geflüchtet.
    Wir sahen uns noch eine Weile den Einstand der Forelle an und trennten uns dann,Fränki wollte nach Hause,er hatte Rückenschmerzen,nach 3 Stunden da unten in der Böschung kein Wunder.
    Ich machte mir ein gedankliches Kreuz an der Stelle und latschte weiter den Bach hoch,bei diesem Hochlatschen fing ich dann noch 2 Forellen so um die 50cm.
    Ich beschloß,mir die Stelle mit der Großen am nächsten Tage mal genauer anzusehen.
    Also am nächsten Tag ging ich die Stelle zielstrebig an.
    Der Einstand des Fisches lag an der Außenkante einer langezogenen Kurve,dort waren die Ufer unterspült und an der Stelle ragten die Reste eines Erlenstrauches über das Wasser,den Rest von dem Busch hatte sich der Biber im Winter geholt.
    An dem Strempel hatte sich allerhand Treibgut verfangen,Schilfhalme,Zweige und sonstiges Pflanzenmaterial und darunter wohnte sie ,die Große.
    Ich kuschelte mich in die Böschung,10m unterhalb des Fisches auf der Innenseite der Kurve.
    Tatsächlich begann der Fisch nach einer Weile zu steigen,nahm allerdings nur Fliegen die unmittelbar an der Krautfahne vorbeitrieben,selbst wenn die Fliegen nur 5cm weiter weg waren beachtete sie diese nicht.
    Richtig Hunger zu haben schien sie auch nicht und stieg nie regelmäßig.
    Jedenfalls an dem Tage ging ich als Schneider nach Hause.
    Nächster Versuch,ich wieder zu der Stelle hin,aber die war schon besetzt,von einem Gastangler aus der Lüneburger Heide,wie sich nach einem kurzen Schwätzchen herausstellte.
    Na jedenfalls sah ich,daß der Fisch noch da war und der Gast ihn auch nicht fing.
    Also die nächste Chance genutzt und wieder hin zu der Stelle,aber was war das?
    Ein älterer schmächtiger Mann,mit Fahrrad und Anhänger war gerade dabei genau am Einstand des Fisches mit einer Sichel Grünzeug für seine Karnickel zu machen,er grüßte sehr freundlich,ich hab auch irgendwas durch die Zähne gezischt.......
    Da der Mann zu der ordentlichen Sorte gehörte,entfernte er auch gleich die Krautfahne von dem Erlenstrempel.
    Verbittert ging ich nach Hause.
    Ich habe die Stelle dann einige Tage gemieden.
    Als ich wieder hinkam,war von dem Fisch nichts mehr zu sehen,überhaupt sah der Bach ziemlich ruhig aus,es ging an dem Abend kaum etwas,nur handlange Döbel planschten rum.
    Einige Tage später traf ich einen Bekannten,der auch an dem Bach angelt in der Stadt,der erzählte mir eine Geschichte von einer ganz großen Forelle,er erzählte von der Krautfahne und davon,daß da irgendwer gemäht habe..........
    Das konnte bloß "meine" Forelle sein.
    Das interessanteste aber war,er war der Meinung den Fisch 50m weiter stromauf in der nächsten Kurve geortet zu haben.
    Also ich abends zu der Kurve hin,wer steht da?
    Nein nicht der Bekannte,der Lüneburger stand da und platschte seinen Rehhaarpinsel auf das Wasser,unermüdlich.
    Ich gönn ja jedem seinen Fisch,aber in diesem Falle..........
    Er fing ihn aber nicht und trollte sich erfolglos.
    Aber der Tag war gelaufen.
    Nächsten Abend wieder hin,wen treffe ich?
    Na den Karnickelmann mit der Sichel!
    Aber der hatte woanders gemäht und war immernoch freundlich zu mir,der muß das Gezische von mir als Gruß aufgefasst haben.
    Oben an der Kurve angekommen,was steht plötzlich da?
    Kein Angler,nene ein kleines Bullchen steht da.
    Das Bullenkalb gehörte dem Karnickelmann,der hatte das mal so eben fix genau da angepflockt wo ich angeln wollte,schöne lange Kette damit Bulli auch aus dem Bach saufen kann,was er auch tat,dann machte er Muhhhhh... und schaute mich,aus seinen,zugegebenermaßen schönen Augen an.
    Nächsten Tag war Bulli wieder weg,der Fisch aber scheinbar auch.
    Erst paar Tge später kam ich wieder mit meiner Frau und dem Hund beim Spazierengehen an der Stelle vobei und wer stieg da mit der Gleichmäßigkeit eines Metronoms? "Mein" Fisch!
    Ich erhielt von meiner Frau die sofortige "Angelrutennachholerlaubnis" und fegte so schnell ich konnte zum Auto.
    Was dann kam war sowas von billig,ich warf den Fisch einfach von der Böschung oben an,der nahm die Fliege sofort und hing sicher.
    Zur Landung mußte ich allerdings ins Wasser,wie ich den Fisch so zum Kescher führe sehe ich im Augenwinkel einen Fisch steigen,etwa 2m neben mir,auch ein großer Fisch.
    Als ich die Forelle dann im Kescher hatte und mühsam das schlammige Ufer erklommen hatte,mit viel Geplatsche stieg dieser Fisch immernoch.
    Ich habe ihn dann auch noch angeworfen und auch gefangen.
    Der erste Fisch war immerhin 68 cm lang,der zweite "nur" 54 cm.
    Paar Tage später treffe ich meinen Bekannten der den Fisch dort oben geortet hatte und der erzählt ganz freudig,daß er das Tier gefangen habe, 64 cm sei der Fisch lang gewesen.
    Abends rief mich Fränki an,er habe endlich die große Forelle gefangen,an der alten Stelle ,wo der Karnickelmann.........
    Eigentlich bin ich froh,daß ich den Lüneburger nicht auch noch traf,der hatte den Fisch bestimmt auch gefangen!
    Aber ich bin heute noch der Meinung der Fisch der da zuerst unter der Krautfahne saß war vieeeeeeeeeel vieeeeeeeeel größer!

    Ich hab da noch eine Geschichte,auch in ihr kommt mein Kumpel Fränki vor,diesmal allerdings unblutig,ohne Fliege in der Nase.


    Es war ein Freitagmorgen, ich saß im Büro,als mal wieder das Telefon klingelte: "Verwaltungsgemeinschaft O.....,Moment ich verbinde.....Hallo Wolfgang....."
    Es war Fränki mein Angelkumpel, nach den üblichen Fragen zur allgemeinen Befindlichkeit sprudelte er los, von sagenhaften Fängen und von einer unschlagbaren, neuen Angelstelle die er aufgetan hatte und das wir da unbedingt Morgen hin müssten, es klang fast wie ein Befehl!
    Es war schon Mitte Dezember und es war längere Zeit saukalt gewesen und die Fische waren eigentlich aus den flachen Küstengewässern ins Tiefe zurück gewichen, er sei aber vor ein paar Tagen da gewesen und hätte trotzdem gut gefangen.
    Neugierig geworden sagte ich zu, ich hatte ja noch keine Ahnung!


    Fränki hatte schon alles minutiös vorgeplant!
    Um 10 bei dir, um 11 am Wasser, um 11,15 im Wasser, du besorgst Wattwürmer!!!
    Jo, zu Befehl, Fränki wird gemacht!
    Um 9 Uhr war er schon da und drängelte zum Aufbruch, es gelang meiner Frau mit Mühe eine Tasse Kaffee in ihn rein zu füllen.
    Während ich mich anzog erläuterte er mir den weiteren Tagesplan:
    1.Spinnangeln auf Meerforelle, bis es nicht mehr geht, eventuell noch Fliegenfischen bis zum bitteren Ende.
    2.Anschließend Brandungsangeln bis es auch nicht mehr geht!
    3. Keine Widerrede!
    4.Breites Grinsen seinerseits.
    5.Wir nehmen dein Auto!
    6.Jawohl,Fränki!


    Also als wir dann den ganzen Kram in mein Auto geschmissen hatten ging es los, Fränki gab den Kurs an: "erst mal Richtung Boltenhagen!"
    Das waren so 60-65 km, so hatte ich Zeit mir so meine Gedanken zu machen.
    Wie soll ich Fränki beschreiben, er gehört einer Gruppe von Individuen an die beim Angeln ihre gesamten Körperfunktionen die dafür nicht gebraucht werden auf ein Minimum herunter zu fahren können! Wenn er angelte brauchte er nichts! Da gab es für ihn weder Zeit noch Raum. Der Mann ist das Angeln persönlich, könnte man sagen.
    Inzwischen waren wir in Boltenhagen, rechts, links, geradeaus, den Weg rein, jetzt abbiegen......Jawoll Massa!
    Dann versperrte uns ein Verbotsschild den Weg, ignorieren!
    Gern Massa!
    Haaalt!!!
    Aber immer Fränki, wenn du es sagst!
    Wir waren da. Angekommen an einem verfallenen Kasernenbau der Grenztruppen.
    Auspacken, Wathose anziehen, Gerät geschultert und ab. Erstmal 500 Meter über den Acker, dann standen wir an der Steilküste, ausgerechnet da wo sie am höchsten ist, bei grober Schätzung ca.30 Meter.
    "Da gibt's nen Weg!"Jo, Fränki geh du voran!
    An einer Stelle konnte man sehen das da schon mal jemand runter geklettert ist, da hatte jemand Stufen reingehauen und die Reste von Seilen wurden sichtbar, ein Glück das Frost war! Sonst wäre das extrem gefährlich geworden, alles Lehm.


    Unten angekommen wurde ausgepackt und ein Eiertanz auf den überfrorenen Steinen begann, ich war froh als ich endlich im Wasser war, dann wurde geangelt Küste hoch, Küste runter. Drei Würfe, dann die vereisten Ringe auftauen und so weiter bis zu Dämmerung, pausenlos. Kein Biss, kein Fisch zu sehen, die Kälte kroch in einem hoch, auch 4 mm Neopren schützen auf die Dauer nicht trotz Thermounterwäsche.
    Erfolgloser Abbruch bei Eintritt der Dunkelheit, jetzt wurde das Brandungsgeschirr scharf gemacht. Nach einer Weile stellte ich fest draußen war es noch kälter als im Wasser, ich musste doch mal auf das Thermometer schauen, Uff 10° minus,brrrr.
    Mir war gleich noch kälter!
    Im Wattwurmeimer mußte man alle 5 Minuten die Eisschicht einschlagen.
    Aber mit einem Mal ging das Beißen los, ein Fisch nach dem anderen landete am Strand, brauchbare Dorsche und gute Flundern, welche übrigens nach wenigen Minuten steinhart gefroren waren.
    Das schlimmste aber war der Eiertanz auf den überfrorenen Steinen, vor allem wenn man seine Füße nicht mehr spürt.
    So gegen 23 Uhr hatte ich gelinde gesagt die Schn... voll, Fränki scheinbar nicht, oder war er etwa schon eingefroren? Ich stolperte die 50 Meter zu ihm rüber,"bischen frisch, was?" schallte es mir entgegen und der Kerl grinste noch dabei! Also noch nicht eingefroren, das kann ja noch lustig werden!
    So gegen 1 Uhr morgens hörte das Beißen langsam auf und eine Reifschicht überzog die Angeln. Ich dämmerte in Kältestarre so vor mich hin, müde war ich auch.
    Da stand Fränki plötzlich vor mir,"Ich glaub hier passiert nicht mehr viel. Laß uns mal abhauen". Welch frohe Kunde! Schnell begann ich einzupacken, so schnell das in dem halberfrorenen Zustand so geht.
    Aber das Beste sollte ja noch kommen, irgendwie mußten wir die Steilküste wieder hoch.
    Es wurde ein Drama, eine viertel Stunde haben wir erst mal den Einstieg in die "Wand" gesucht , im Dunkeln sieht das alles anders aus!
    Und dann gings hoch, die lange Rutentasche umgehängt, die Angeltasche auch, den Beutel mit den Fischen in der Hand und die Lampe zwischen den Zähnen, alle 2 Meter blieb man mit dem Querbalken von Rutentasche in irgendwelchen Dornbüschen hängen und fand man mal ein Stück "Weg" war es eine Sackgasse, weil hier das Ufer ständig abbrach, nach sage und schreibe 1 Stunde waren wir endlich oben, völlig fertig. So richtig warm ist uns dabei auch nicht geworden, jedenfalls nicht an den Füßen, jetzt noch zurück über den Acker das war auch noch eine Strapaze.
    Endlich geschafft, die Geräte ins Auto und die Wathose vom Leib, meine Füße waren inzwischen so ein paar schmerzende Klumpen an den Enden der Beine, was sich noch steigerte als ich normale Schuhe an hatte, ich hätte schreien mögen wenns was genutzt hätte. Fränki der "Eiserne" sah genau so mitgenommen aus, aus ihm war Fränki der "Eisige" geworden.
    Endlich saßen wir im Auto, Zündschlüssel rein und nichts wie ab, dachte ich, endlos lange dauerten die Rudolf - Diesel - Gedenksekunden bis die Glühkontrollampe endlich ausging und dann nichts wie weg. Heizung voll an und schnurstracks nach Hause, als dann so die erste Wärme spürbar wurde, herrlich!
    Aus Fränki dem "Eisigen" wurde prommt Fränki der "Schläfrige" und ich mußte einen Schlafwagen nach Hause fahren.
    Später als ich mit immernoch feuernden Füßen im Bett lag, schwor ich mir "Nie, niemals wieder !!!"


    An einem Freitag eine Woche später sitze ich im Büro, da klingelt das Telefon : "Verwaltungsgemeinschaft O.......Moment ich verbinde..................

    :badgrin:
    Nasen,also die Fische,die gibts bei uns nicht,hat es wohl in Mecklenburg auch nie gegeben.
    Ist schon so 2 -3 Jahre her,es war im schönen Monat Mai und die Maifliegen taten das was ihr Name verheißt,sie flogen.
    Das ist dann die sehnsüchtig erwartete Zeit der Fliegenfischer an unseren Niederungsbächen,weil es quasi die einzige Zeit ist,wo man die Bachforellen trocken,also mit der Trockenfliege erwischen kann.
    Sowas spricht sich hier in Windeseile herum,manchen Leuten könnte man in der Richtung fast telepatische Kräfte nachsagen.
    Also man trifft zu dieser Zeit alljährlich die gleichen Leute am Bach,oder auch die gleichen Nasen.
    So sah ich nach einer Weile auch meinen alten Kumpel Fränki mit langen Schritten am jenseitigen Ufer eine "Hiergehtimmerwasstelle" ansteuern,er hatte mich noch nicht gesehen.
    Fränki ist ein recht robuster Kerl,so einer von der handfesten Sorte,auf dem Kopf die olle Schirmütze wie schon seit 10 Jahren,ausgeblichen,ohne Farbe,Wathose,Rucksack und Kescher,alles so wie immer,aber irgendwie sah er auch auf die Entfernung von 100 Metern ein wenig eigenartig aus.
    Fränki kam näher und erblickte meine Wenigkeit :"Tach,Wolfjang!"
    tönte es:"Sach ma,hasste dein Werkzeug im Auto?".
    Ich dachte nun seine Rolle oder etwas anderes seien defekt,so fragte ich ob etwas kaputt sei.
    "Nö,das nich,ick hab bloß ne Maifliege inne Nase,nur deswejen!".
    Das war es also,was eigenartig an seinem Aussehen war,der üppige "Rehhaarwuchs" an einem Nasenloch.
    Fränki watete zu mir rüber und wir latschten zu meinem Auto,auf die Frage,wie er das wieder geschafft habe :" Also,ick mach jrad nen Rollwurf,da rutsch ick doch links wech,dat Ufer runter unn da hing´se schon drinne! Mußt ick mir ersmal nen Kippen anmachen und dat Vorfach absengen!"
    Am Auto dann kurze Operation,mit einer kleinen Flachzange und einem kurzen harten Ruck,ein paar Tropfen Blut und fertig.
    "Nu drück ick schon alle Widerhaken an und ausjerechnet die,wo ick dat vergessen hab................"
    Also solche und ähnliche Nasenfänge sind die einzigen die bei uns so zu erwarten sind..................

    Man soll nicht alles so einfach pauschalieren,trotz aller Unkenrufe beißen jetzt gerade die Dorsche recht gut,allerdings an der Ostsee und es sind garnicht mal so viele kleine Fische dabei.Am Besten wird in Tiefen von 14-20m gefangen.

    Wenn es mich mal an fremde Gewässer treibt,dann handelt es sich in der Regel um Salmonidengewässer.
    Als erstes schau ich mir das Gewässer eigentlich recht lange an,lauf lange Strecken ohne Angel ab,oft setze ich mich dann auch an Stellen wo ich lange Bereiche gut einsehen kann und beobachte recht lange.
    Man findet auf die Art recht gut heraus,wo sich Einstände befinden,was für Insekten schwärmen,wann die Fische steigen,ob sie überhaupt steigen oder Unterwassernahrung aufnehmen und so weiter.
    Mit Auskünften einheimischer Angler hab ich an solchen Gewässern teilweise recht komische Erfahrungen gemacht,die meisten Auskünfte waren nicht viel wert oder führten bewußt in die Irre.
    Am Besten habe ich immer gefangen,wenn nach den Auskünften gerade überhaupt nichts biß,oder da eigentlich schon seit Jahren kaum noch Fische drinn waren und eben überhaupt................
    Bei besonders günstigen Auskünften an Kartenausgabestellen bin ich immer ganz skeptisch,dann läuft in der Regel fast nichts,aber man hat zumindest bezahlt.


    Anders stellt sich die Frage natürlich bei unüberschaubaren Großgewässern,da ist man schon auf guten Rat angewiesen,so ein Gewässer auf eigene Faust zu erkunden brauchte wohl etliche Urlaube.
    An solchen Gewässern ist der punktuelle Angeldruck allerdings nicht so hoch,der Fischneid also nicht so ausgeprägt und die Hilfe fällt sinnvoller aus.

    Die Meerforelle


    Gebrauchsanweisung:


    Systemvorraussetzungen:
    1 Angler mit kräftigem Wurfarm und stabiler Geisteshaltung(der sich gut mit der Frage : Die Einsamkeit eines kleinen Anglers am großen Meer,auseinandersetzen kann)
    1 Spinnrute mit 20-40 oder 30-60g Wurfgewicht,2,70-3,00m Länge
    oder/und Fliegenrute Aftma 6/7 bei stärkerem Wind besser 8/9,je nach Neigung,auch in 2,70 - 3,00m,mit einer entsprechenden Schnur WF,oder Bass Taper auch Schußköpfe sind recht brauchbar,entweder als Schwimmschnur(F) oder als Intermediat(I),stark sinkende Schnüre oder Sinktipps sind nicht nötig,höchstens vom Boot oder Bellyboat.
    Köder:ein kleines Sortiment typischer Meerforellenblinker(z.B.Hansen "Flash"),also lange schlanke Blinker in Gewichten von 16-30g,sowie auch einige Brandungswobbler(die Dinger ohne Tauchschaufel) in den gleichen Gewichtsklassen,wobei schwarze Modelle nicht fehlen sollten.Dabei auf sehr gute Drillinge achten,notfalls austauschen,der zweite Sprengring ist eine echte Hilfe,er verhindert oft das Aushebeln der recht langen gestreckten Köder.
    Fliegen:einige Streamer Mickey Fin oder ähnliches,Muddler und Garnelenimitationen sowie Tangläufer und Flohkrebsimitate,auch hier was schwarzes(Muddler) nicht vergessen.
    Statt der Fliegenrute kann auch der Spirolino zum Einsatz gebracht werden,statt der Fliegen können sogar einfache Rot-oder Tauwürmer erfolg bringen.
    Auch das Angeln mit der Wasserkugel ist möglich,sogar mit Köderfisch,so ein Hering stellt für eine Meerforelle kein großes Problem dar.
    Die Rolle sollte vom Spulendurchmesser nicht zu klein gewählt werden,das erspart abspringende Schnurklänge und Theater wenn etwas Drall in der Schnur ist.(gute Wirbel benutzen)
    Eine Schnur von 0,25mm(Mono) ist ausreichend.
    Ein großer Watkescher mit weitem Bügel ist sehr von Nutzen,es muß nicht das Edelmodell aus Teakholz sein,einer aus Alurohr tuts auch.
    Wathose,je nach Geldbeutel und Geschmack,Filzsohlen sind auf den Steinen recht sinnvoll,Spikes können,müssen aber nicht sein.
    Über die Sinnigkeit eines Watstockes wurde hier schon geschrieben,insbesondere nachts ist so ein Ding recht hilfreich,hier auch je nach Geschmack,egal ob das Edelteil zum Zusammenlegen oder das gute Stück Marke Baumarkt.
    Eine Stirnlampe ist natürlich auch recht sinnvoll,man hat die Hände frei.
    Ansonsten noch die üblichen Dinge die man allgemein so braucht.


    Zum Angeln immer nach Stellen suchen die keine reinen hellen Sandstrände sind,also den sogenannten "Leopardengrund" aufweisen,das gilt besonders für das Angeln bei Tage.
    Steilküsten sind besonders gut geeignete Plätze,die haben meist automatisch geeignete Bodenverhältnisse.
    Auch Bach- und Flußmündungen sind recht gute Plätze,da die Fische im August schon teilweise mit dem Aufstieg zum Laichen beschäftigt sind,aus diesem Grunde ist das Angeln in diesen Bereichen oft untersagt! Das ist zu beachten!
    Bei den Temperaturen in der letzten Zeit kann man davon ausgehen,daß sich die Meerforellen in den tieferen,kälteren Bereichen aufhalten und nur nachts in unmittelbare Strandnähe kommen.
    Demzufolge würde ich auch die anglerischen Aktivitäten in die Nachtstunden verschieben,außer es steht ein Boot zur Verfügung.


    Wie schon beschrieben,bevor man in das Wasser rennt,erstmal den unmittelbaren Strandbereich fächerförmig abwerfen.
    Im Wasser langsam und mit möglichst wenig Scheuchwirkung bewegen,niemals zu tief einwaten,auch bei sehr ruhigen Wetter nicht,der nächste Dampfer kommt bestimmt,auch wenn er weit weg ist,die Wellen sind oft kaum erkennbar aber oftmals recht hoch,dann hat man eventuell die Hose voll(Wasser),außerdem ist der eigene Auftrieb schon recht beträchtlich und die Standsicherheit demzufolge gering.
    Dann parallel zum Strand waten und nach Fischen suchen,dabei auch das Wasser zwischen sich und dem Strand mit einbeziehen.
    Manchmal verraten sich die Meerforellen durch Wellenbewegungen,Klatschen und seltener durch Sprünge.
    Die Fische ziehen dabei meist langsam am Strand entlang,meist die Sonne im Rücken.
    Die Bisse kommen recht unterschiedlich,oft kommt es zu Nachläufern bis vor die Füße,überhaupt werden die meisten Fische in geringer Distanz festgemacht.
    Beim Fliegenfischen ist es oft ratsam auf einen sofortigen Anhieb zu verzichten und zu warten bis der Fisch abdreht,die Fische halten die Fliege erstaunlich lange fest.Sonst kann es passieren,daß bei den Milchnern der Haken in dem verknöcherten Maul(Laichhaken) keinen Halt findet,lässt man den Fisch aber abdrehen sitzt der Haken oft sicher im Maulwinkel.


    Nachts wie schon beschrieben oberflächennah fischen,bei Stillwasser immer die Oberfläche im Auge behalten,es ist an der Küste selten sackdunkel und immer schön die Ohren aufmachen,man vernimmt dann recht gut wo eventuell Schwärme von Tobiasfischen sind,wo so ein Schwarm ist,da ist die Meerforelle oder der Dorsch meist nicht weit.


    Im Großen und Ganzen kann man sagen,das Problem bei der Meerforellenangelei ist nicht das Angeln selbst sondern das Finden der Fische.
    Eines gehört noch zum guten Ton beim Meerforellenfischen,angefärbte Fische,also Fische die am Laichgeschäft teilnehmen wollen,lässt man wieder frei,diese Fische gleichen in der Färbung einer Bachforelle umgangssprachlich sind es sogenannte "braune" Fische,diese Verhalten ist nicht allein guter Wille sondern teilweise regional gesetzlich vorgeschrieben.


    Soweit "Kongrete Tips",konkreter kann ich nicht.
    Mehr kann ich als Gebrauchsanweisung nicht geben,für Fünen hab ich auch keine Bedienungsanleitung,ich kenne die Insel nicht gut.

    Der Name Boilie kommt ja vieles aus dem Englischen und ist vom englischen Wort für Kochen abgeleitet,es handelt sich eigentlich um Teigkugeln,die einen hohen Anteil von Ei enthalten(so 10 Eier/kg),die Dinger werden dann gekocht,wobei das dabei stockende Ei den Dingern einen Teil der Härte gibt sowie verhindert,daß sie sich zu schnell auflösen.
    Also fertige Kaufboilies sind schon gekocht,die können so verwendet werden wie sie sind.
    Auf den Haken direkt kann man Boilies nicht anködern,man könnte es schon aber man bekommt dann den Anhieb nicht durch.
    Boilies werden an bestimmten Montagen angeboten,meist an sogenannten Hair Rigs(Haarmontagen),dabei werden die Boilis auf ein am Haken angebrachtes Schnurstück(Haar) aufgezogen,mit einer Boilienadel oder auch bei ganz harten Kugeln mit Nadel und Boiliebohrer,an dem Schnurstück ist eine kleine Öse,in welche man die Boilienadel einhängen kann,zum Aufziehen,dort wird auch der Boilie mit einem Stückchen Pflanzenmaterial oder einem käuflichen Boiliestopper gesichert,damit er nicht runterrutscht.Der Haken selber bleibt völlig frei.
    Meist werden solche Montagen als sogenannte Selbsthakmontagen ausgeführt,dann mit einem Festblei.
    Die Murmeln sind deshalb so hart,weil man verhindern will,daß sich kleinere Fische des Köders bemächtigen.
    Für manche sind die Murmeln das Allheilmittel,der einzig wahre Köder,was aber nicht stimmt.

    :oops:
    Ist jetzt bisschen sehr Off Topic!


    Nasen,also die Fische,die gibts bei uns nicht,hat es wohl in Mecklenburg auch nie gegeben............................


    Hab den Beitrag ins Storyboard umge"nast".

    Noch ein Nachtrag,sollte es tatsächlich geklappt haben und es hängt eine an der Angel,dann kann es passieren,daß der Fische einen unterläuft,dann unbedingt die Beine zusammen,Meerforellen sind Weltmeister im "tunneln"! :badgrin:

    Als erstes mal,alles was Deckert so geschrieben hat,ist auch nach meiner Sicht der Dinge völlig richtig.
    Zu Fünen,das ja auch das Meerforelleneldorado genannt wird,ein paar Bekannte waren dieses Frühjahr dort,alles erfahrene Leute,in 14 Tagen ein Fisch und zwar ein Dorsch,nachts mit der Fliege,thats all!


    Die Meerforellenfischerei an der Küste ist eine ganz schlecht planbare Angelei,die Fische sind Vagabunden,heute hier,morgen da.
    1000 Würfe reichen bei Weitem nicht,man braucht viel Ausdauer und eine gewisse Portion "Masochismus" um zum Erfolg zu kommen.
    Wie oben schon von Deckert beschrieben,Steilküstenbereiche bieten sich besonders an,es liegen viele Steine im Wasser,der Grund ist gut strukturiert,es gibt viele Einstände und natürlich viele Nährtiere wie Gammariden und Meerasseln,gut sind auch die Einmündungen kleiner Bäche oder Rinnsale
    Oft kann man beobachten wie die meisten Fische "verlatscht" werden,in dem der Angler,Kraft seiner Wathose in die See stürmt.Viele Fische,oft sogar sehr große stehen aber direkt hinter dem Spülsaum,im gerade mal knietiefen Wasser,also vor dem Erstürmen der Ostsee erstmal die flachen Bereich von Ufer aus abwerfen.
    Ruhige Nächte können ein High Light sein,dann den Köder,am besten einen schwarzen Wobbler oder einen ebenfalls schwarzen Muddler an der Fliegenrute möglichst oberflächennah führen,es werden nicht immer Meerforellen sein die da anfassen,es ist auch der eine oder andere Dorsch mit dabei,dabei zeigt sich dann,daß ein Dorsch z.Beispiel an der Fliegenrute einen ganz ordentlichen Drill hinlegen kann.
    Was mir noch wichtig erscheint ist,man sollte bei der Sache viel laufen,also nicht eine Stelle stundenlang abklappern,außer man weiß aus Erfahrung,daß sich dort gewöhnlich Fische zu bestimmten Zeiten einfinden.
    So oder so,es wird ganz viele Schneidertage geben,aber irgendwann klappt es plötzlich und dann tanzt sie an der Angel Samba.